Außengastronomie als Umsatz-Booster – so gelingt es bei jedem Wetter
Frau Buch, warum ist der Außenbereich für das Gastgewerbe überhaupt so wichtig?
Der Außenbereich ist für viele Betriebe ein echter Umsatztreiber. Gerade in den warmen Monaten bevorzugen es Gäste, draußen zu sitzen – ob auf der Terrasse, im Biergarten oder in einer stylischen Outdoor-Lounge. Für Gastronomen bietet das enorme Chancen: mehr Sitzplätze, höhere Umsätze und eine stärkere Präsenz im Stadt- oder Landschaftsbild.
Auch in Zeiten von Pandemien oder gesundheitlicher Vorsicht bleibt der Außenbereich ein sicherer und beliebter Ort für soziale Begegnung. Wer hier frühzeitig investiert, sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Worauf müssen Hoteliers und Gastronomen beim Außenbereich denn achten? Welche Vorschriften gelten hier?
Zunächst sind rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten – darunter kommunale Sondernutzungsgenehmigungen, Brandschutzauflagen, Lärmschutzregelungen und zunehmend auch Anforderungen an die Barrierefreiheit. Hier ist der frühzeitige Austausch mit den zuständigen Behörden entscheidend, um kostenintensive Nachbesserungen oder Bußgelder zu vermeiden.
Darüber hinaus spielt die Einhaltung hygienischer Standards eine zentrale Rolle – gerade im Außenbereich, wo zusätzliche Herausforderungen wie Staub, Insekten oder Temperaturschwankungen auftreten. Wer auf bewährte Hygienekonzepte setzt und die Standards der Lebensmittelhygiene einhält, schafft Vertrauen und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf von Lagerung über Zubereitung bis hin zur Ausgabe von Speisen.
Und wie können Gastronomiebetriebe die Attraktivität ihres Außenbereichs weiter steigern?
Attraktivität entsteht durch Liebe zum Detail. Es geht nicht nur um Tische und Stühle, sondern um das Gesamtbild. Neben bequemen Möbeln sorgen stilvolle Details wie Lichterketten, Pflanzen oder Outdoor-Teppiche für Atmosphäre. Themenwelten funktionieren besonders gut: vom Boho-Garten mit Makramee bis zur Urban Jungle-Oase mit viel Grün und industriellen Elementen. Solche Konzepte bleiben im Gedächtnis und sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Auch Lounge-Ecken, mobile Bars oder Pop-up-Elemente erhöhen die Aufenthaltsqualität. Kombiniert mit saisonalen Events – etwa Grillabende oder After-Work-Partys – entsteht ein Außenbereich, der Gäste immer wieder zurückkommen lässt.
Aber welche Faktoren spielen die größte Rolle, um den Außenbereich eines Gastronomiebetriebs attraktiv zu gestalten?
Drei Dinge sind aus meiner Sicht entscheidend: Erstens: Wetterunabhängigkeit. Wenn Gäste draußen sitzen, möchten sie sich wohlfühlen – und zwar unabhängig vom Wetter. Ein gut geschützter Außenbereich mit Überdachungen, Sonnensegeln oder hochwertigen Zeltlösungen bleibt auch bei Regen oder Wind nutzbar und ermöglicht den durchgehenden Betrieb.
Zweitens: Komfort. Bequeme Möbel, durchdachte Sitzanordnungen und ausreichend Platz zwischen den Tischen sorgen dafür, dass sich Gäste wohlfühlen und erhöhen die Verweildauer. Und natürlich muss auch der Service draußen reibungslos funktionieren – etwa durch mobile Bestellsysteme, QR-Codes oder Pager, die den Ablauf effizient halten und Wartezeiten reduzieren.
Drittens: Ambiente. Gäste bleiben dort, wo es nicht nur funktional, sondern auch stimmungsvoll ist. Mit Beleuchtung, Pflanzen, vertikalen Gärten oder saisonaler Dekoration lässt sich viel erreichen – ohne großen Aufwand.
Gibt es denn Trends oder neue Ideen für den Außenbereich, die sich besonders bewährt haben?
Definitiv. Lounge-Bereiche mit Outdoor-Sofas werden immer beliebter. Auch Outdoor-Küchen, Pizzaöfen oder mobile Bars werten den Außenbereich auf. Nachhaltige Materialien und Begrünung – etwa durch vertikale Gärten oder Urban Gardening – sprechen besonders eine junge Zielgruppe an. Ein weiterer Trend sind saisonale Pop-up-Konzepte: Vom Winterdorf mit Glühwein bis zum Sommer-Beach-Club.
Besonders gefragt sind Konzepte, die Erlebnis und Aufenthaltsqualität miteinander verbinden. Gastronomen setzen zunehmend auf individuelle Themenwelten, außergewöhnliche Dekorationen oder Eventflächen, die flexibel bespielt werden können. Inspiration liefern Wettbewerbe wie der Award der Gastfreundschaft, der die attraktivste Außengastronomie 2025 kürt, bei dem innovative Ideen und gelungene Außenbereiche ausgezeichnet werden.
Was ist denn mit Regen und Kälte? Wie kann bei solchen Wetterbedingungen das Geschäft im Außenbereich trotzdem gelingen?
Das funktioniert nur, wenn der Außenbereich wetterunabhängig nutzbar ist – und zwar dauerhaft. Regen, Wind oder sinkende Temperaturen sollten nicht dazu führen, dass Gäste absagen oder Plätze leer bleiben. Entscheidend ist deshalb ein durchdachtes Schutzkonzept. Neben festen Überdachungen sind auch Zelte oder mobile Pavillons sinnvoll – besonders dann, wenn kurzfristige Anpassungen notwendig sind. Ergänzt um Seitenwände, transparente Fensterelemente und Heizstrahler entsteht ein geschützter Raum, ohne dass der offene Charakter verloren geht.
Wichtig ist, dass die Gäste auch bei schlechtem Wetter das Gefühl haben, willkommen zu sein. Dazu gehört mehr als nur ein Dach über dem Kopf: warmes Licht, Windschutz, gemütliche Textilien, vielleicht ein paar Decken zum Ausleihen. So entsteht ein Ort, an dem man gerne bleibt – auch wenn das Wetter nicht mitspielt. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht ist das natürlich ein Riesenvorteil: weniger wetterbedingte Ausfälle, besser planbare Auslastung, mehr Stammgäste.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Buch!
(SAKL)