Wiedereröffnung

Dehoga legt Politikern Stufenplan vor

Angela Inselkammer
Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern (©picture alliance / Eventpress | Eventpress Stauffenberg)
Drei Landesverbände des Dehoga haben nun einen Stufenplan für die Wiedereröffnung des Gastgewerbes entwickelt. Dieser soll in der nächsten Bund-Länder-Konferenz vorgelegt werden.
Freitag, 05.02.2021, 08:28 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die Dehoga-Landesverbände Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz haben einen 4-Stufenplan zur Wiedereröffnung des Gastgewerbes vorgelegt. Die konkreten Vorschläge sollen in der nächsten Bund-Länder-Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Länderchefs eingebracht werden. „Das Gastgewerbe hat bereits nach dem ersten Lockdown die jeweils geltenden Schutz- und Hygienekonzepte erfolgreich umgesetzt. Es gab in der Gastronomie und Hotellerie keine signifikanten Infektionsgeschehen. Durch jüngste Investitionen in modernste Lüftungstechniken, digitale Kontakterfassung und Zutrittssteuerung wird die Sicherheit weiter erhöht. Die Gäste waren und sind in unseren DEHOGA-Betrieben jederzeit sicher. Das gilt auch zukünftig!“, so Angela Inselkammer, Präsidentin des Dehoga Bayern.

„Wiedereröffnung planbar und nachvollziehbar machen“

„Nun müssen rasch klare Kriterien definiert werden, die eine verantwortungsvolle und dauerhafte Wiedereröffnung der Betriebe planbar und nachvollziehbar machen, sobald das Infektionsgeschehen dies zulässt. Dabei müssen nachhaltige Perspektiven für alle Betriebstypen des Gastgewerbes geschaffen werden. Solange einzelne Betriebstypen geschlossen bleiben müssen, sind diese angemessen zu entschädigen“, so der eindringliche Konsens der Präsidenten der drei DEHOGA Landesverbände an die Politik. Die Planung soll sich künftig an den landesweiten Zahlen des Infektionsgeschehen orientieren und somit eine allgemeinverbindliche Orientierung für das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben in Deutschland, unter Einhaltung aller bisherigen und aktuellen Schutzkonzepte und Hygieneregeln, schaffen. Die konkreten Forderungen der Dehoga Landesverbände Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz:

Stufenplan für die Wiedereröffnung der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe

  • Stufe 1: Wenn eine 7-Tage-Inzidenz von 75 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Beherbergung und Außengastronomie
  • Stufe 2: Wenn eine 7 Tage-Inzidenz von 50 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Speisen-Gastronomie und Möglichkeit für Tagungen und Veranstaltung ausschließlich in gastgewerblichen Betrieben
  • Stufe 3: Wenn eine 7-Tage-Inzidenz von 35 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung der Getränke-Gastronomie. Zusätzlich sind Buffets und Abholbereiche wieder zulässig.
  • Stufe 4: Wenn eine 7-Tage Inzidenz von 20 und kleiner über eine Woche lang erreicht wird, dann: Öffnung von Clubs und Diskotheken (ohne Tanzflächen).

Dauerhafte Ermäßigung des Umsatzsteuersatzes

Um die Ertragskraft des Gastgewerbes nachhaltig zu stärken, bedarf es der dauerhaften Absenkung der Umsatzsteuer für alle Leistungen des Gastgewerbes auf den reduzierten Mehrwertsteuersatz. Die Befristung 31.12.2022 ist aufzuheben und um Getränke zu ergänzen, da gerade die Getränke-Gastronomie überproportional lange geschlossen war und die höchsten Umsatzverluste verzeichnen musste. Damit die Gesundheitsämter die wichtige Aufgabe der Kontaktverfolgung schnell und sicher erledigen können, sind diese personell und digital so auszustatten, dass die vorhandenen Möglichkeiten der digitalen Kontakterfassung im Gastgewerbe auch effizient und ressourcensparend genutzt werden können.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Erfahrungsaustausch im Nachgang der Bundestagswahl zwischen den Präsidien des Handelsverbands Bayern (HBE) sowie dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern.
Wirtschaftslage
Wirtschaftslage

Gemeinsam mehr erreichen!

Der Dehoga Bayern und der Handelsverband Bayern wollen sich gemeinsam aktuellen Herausforderungen stellen und ihre Kräfte bündeln. Zusammen wollen sie politischen Forderungen mehr Gewicht geben. 
Conrad Clemens (CDU), Kultusminister von Sachsen, teilt während eines Pressetermins der Dehoga Sachsen zur Trend(Job)Tour in einem Restaurant auf dem Neumarkt einen Smoothie aus. Im Rahmen der Trend(Job)Tour treffen sich Fachkräfte aus Schule, Berufsorientierung und Arbeitswelt, um die Gastronomie und Hotellerie zu erleben
Aktion
Aktion

Mehr Azubis für Sachsen

Aktuell ist die Lage auf dem sächsischen Ausbildungsmarkt entspannt. Die Betriebe haben im letzten Jahr genügend motivierte Lehrlinge finden können. Damit das auch in Zukunft so bleibt, startet der Dehoga eine Werbekampagne für das Gastgewerbe und erneuert eine Kooperation für den Tourismusbereich.
Gäste in einem Gasthaus bekommen bayerische Schmankerl serviert
Entwicklung
Entwicklung

Mehr Systemgastronomie, weniger Gaststätten in Bayern

Der Dehoga Bayern äußert sich zu den kürzlich veröffentlichen Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik und gibt Einblicke hinter die Zahlen. Obwohl die Zahl der gastronomischen Einrichtungen weitestgehend stabil bleibt, gibt es doch große Bewegungen in der Branche. 
Leeres Restaurant
Umsatzrückgänge
Umsatzrückgänge

Gastgewerbe in Brandenburg: „Die Leute halten ihr Geld zusammen“

Gestiegene Kosten und Umsatzrückgänge belasten aktuell das Gastgewerbe. Laut dem Dehoga in Brandenburg sparen die Menschen besonders bei Hotelaufenthalten und Restaurantbesuchen. Hoffnung auf Entlastung machen ein paar Wahlprogramme. 
Dehoga-Präsident Michael Schmidt
Forderung
Forderung

Dehoga Sachsen-Anhalt fordert erneute Mehrwertsteuer-Senkung

Die Gastronomie hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Steigende Preise und eine veränderte Urlaubsplanung der Gäste verstärken die Unsicherheit in der Branche. Der Dehoga in Sachsen-Anhalt fordert deshalb von der Politik, die Mehrwertsteuer für die Gastronomie erneut zu senken.
Mann bedient drei junge Frauen an einem Tisch in einem Cafe
Gastronomie
Gastronomie

Dehoga Bayern begrüßt Wahlprogramm der CDU/CSU

Der Verband zeigt sich erfreut über die Agenda der beiden Schwesternparteien. In vielen Bereichen gibt es gemeinsame Schnittpunkte, lautet das Fazit von Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes. 
Dehoga-Präsident Guido Zöllick
Debatte
Debatte

Mehrwertsteuer in der Gastronomie: Dehoga appelliert an Olaf Scholz

Olaf Scholz sprach sich in den ARD-Tagesthemen für eine Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel aus, ließ jedoch in Bezug auf die Gastronomie eine klare Stellungnahme vermissen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zeigt sich darüber nun enttäuscht und fordert vom Bundeskanzler eine eindeutige Antwort zur steuerlichen Gleichbehandlung der Branche.
Fritz Engelhardt
Forderung
Forderung

Dehoga fordert erneute Mehrwertsteuer-Senkung für die Gastronomie

Sinkende Umsätze machen den Gastronomen derzeit sorgen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) im Südwesten macht dafür die Politik verantwortlich. Und setzt auf die nächste Bundesregierung.
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.