Zukunftsinvestitionen

Deutsche Bahn erhöht Gastronomie-Niveau

Eine Schaffnerin der Deutschen Bahn präsentiert ein neues Bordbistro
Die Deutsche Bahn hat ihre Gastronomie neu entdeckt und setzt zukünftig auf feinere Speisen sowie persönlicheren Umgang mit den Fahrgästen. (© picture alliance/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)
Zukünftig soll es in den Bordbistros verfeinerte Varianten der beliebtesten Gerichte geben, indes das Bordpersonal sein „Bahndeutsch“ ablegen und eine persönlichere Bindung an die Fahrgäste an den Tag legen soll. 
Freitag, 26.10.2018, 09:17 Uhr, Autor: Thomas Hack

Vor einigen Jahren erwog die Deutsche Bahn noch, ihre Speisewagen völlig abzuschaffen. Daran denkt sie längst nicht mehr: Das Unternehmen will jetzt noch näher an den Gast heran und reagiert auch auf Änderungen im Essverhalten, sodass die Fahrgäste in den Speise- und Bistrowagen ab Dezember auf ein ganz neues Angebot stoßen werden. Die Auswahl in der Speisekarte soll etwas kleiner als bisher sein, doch dafür setzt die Bahn noch stärker auf Leibgerichte, die es aber zukünftig in verfeinerten Varianten geben soll. Zudem werde das Preisniveau im Bordrestaurant bei gleichbleibender Qualität gesenkt, kündigte das Unternehmen dieser Tage an. In welchem Umfang das geschehen wird, ließ die Bahn aber zunächst offen.

Altbewährte Klassiker werden modernisiert
Zusätzlich will die Bahn in den 650 Bordrestaurants und Bistros der ICEs und Intercitys einige Wochen mit Sonderangeboten neue Gäste anlocken und beispielsweise den Kaffee für 2,50 statt für 3,00 Euro anbieten. Auf der Speisekarte sollen noch häufiger altbewährte Klassiker wie Currywurst oder Chili con Carne zu finden sein, jedoch in einer modernen Variante – die Wurst etwa mit Tortilla-Streuseln, das Chili mit einem Klecks Schmand. Weniger unterschiedliche Gerichte in der Bordküche vereinfachten die Logistik, sagte der Marketingchef der Bahn-Fernverkehrssparte, Michael Peterson zu diesem Konzept. Ihm zufolge könnten dadurch mehr von den beliebtesten Speisen eingelagert werden und die Gäste würden seltener enttäuscht werden, wenn ihr Wunschgericht nicht mehr vorrätig sei. Auf der Speisekarte werde es eine Mischung von Snacks und Hauptgerichten geben, wobei alle Speisen auch an den Platz mitgenommen werden könnten, erläuterte Peterson weiter.

Persönliche Auftritte des Personals statt biederes „Bahndeutsch“
Die Bahn wolle darüber hinaus auch bessere Gastgeberqualitäten an den Tag legen, wozu unter anderem auch ein persönlicherer Auftritt gehöre. „Wir wollen die Gäste umsorgen“, erläuterte die Leiterin der Service-Strategie im Fernverkehr, Ramona Fellner. Die Bordgastronomen und Zugbegleiter würden entsprechend geschult werden, sollen weniger „Bahndeutsch“ sprechen und dürften je nach Region die Passagiere künftig auch mit „Moin, moin“ oder „Grüß Gott“ begrüßen. Bahnchef Richard Lutz hatte sich schon früher zum Angebot von Speisen und Getränken an Bord bekannt: „Solange ich Bahnchef bin, wird’s Gastronomie in den Zügen geben, das ist gar keine Frage.“ Die Bahn sei zudem bereit, die Voraussetzungen für mehr Fahrgäste in den Zügen zu schaffen, so wie es die Bundesregierung wünsche. So sollen die Kapazitäten im Schienennetz und bei den Fahrzeugen vergrößert werden.  (dpa/TH)

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