Drei Michelin-Sterne für das Haerlin: „Ein Lebenstraum ist wahr geworden!“
Herr Rüffer, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum dritten Michelin-Stern! Was bedeutet Ihnen und Ihrem Team diese Auszeichnung?
Vielen Dank – es ist auch nach einer Woche immer noch überwältigend! Für mich persönlich geht ein absoluter Lebenstraum in Erfüllung und ich bin unfassbar stolz auf mein gesamtes Team.
Was denken Sie? Welche Aspekte haben zur Drei-Sterne-Auszeichnung beigetragen?
In erster Linie Kontinuität in unserer Leistung und dem hart erarbeiteten Ergebnis auf den Tellern unserer Gäste. Zu einem dritten Stern braucht es noch einmal eine ganz andere Art des Kochens, um die Kunst der Aromen und ausgewählter Produkte in Einklang zu bringen. Wir haben vieles ausprobiert in den letzten Jahren. Der Fokus lag dabei immer auf der Saisonalität und Herstellung unserer Produkte.

Und was glauben Sie, welche Auswirkungen wird diese hohe Auszeichnung nun auf Ihr Geschäft haben?
Nach all der Freude und der großen Euphorie wird es nun darum gehen, diese große Erwartungshaltung fortzuführen und natürlich den dritten Stern im nächsten Jahr wieder zu erlangen. Sicherlich werden wir auch viele neue Gäste dadurch begrüßen dürfen und wecken das Interesse noch einmal mehr bei internationalen Feinschmeckern.
Wo Sie es bereits ansprechen: Was werden Sie denn in Zukunft tun, um den dritten Stern zu verteidigen?
Wir haben direkt am Tag nach der Verleihung angefangen – solch eine Auszeichnung ist auch eine Verpflichtung. Wir werden nach der Sommerpause eine neue Karte anbieten und dabei natürlich unserem Stil treu bleiben, denn der ist es ja, der uns diese Auszeichnung erbracht hat. Bei einem Besuch in unserem Restaurant zählt natürlich das Gesamterlebnis und da werden wir unseren Gästen weiterhin eine ganz besondere Zeit bescheren.
Welche Tipps würden Sie denn anderen Gastronomen geben, die nach einem Michelin-Stern streben?
Sich für solch einen Weg zu entscheiden, sollte in erster Linie aus der eigenen Überzeugung kommen, denn es wird auch Tage geben, an denen es mal nicht ganz so gut läuft und dann darf man den Glauben an sich und sein Team nicht verlieren. Dies gepaart mit Kreativität, Mut zu neuen Kombinationen und einer eigenen Küchensprache macht dann den Unterschied zu anderen. Und natürlich braucht es ein entsprechendes Restaurant- bzw. Hotelumfeld, welches das Ganze auch finanziell ermöglicht.
Gibt es denn weitere Ziele, die Sie für die Zukunft anstreben?
Natürlich den 3. Stern auch im kommenden Jahr zu verteidigen und dem Team einen besonderen Arbeitsplatz zu bieten. Ein solcher Erfolg ist nur als geschlossene Einheit möglich zu erreichen. Für mich persönlich ist mit dieser Auszeichnung ein Lebenstraum wahr geworden – das muss ich erst einmal genießen und realisieren.
Beantworten Sie mir abschließend noch: Wie sehen Sie die Zukunft der Spitzengastronomie – wohin entwickelt sich die Branche?
Ich glaube für diese Art der Kulinarik wird es immer eine Schar an Gästen geben – national und international. Ähnlich wie bei der Luxushotellerie werden Menschen immer dieses Besondere schätzen und dafür auch Kosten in Kauf nehmen. Sicher ist, dass auch wir uns heute und in Zukunft gut um die Mitarbeiter kümmern müssen und ein wertschätzendes Betriebsklima bieten, damit diese Art der Gastronomie funktionieren kann.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Rüffer!
(SAKL)