Appell

DZG: „Die Gastwelt ist das Rückgrat lebendiger Stadtzentren“

Dr. Marcel Klinge
Dr. Marcel Klinge ist Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt. (Foto: © DZG)
Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Gastronomie ein entscheidender Treiber für die Belebung von Innenstädten ist. Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt fordert deshalb gezielte politische Maßnahmen zur Stärkung der Branche und richtet einen klaren Apell an die nächste Bundesregierung.
Donnerstag, 20.02.2025, 11:57 Uhr, Autor: Sarah Kleinen
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Die aktuelle Studie „Vitale Innenstädte 2024“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unterstreicht die wachsende Bedeutung der Gastronomie für Stadtzentren. Laut der Untersuchung, die auf knapp 69.000 Interviews in 107 deutschen Innenstädten basiert, nennen 40 Prozent der Besucher gastronomische Angebote als Hauptgrund für ihren Aufenthalt.

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) sieht darin ein klares Signal: Wer über die Zukunft der Innenstädte spricht, muss die Gastwelt (Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice & Freizeit) als entscheidenden Faktor mitdenken.

Die Untersuchung mache deutlich, dass Restaurants, Cafés und Bars längst nicht nur ergänzende Angebote sind, sondern Innenstädten Identität und Aufenthaltsqualität geben. Zugleich bestehe eine enge Wechselwirkung mit Handel, Kultur und Freizeitwirtschaft.

„Die Gastwelt ist das Rückgrat lebendiger Stadtzentren, aber auch ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker für ländliche Regionen“, sagt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG. „Wer die Zukunft der Städte sichern will, muss jetzt wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern.“

Appell an die nächste Bunderegierung

Kurz vor der Bundestagswahl richtet die Denkfabrik deshalb einen klaren Appell an die Parteien: Die Gastwelt müsse in den Koalitionsverhandlungen als zentrales wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema berücksichtigt werden. Dazu gehöre eine dauerhafte Reduzierung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent für Speisen und alkoholfreie Getränke, gezielte Investitionen in gastronomische und touristische Infrastruktur sowie bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch eine spezialisierte Förderbank.

Notwendig sei zudem eine Kostenfirewall, die steigende Betriebskosten begrenzt – durch die Senkung der Stromsteuer auf den EU-Mindestwert und ein Maut-Moratorium bis 2029.

„Die 6,2 Millionen Beschäftigten der Gastwelt verdienen eine politische Stimme und verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ohne entschlossenes Handeln drohen Standortverluste und wirtschaftlicher Schaden“, betont Klinge. „Die Branche braucht eine klare Perspektive – Wer lebendige Kommunen und Innenstädte möchte, muss sich in den kommenden Koalitionsverhandlungen für die Gastwelt einsetzen.“

(DZG/SAKL)

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