NAHGAST II

Es begann mit 20 Gramm weniger Fleisch

Silke Friedrich von der FH Münster koordiniert die zweite Runde des Forschungsprojekts „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie“, kurz NAHGAST II
Silke Friedrich von der FH Münster koordiniert die zweite Runde des Forschungsprojekts „Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie“, kurz NAHGAST II. Es hat eine Laufzeit von Juni 2019 bis November 2020. (Foto: © FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management)
Das Forschungsprojekt zum nachhaltigen Außer-Haus-Konsum geht in die zweite Runde. Die Universität Münster ist an den Arbeiten erneut federführend beteiligt.
Montag, 17.06.2019, 12:32 Uhr, Autor: Kristina Presser

Runde Zwei des Forschungsprojekts NAHGAST (Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie) ist gestartet. In der ersten Phase war das Studierendenwerk Münster als Projekt-Praxispartner der Frage nachgegangen, welchen Einfluss es auf die Umwelt hat, wenn man die Fleischportion bei Hähnchenschnitzel und Bratwurst in der Mensa am Ring in Münster von 140 auf 120 Gramm verkleinern würde. Heraus kamen jährlich 3,6 Tonnen CO2-Äquivalente, die man bei der Speisenproduktion einsparen könnte. Das teilt das Studierendenwerk in seinem mit Kollegen verfassten Buch „Nachhaltig außer Haus essen“ mit – als Ergebnis der ersten Runde des NAHGAST-Forschungsprojekts. Geleitet wird es von Prof. Dr. Petra Teitscheid von der FH Münster.

Auch bei NAHGAST II ist das Studierendenwerk der Uni Münster erneut Praxispartner, genau wie auch der Mensaverein der Euregio-Gesamtschule Rheine. Insgesamt hat sich die Zahl der teilnehmenden Gastronomiebetriebe aus verschiedenen Segmenten von sechs auf mehr als 20 erhöht. Silke Friedrich von der FH Münster erklärte beim Kick-off-Treffen für die Praxispartner aus der Region, sie wollen alle auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Die Wissenschaftlerin vom Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) koordiniert das Verbundprojekt, Prof. Dr. Petra Teitscheid leitet es weiterhin. Forschungspartner sind die Technische Universität (TU) Berlin und das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie.

Die Rolle der Gastronomie beim Umweltschutz

Teitscheid zur Relevanz des Projekts: „Alle globalen Nachhaltigkeitsziele sind direkt oder indirekt mit dem System Ernährung verknüpft. Der Gastronomie kommt dabei eine immer wichtigere Rolle zu, denn etwa jede zweite Mahlzeit nehmen wir inzwischen außerhalb unserer eigenen vier Wände ein.“ Was in Kantinen und Restaurants auf den Tisch kommt, wirkt sich deutlich auf Umwelt, Gesundheit sowie auf Fairness gegenüber Mensch und Tier aus.

Bei NAHGAST II stehen nun vier Themen im Fokus: die Evaluation des NAHGAST-Rechners, die Kommunikation mit den Kunden, Informationen zu Lebensmittelabfällen und die Evaluierung des Transfers in die Praxis. Mit dem Rechner hat das NAHGAST-Team ein Online-Instrument entwickelt, mit dem Gastronomiebetriebe die Nachhaltigkeit von einzelnen Speisen bewerten lassen können: Wie verträglich ist das Gericht für Umwelt und Gesundheit, wie fair ist es gegenüber Mensch und Tier? Der Rechner ist kostenfrei unter www.nahgast.de/rechner abrufbar.

NAHGAST II wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Laufzeit endet im November 2020.

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