„Es läuft fast besser als vor Corona“
Nachdem die Weihnachtsfeiern 2020 in vielen Unternehmen ausfielen oder nur digital stattfanden, hoffen Unternehmer, Veranstalter und Gastwirte in diesem Jahr wieder auf „echte“ Weihnachtspartys. Dabei zeigt sich vor allem ein Trend für Veranstaltungen unter freiem Himmel: „Klarer Trend: Es wird in diesem Jahr deutlich mehr Outdoor-Veranstaltungen geben als etwa 2019“, berichtet etwa Jan Möller. Aktionen wie Nachtbogenschießen, Eisstockschießen oder digitale Schnitzeljagden durch Innenstädte seien sehr gefragt, so der Marketingleiter von Teamgeist.
Für Paul Kündiger von der Reinickendorfer Firma Königsdruck ist in diesem Jahr eine Weihnachtsfeier in den eigenen Räumen mit Catering die beste Variante. „Hier haben wir genug Platz“, so der Unternehmer. In ein Restaurant wolle er nicht, da möglicherweise manche der rund 50 Mitarbeiter noch nicht geimpft seien. „Bevor diese dann nicht mitfeiern dürfen, feiern wir lieber hier.“
Wiederum andere verzichten ganz auf eine Feier: „Die Unsicherheit ist einfach zu groß. In den kommenden Wochen steigen die Infektionszahlen vielleicht wieder so stark, dass wieder alles ausfallen muss“, sagt eine Mitarbeiterin einer Berliner Gartenbaufirma mit 35 Mitarbeitern. Auf eine digitale Feier wolle man nicht umsteigen. Das könne eine klassische Weihnachtsfeier nicht ersetzen.
Gastronomen weitestgehend zufrieden
Der Berliner Gastwirt Steffen Kirchner lässt daher die Gäste seiner Almhütte selbst wählen: „Dort bieten wir nur noch exklusive Veranstaltungen an, dann können die Kunden selbst entscheiden, ob die 2G- oder die 3G-Regel gelten soll“, so Kirchner, der auch das Loretta am Wannsee betreibt. Schon im Juli habe es eine große Nachfrage von Unternehmen nach Feiern gegeben. „Die Firmen hatten Angst, dass es Weihnachten eventuell nicht klappen könnte“, so Kirchner. Seit Anfang September sei die Nachfrage nach Weihnachts- und Neujahrsfeiern wahnsinnig hoch. „Das geht bis in den Januar rein“, so der Wirt. „Das positive ist: Die Anfragen sind da.“
Auch Uwe Engert, Chef des Wirtshauses Lindenschänke an der Elbe im Dresdner Stadtteil Mickten, freut sich über viele Reservierungen für Weihnachtsfeiern: „Es läuft fast besser als vor Corona“, sagte er. Die Menschen seien froh, nach den vergangenen Monaten mal wieder mit ihren Bekannten feiern zu können.
Jeden Tag Anfragen und Buchungen für die Vorweihnachtszeit vermeldet das Restaurant im Dresdner Taschenbergpalais. Es gebe viele Reservierungen, aber mit 2019 sei es nicht vergleichbar und noch zögerlich, fand hingegen Heiko Meyer, bisher Chef im Altmarktkeller am Dresdner Altmarkt. Er zieht um und eröffnet Anfang November sein neues Restaurant am Residenzschloss.
(dpa/NZ)