Gourmetführer

Gault&Millau Guide 2026 für Österreich präsentiert

Vitus Winkler
Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres gekürt. (Foto: © Barbara Ster)
Im Rahmen des Andaz Vienna wurde der neue Gault&Millau Guide 2026 für Österreich vorgestellt. Einem Koch ist es gelungen, die fünfte Haube zu erobern. 
Dienstag, 11.11.2025, 15:15 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Am Montag wurde im Rahmen des Andaz Vienna der neue Gault&Millau Guide 2026 für Österreich präsentiert. Der neue Guide zeigt: Die Anzahl der Spitzenbetriebe in Österreich steigt weiter. Dabei unterstreicht die wachsende Präsenz von Frauen in Spitzenpositionen die zunehmende Diversität in der österreichischen Gastronomie. Auch der Westen des Landes bestätigte einmal mehr seine Dichte an Top-Bewertungen.

„Die moderne österreichische Küche vereint Selbstbewusstsein, Weltoffenheit und handwerkliche Präzision – sie ist tief verwurzelt und gleichzeitig global inspiriert“, freut sich Herausgeberin Martina Hohenlohe. Im Restaurantguide 2026 wurden insgesamt 780 Restaurants mit einer oder mehreren Hauben ausgezeichnet:

  • 5 Hauben: 9 Restaurants
  • 4 Hauben: 82 Restaurants
  • 3 Hauben: 161Restaurants
  • 2 Hauben: 277 Restaurants
  • 1 Haube: 251 Restaurants

Thomas Dorfer erobert die fünfte Haube

Höhepunkt des Abends: Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher wurde die fünfte Haube verliehen. Er erhielt die Höchstwertung von 19 Punkten für seine Küche, die klassische Techniken mit japanischen und südamerikanischen Einflüssen verbindet. 

Schon 2009 hat Dorfer als Koch des Jahres die Kulinarikgemeinde begeistert. Im Jahr 2012 ging der Service Award nach Mautern. „Das Team rund um Ausnahmekoch Dorfer ist nun mehr als verdient in der Spitze der ehrwürdigen Runde der Fünf-Hauben-Betriebe angekommen“, heißt es vonseiten des Gault&Millau. Die Besucher der Präsentation feierten den neuen Fünf-Hauber mit tosendem Applaus und Standing Ovations.

„19 Punkte, die Höchstwertung, das flüstert man eigentlich nur. Das ist wie ein Oscar, das haben nur ganz wenige Köche in Österreich je geschafft“, sagte Thomas Dorfer. „Meine Frau hat mir immer den Rücken gestärkt, ich liebe Dich dafür!“

Thomas Dorfer
Thomas Dorfer wurde mit der fünften Haube geehrt. (Foto: © Barbara Ster)

Das ist der Koch des Jahres

Darüber hinaus wurde Vitus Winkler zum Koch des Jahres gekürt. Vitus Winkler richtet seinen Fokus konsequent auf das, was ihn täglich umgibt: Wiesen, Wälder, Berge. „Er ist ein kreativer Geist, dessen Aufmerksamkeit immer wieder zur Natur zurückkehrt. Und zu den Tellern, die er daraus entstehen lässt“, heißt es vom Gault&Millau. „Mit dieser Haltung zählt er heute zu den spannendsten Köchen Österreichs.“

Winklers Ziel ist, jeden Tag etwas besser zu werden und so sucht er auch den Dialog mit Kollegen, etwa im Rahmen der Vereinigung JRE (Jeunes Restaurateurs). Dort hat er die Führungsrolle für Österreich übernommen und tritt als Vertreter einer Generation auf, die eine Brücke schlägt zwischen Bodenständigkeit und Avantgarde, Tradition und Zukunft. „All das macht ihn zu einem mehr als würdigen Koch des Jahres 2026“, so der Gault&Millau.

„Female Power“ in Österreich

Im Restaurantguide 2026 wird auch die „Female Power“ hervorgehoben. Theresia Palmetzhofer vom „Gasthaus zur Palme“ im Mostviertel erhielt ihre vierte Haube, Lisa Morent vom Tiroler „s‘Morent“ wurde zur Newcomerin des Jahres gekürt, Julia Knoll vom „Bruderherz Fine Dine“ im Tiroler Fiss ist Patissière des Jahres und Gloria Conti vom „Ikarus“ im Hangar-7 in Salzburg erhielt den Service Award des Jahres.

Alle Sieger auf einen Blick:

  • Koch des Jahres: Vitus Winkler
  • Newcomerin des Jahres: Lisa Morent
  • Lebenswerk: Karl Kolarik
  • Patissière des Jahres: Julia Knoll
  • Bierkarte des Jahres: Herzog’s Bierbotschaft
  • Service-Award: Gloria Conti
  • Wirtshaus des Jahres: Zum fröhlichen Arbeiter
  • Wiener Wirtshaus des Jahres: Gelbmanns Gaststube
  • Gastronom des Jahres: Familie Huth
  • Barkeeper des Jahres: Marcus Philipp

Future Awards

Bereits zum zweiten Mal verleiht Gault&Millau gemeinsam mit der Verbund AG die „Future Awards“ an neun Betriebe in ganz Österreich. Ausgezeichnet werden Tourismus-, Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, die sich in besonderer Weise für Umwelt- und Klimaschutz engagieren und mit innovativen Konzepten eine nachhaltige, zukunftsfähige Wirtschaftsweise vorleben.

  • Future Award Wien: Boutiquehotel Stadthalle
  • Future Award Burgenland: Gut Oggau
  • Future Award Kärnten: mo.wi
  • Future Award Niederösterreich: Naturhotel Steinschalerhof
  • Future Award Oberösterreich: Köglerhof
  • Future Award Salzburg: VOI.bio
  • Future Award Steiermark: Gerüchteküche
  • Future Award Tirol: Biohotel Stillebach
  • Future Award Vorarlberg: Oswalda Hus

Neuerung beim Weinguide

Mit seiner 38. Ausgabe präsentiert der Weinguide 2026 eine Neuerung: Statt des bisherigen 20-Punkte-Schemas kommt nun das national und international etablierte 100-Punkte-System zum Einsatz. Die Jury kann damit insbesondere im Spitzenbereich zwischen 95 und 100 Punkten noch feinere Abstufungen vornehmen und die Topweine präziser differenzieren.

Unter der Leitung von Daniela Dejnega brachten René Antrag, Hermann Botolen, Gerhard Elze, Darrel Joseph, Erik Klein, René Kollegger, Ivana Kuspita, Walter Kutscher, Alexander Lupersböck, Jan-Hendrik Maier, Manuela Prieth, Luzia Schrampf, Marlene Sturmaier und Christian Zach ihre professionelle Expertise ein. Ab 2027 verantwortet Bernhard Degen als Chefredakteur den Weinguide.

  • Sommelier des Jahres: René Kollegger
  • Wein des Jahres: Prieler Blaufränkisch Ried Goldberg 2022 (Leithaberg, Burgenland)
  • Alternativer Wein des Jahres: Jaunegg, Jardin d’herbes 2023 (Südsteiermark)
  • Newcomer des Jahres: Weingut Löffler-Winklhofer (Eisenberg, Burgenland)
  • Sekt des Jahres: Malat Blanc de Blancs Große Reserve 2016 (Kremstal, Niederösterreich)
  • Weinkarte des Jahres: Alpenstern Damüls
  • Österreich-Weinkarte des Jahres: Restaurant Eckel

Der Südtirolguide

In Südtirol hat sich in den letzten Jahren eine neue Generation von Gastgebern etabliert, die Traditionelles mit frischem Geist und modernen Konzepten neu interpretieren. Im Mittelpunkt der Gastronomie stehen dabei die Qualität der Zutaten und eine konsequent nachhaltige Produktion.

  • Koch des Jahres: Peter Girtler, Gourmetstube Einhorn, Freienfeld bei Sterzing
  • Newcomer des Jahres: Pramol Alto, Eppan
  • Hotel des Jahres: OLM Nature Escape, Sand in Taufers

(Gault&Millau/SAKL)

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