Kaution für Tischreservierungen

Hotel Zugspitze ergreift Maßnahmen gegen „No Shows“ im Restaurant

Florian Panholzer
Florian Panholzer ist stellvertretender Direktor im Hotel Zugspitze. (Foto: © Hotel Zugspitze)
Mehrere hundert Euro pro Vierer-Tisch kostet es das Hotel Zugspitze, wenn zwei bis drei Mal pro Woche Gäste einen Tisch bestellen, dann aber nicht zum Essen erscheinen. Dagegen will man jetzt vorgehen: mit Online-Tischreservierung gegen Kaution.
Dienstag, 14.11.2023, 13:50 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Seitdem wir für jede Tischbestellung eine Garantiezahlung von 50 Euro verlangen, ist das Problem mit den ‚No Shows‘ gelöst“, sagt Florian Panholzer, stellvertretender Direktor des Hauses. 

Konkret läuft das so ab: Wenn ein Gast über die Reservierungssoftware Reservino online einen Tisch bestellt, werden über seine Kreditkarte zur Sicherheit 50 Euro hinterlegt. Erscheint der Gast, erhält er den Betrag zurück. Wenn nicht, wird die Buchung im System auf „NoShow“ gesetzt und die 50 Euro werden von seinem Kreditkarten-Konto abgebucht.

Gerade für Restaurants mit wenig Laufkundschaft (bei denen also eine spontane Nachbelegung schwierig ist) und einer geringen Gesamtzahl an Tischen wie den mit dem Michelin Bib Gourmand prämierten Restaurants des Hotels Zugspitze stellen „No Shows“ ein großes Problem dar. „Besonders ärgerlich ist das an Tagen, an denen man den Tisch noch zwei oder dreimal hätte verkaufen können“, betont Panholzer.

Mit kreativen Lösungen Ausfälle vermeiden

„Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir das Problem mit den Ausfällen lösen könnten. Unsere erste Idee war, dem Gast ein maximal 20-minütiges Zeitfenster zu geben, in dem er zu spät kommen darf. Danach wird der Tisch anderweitig vergeben, wenn möglich.“

Allerdings war diese Maßnahme nur dann zielführend, wenn die Gäste besonders früh gekommen wären, etwa um 18 Uhr oder 18.30 Uhr. Eine ausgefallene Reservierung für 20 Uhr konnte man so nicht kompensieren.

Schließlich kam man auf die Idee mit der „Kaution“. An Weihnachten, Silvester und anderen Feiertagen setzt man bereits seit 2022 auf eine ähnliche Lösung: An diesen Tagen muss der Gast den Menüpreis bereits im Voraus begleichen, um einem möglichen Ausfall entgegenzuwirken.

„Wir hoffen, dass wir diese Vorauszahlung in Zukunft ebenfalls über Reservino abwickeln können. Das würde es uns – und auch den Gästen – erheblich leichter machen.“

(Hotel Zugspitze/max.pr/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Küchenchef Georg Strohmeyer in der Nahaufnahme
Umweltbewusste Küche
Umweltbewusste Küche

Hotel Zugspitze macht Regionalität sichtbar

Den Gästen regionale Köstlichkeiten zu servieren, reicht Küchenchef Georg Strohmeyer noch nicht. Er möchte ihnen auch aufzeigen, woher genau die Produkte seiner Kreationen stammen – selbst die Garnelen sind bei ihm Tiroler.
Reservierungs-Schild auf gedecktem Tisch
Ratgeber
Ratgeber

No-Shows vermeiden

Gäste reservieren und erscheinen nicht? Das ist ärgerlich und kostet Gastronomen bares Geld. Es gibt jedoch einige Tricks, wie sie mit dem Thema umgehen und im besten Fall die No-Shows reduzieren können.
Leerer Tisch im Restaurant mit Reservierungsschild
Gästeverhalten
Gästeverhalten

Problem der No-Shows nimmt zu

In der Restart-Phase sind Gastronomen mehr denn je auf Gäste angewiesen. Um die corona-bedingten Auflagen einzuhalten, sind Reservierungen notwendig. Doch immer häufiger halten Gäste diese unangekündigt nicht ein.
Ein Reserviert-Schild auf einem Tisch
Tischreservierungen
Tischreservierungen

No-Shows nehmen rapide zu

Immer mehr Menschen treten Reservierungen nicht an. Zahlreiche Restaurants reagieren mit Stornogebühren und der Verweigerung von Tischreservierungen. 
Roxana und Maximilian Kühbeck
Auszeichnung
Auszeichnung

Restaurant Esszimmer Berchtesgaden zum „Toques d’Or“-Restaurant ernannt

Es ist eine große Ehre: In den Kreis der Toques d’Or ausgezeichneten Restaurants kann man nur ernannt werden. Das Restaurant Esszimmer Berchtesgaden hat dies nun geschafft und wurde mit dem Toques d’Or geehrt.
Ein Mann, der alleine isst.
Studie
Studie

Solo-Reisen und -Restaurantbesuche liegen im Trend

Das Reisen allein wird bei den Deutschen immer beliebter. Auch Solo-Restaurantbesuche genießen die Deutschen immer mehr. Das hat eine aktuelle Studie herausgefunden.