München

Insolvenz-Chaos bei Schuhbeck

Alfons Schuhbeck
Mitte Juli gab Alfons Schuhbeck bekannt, Insolvenz für seine Restaurants und den Partyservice angemeldet zu haben. (Foto: © picture alliance / SvenSimon | FrankHoemann/SVEN SIMON)
Alfons Schuhbeck ist pleite. Im Zuge der Insolvenz seines Gastro-Imperiums wurden bislang Forderungen von rund 14 Millionen Euro angemeldet. Neben Ansprüchen externer Gläubiger machen nach Stern-Informationen dabei auch verschiedene Schuhbeck-Firmen gegenseitig Forderungen geltend.
Donnerstag, 21.04.2022, 12:14 Uhr, Autor: Karoline Giokas

Schuhbeck, der neben seinen TV-Aktivitäten am Platzl in Münchens Altstadt zwei Restaurants, eine Bar, eine Kochschule, einen Cateringservice, einen Gewürzhandel sowie eine Eisdiele betrieb, musste bereits im Juli 2021 für seine Unternehmen Insolvenz anmelden. Ausgelöst wurde das Verfahren unter anderem durch die Anträge zweier Krankenkassen. Schuhbeck selbst hatte die Zahlungsunfähigkeiten mit der Schließung seiner Lokale im Corona-Lockdown erklärt.

Da ist was im Argen

Unterlagen aus der Insolvenzverwaltung zeigen nun, dass Corona mitnichten allein für die Pleite verantwortlich sein kann. Zum einen kritisiert der Insolvenzverwalter in einem Bericht zum Bereich Partyservice bereits für frühere Jahre Mängel bei der Buchführung: Das „Buchwerk“ der Sparte sei schon für die Jahre 2016 und 2017 „höchst zweifelhaft, unvollständig und nicht ausreichend belastbar“.

Zum anderen seien die Daten dieser Firma „unplausibel“, da sie über verbuchte Verbindlichkeiten von gut 1,8 Millionen Euro hinaus „offenkundig zu wenig Materialeinsatz aufweisen“. Die Lage bei der Eventfirma muss also weit dramatischer gewesen sein als dargestellt. Eine mögliche Erklärung: Schuhbeck hatte seine Firmen auf dem Papier zwar separat geführt, die Geschäfte intern jedoch derart miteinander verwoben, dass Kosten und Einnahmen nur noch schwer zuzuordnen waren.

Starkoch schweigt

Alfons Schuhbeck und sein Anwalt lehnten einen Kommentar hierzu ab. Das Restaurant „Südtiroler Stuben“, der Gewürzhandel sowie der Catering-Bereich werden mittlerweile von Schuhbecks Sohn sowie ungenannten Investoren weitergeführt. Der Unternehmensgründer selbst sei ungemindert engagiert, heißt es aus seinem Umfeld.

Neben der Insolvenz sieht sich Alfons Schuhbeck zudem einen Steuerverfahren ausgesetzt. Im November erhob die Münchener Staatsanwaltschaft Anklage. Noch hat das Landgericht nicht entschieden, ob es zu einem Prozess kommt. Der Münchner Spitzenkoch Alfons Schuhbeck musste im Sommer 2021 aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie Insolvenz anmelden. HOGAPAGE berichtete.

(stern/KG)

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