HOGAPAGE-Interview

Mangal Döner: „Wir wollen die führende Dönerkette Europas werden“

Mangal Döner
Mangal Döner X Lukas Podolski wurde 2018 von Lukas Podolski und dem Gastronomen Metin Dag gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Köln betreibt aktuell gemeinsam mit Franchise-Partnern knapp 50 Standorte in über 20 deutschen Städten – allein im vergangenen Jahr kamen über 20 neue hinzu. Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren ein europaweites Netzwerk mit über 1.000 Standorten aufzubauen. (Foto: © Mangal Döner X Lukas Podolski10)
Allein im vergangenen Jahr verzeichnete Mangal Döner 20 Neueröffnungen. Unlängst hat die Imbisskette, an der auch Lukas Podolski beteiligt ist, sogar ihren zweiten internationalen Standort eröffnet. Im Interview mit HOGAPAGE gibt CEO Marco Schepers Einblicke in die internen Mechanismen dieses Wachstums. Dabei erklärt er auch, was eine Systemmarke heute leisten muss, um attraktiv zu bleiben.
Freitag, 26.09.2025, 12:28 Uhr, Autor: Sarah Kleinen
Marco Schepers
Marco Schepers, CEO von Mangal Döner x Lukas Podolski10 (Foto: © Mangal Döner X Lukas Podolski10)

Herr Schepers, Mangal Döner ist im vergangenen Jahr stark gewachsen und expandiert nun auch international – und das mitten in einem wirtschaftlich rauen Umfeld. Wie schafft die Imbisskette das?

Der Erfolg von Mangal Döner basiert auf einer klar positionierten Marke mit starkem Wiedererkennungswert – nicht zuletzt durch Lukas Podolski als prominenter Mitgründer, der für Authentizität steht und Vertrauen schafft. Unsere Partner profitieren von einem strukturierten Systemgastronomie-Modell, das skalierbar, betriebswirtschaftlich durchdacht und operativ erprobt ist. In Kombination mit einem hochwertigen Produktangebot und einem unverwechselbaren Markenauftritt überzeugt Mangal Döner sowohl Franchisenehmer als auch Immobilienbesitzer – auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Aber wie kann ein Franchise-Modell trotz Inflation, Bürokratie und Konsumzurückhaltung aktuell überhaupt Wachstumstreiber sein und bleiben?

Franchising funktioniert gerade dann besonders gut, wenn das zugrunde liegende System stabil, erprobt und effizient ist. Unsere Partner konzentrieren sich auf das Wesentliche – die Gäste, die Qualität und die Umsetzung. Gleichzeitig greifen sie auf ein erprobtes System mit starken Einkaufskonditionen, zentralem Marketing und laufender Betreuung zurück. Das reduziert unternehmerische Risiken und stärkt die Widerstandsfähigkeit auch in volatilen Zeiten.

Wie hat es Mangal Döner denn überhaupt geschafft, ein stabiles, skalierbares Franchise-Modell zu werden?

Wir haben bewusst die ersten zehn Standorte selbst betrieben, um das operative Know-how im eigenen Haus aufzubauen. So konnten wir unser gesamtes System – vom Rezept bis zur Warenlogistik – auf Herz und Nieren testen, bevor wir in den Roll-out gegangen sind. Heute profitieren unsere Partner von einem ausgereiften Konzept, das sich flexibel auf verschiedene Standorte übertragen lässt.

Und welche speziellen Mechanismen haben Sie dabei entwickelt, um Franchise-Partner zu unterstützen?

Unsere Franchisepartner profitieren von einem klar strukturierten Einstieg: Ein umfassendes System- und Betriebshandbuch, intensive Schulungsprogramme vor der Eröffnung und ein erprobter Roll-out-Prozess sorgen für einen reibungslosen Start. Nach der Eröffnung begleiten unsere erfahrenen Franchisebetreuer den Betrieb kontinuierlich – ergänzt durch regelmäßige Qualitätskontrollen, zentral gesteuertes Marketing und operative Unterstützung. Auch in Bereichen wie Standortsuche oder Finanzierung bieten wir Hilfe. 

Wie wählen Sie ihre Franchise-Partner denn aus, um möglichst erfolgreiche und langfristige Partnerschaften zu erhalten?

Wir setzen auf Qualität statt Quantität. Idealerweise bringen unsere Partner Erfahrung in der Gastronomie oder im Betrieb mehrerer Standorte mit – oder sie sind ambitionierte Unternehmer mit klarem Fokus auf Kundenservice, Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftliches Denken. Wichtig ist für uns vor allem die Bereitschaft, unser System konsequent umzusetzen und gemeinsam mit uns zu wachsen.

Und was muss Ihrer Meinung nach eine Systemmarke heute leisten, um attraktiv zu bleiben?

Eine starke Marke muss mehr bieten als ein gutes Produkt: Konsistenz, Vertrauen und Erlebnis sind entscheidend. Die Gäste erwarten heute mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Service. Systemgastronomie heißt nicht Gleichmacherei, sondern Verlässlichkeit – kombiniert mit Innovationsfähigkeit. Wer das schafft, bleibt attraktiv.

Mit dem Ziel, in den nächsten fünf Jahren 1.000 Filialen zu eröffnen, ist Mangal Döner auf Expansionskurs. Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie bei der Expansion in neue Märkte?

Döner ist international beliebt – doch die Qualität variiert stark. Genau hier setzen wir an: Mit unserem Fokus auf echtes Handwerk, frische Produkte und einem einheitlichen Qualitätsversprechen setzen wir neue Standards. Die größte Herausforderung ist es, in jedem Land die richtigen Partner zu finden, die unsere Philosophie mittragen und lokal umsetzen können. Die Chancen sind enorm, denn die Nachfrage nach ehrlicher, moderner Streetfood-Gastronomie ist weltweit spürbar.

Durch eine Kooperation mit Kaufland kommt Mangal Döner zudem erstmals in den Lebensmitteleinzelhandel. Wieso dieser Schritt? Welche strategische Rolle hat dieser?

Kaufland hat ein tolles Portfolio an Einzelhandelsimmobilien in Deutschland, aber auch international. Mangal x LP10 Döner ist die perfekte Ergänzung dazu: Wir bieten qualitativ hochwertige Döner, sind erfahrene Systemgastronomen und haben mit Lukas Podolski ein echtes Aushängeschild mit Zugkraft. Zudem wollen wir weiter wachsen und in vielen Städten und Ländern neue Restaurants eröffnen. Der Einstieg in den Lebensmitteleinzelhandel ist für Mangal x LP10 Döner daher ein zentraler Baustein der Expansionsstrategie. Wir wollen dabei nicht nur geografisch wachsen, sondern unsere Marke langfristig als feste Größe in der urbanen Schnellgastronomie etablieren – mit flächendeckender Präsenz und hoher Wiedererkennbarkeit. Die Partnerschaft mit Kaufland ist dabei ein Multiplikator: Sie erlaubt uns, schnell und effizient hochwertige und -frequentierte Standorte zu erschließen. Alle Restaurants werden mit einem Gastraum und Sitzplätzen ausgestattet sein, so dass wir auch neue Kunden anziehen. Das ist ein wichtiger Schritt – nicht nur für uns. Für beide Seiten ist der Erfolg der Kooperation wichtig. Daher befinden wir uns bereits in Gesprächen für zusätzliche Standorte in Deutschland und auch international wollen wir in den nächsten Monaten den ersten Standort zusammen eröffnen. Für unsere Franchisepartner bieten sich hier ebenfalls tolle Wachstumsmöglichkeiten, die auch schon sehr gut angenommen worden sind. Langfristig zahlt dieser Schritt auch auf unsere Internationalisierung ein: Mit starken Partnern an unserer Seite können wir neue Märkte mit skalierbaren Konzepten erschließen.

Darüber hinaus plant Mangal Döner, die erste vollautonome Quick-Service-Restaurantkette weltweit zu werden. Wie soll dies gelingen?

Unsere Partnerschaft mit der Circus Gruppe markiert einen innovativen Schritt in die Zukunft der Gastronomie – allerdings handelt es sich hierbei um ein separates Konzept mit neuer Marke, welches wir mit Lukas Podolski unabhängig von der Marke Mangal Döner entwickeln. Während unser neues Konzept mit Circus auf vollautonome Systeme und frisch gekochtes türkisch-inspiriertes Essen in Bowls setzt, liegt unser Fokus bei Mangal Döner weiterhin auf echtes Handwerk, Frische und ein kulinarisches Erlebnis rund um den Döner. Wir beobachten jedoch sehr genau, wie sich Automatisierung im Bereich Quick-Service entwickeln kann – als Ergänzung, nicht als Ersatz.

Abschließend: Welche langfristigen Visionen bzw. Ziele verfolgen Sie für Mangal Döner? 

Unsere Vision ist klar: Wir wollen die führende Dönerkette Europas werden. Unser Leitsatz bringt es auf den Punkt: Wir machen nicht alles anders, aber vieles besser. Diese Haltung treibt uns an – Tag für Tag, Standort für Standort.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schepers!

(SAKL)

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