Mehrwertsteuer

Niedersachsens Gastgewerbe setzt auf Steuersenkung ab Januar

Ein Schild mit Messer und Gabel in einem Restaurant mit Aufschrift: 7 Prozent MwSt.
Die Umsatzsteuer für Speisen soll dauerhaft auf 7 Prozent reduziert werden. (Foto: © picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer)
Kommt die reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie nun oder kommt sie nicht? Niedersachsens neuer Dehoga-Präsident hat eine klare Erwartung.
Dienstag, 25.11.2025, 08:25 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

Der niedersächsische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hofft auf eine zügige Entscheidung über die geplante Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie. „Wir setzen auf die von der Bundespolitik gemachten Zusagen und erwarten in Kürze entsprechende Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat“, sagte der neugewählte Präsident des Dehoga in Niedersachsen, Dirk Breuckmann, nach dem Landesverbandstag in Hannover. Er forderte, dass die Senkung zum 1. Januar 2026 in Kraft treten müsse

Breuckmann sagte in einer Mitteilung weiter, die einheitliche Besteuerung von Essen mit 7 Prozent bedeute eine längst überfällige Stärkung der Betriebe im harten Wettbewerb mit Lieferdiensten oder Fertiggerichten aus dem Handel, die mit 7 Prozent besteuert werden. „Es geht um Steuerfairness und Gleichbehandlung“, sagte der Verbandspräsident.

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Warum die Steuersenkung umstritten ist 

Das Bundeskabinett hatte im September eine ganze Reihe von Steuerentlastungen auf den Weg gebracht, darunter auch die Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Die Umsatzsteuer für Speisen soll dauerhaft von derzeit 19 auf 7 Prozent reduziert werden. Das galt schon einmal während der Corona-Pandemie, wurde aber zu Jahresbeginn 2024 wieder erhöht. Zum 1. Januar 2026 soll nun wieder der geringere Steuersatz gelten.

Von Länderseite waren zuletzt allerdings Rufe nach einem Ausgleich für geringere Steuereinnahmen gekommen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte die Länder daraufhin vor einem Scheitern der Pläne gewarnt und Kompensationen abgelehnt. 

Neuer Verbandspräsident aus Hannover

Breuckmann wurde beim Landesverbandstag in Hannover von einer Mehrheit der rund 250 Delegierten zum neuen Dehoga-Präsidenten gewählt. Für seine Branche forderte er auch mehr Sichtbarkeit und Anerkennung durch die Politik ein.

Mit rund 330.000 Beschäftigten gehöre das Gastgewerbe zu den stärksten Wirtschaftsfaktoren Niedersachsens. „Dennoch wird die Bedeutung der Branche oft unterschätzt, weil die Arbeitsplätze auf viele kleine und mittelständische Betriebe verteilt sind“, sagte Breuckmann.

(dpa/SAHO)

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