„Nur“ Starkes Umsatzwachstum bei Vapiano
Das Umsatzplus entspricht einem Wachstum auf 153,6 Millionen Euro, lag er im Vorjahreszeitraum noch bei 109 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Fläche stieg der Umsatz um 5,8%. Das ist das höchste Flächenwachstum im Konzern seit fünf Jahren. Alle drei regionalen Segmente (Deutschland, Europa und Rest of World) entwickelten sich auf vergleichbarer Fläche positiv. Doch diese Zahlen täuschen, bei genauer Analyse der Bilanz wird klar, dass sich der Verlust des Unternehmens zum Vorjahreszeitraum gesteigert hat, auf 13,5 Millionen Euro (im ersten Halbjahr 2016 noch 3,7 Millionen Euro). Dies liegt an verschiedenen Faktoren. Das rasante Wachstum lässt die Personalkosten steigen. In Schweden und Frankreich wurden Anteile an den Franchise-Partnern gekauft und die Restaurantkette eröffnet verstärkt eigene Filialen. Auch steigende Gemüsepreise sowie Material- und Personalkosten drücken direkt auf den Gewinn, auch wenn die Umsatzzahlen sich sehr positiv entwickeln.
Halfmann ist optimistisch
„Vapiano liefert, was wir unseren Gästen, Investoren und Partnern versprochen haben: starkes Wachstum und kontinuierliche Innovationen. Unsere positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2017 untermauert unsere Ambition, unsere Wachstumsstrategie konsequent weiter umzusetzen und dabei die Profitabilität unseres Unternehmens nachhaltig zu steigern. Durch unseren Börsengang am 27. Juni 2017 haben wir an Finanzstärke gewonnen. Wir werden diese nutzen, um unser Wachstum voranzutreiben und in die weitere Digitalisierung unseres Geschäfts und Innovationen unserer Guest-Journeys zu investieren“, gibt sich Jochen Halfmann, CEO der Vapiano SE, jedoch optimistisch.
Bis Ende Juni 2016 baute Vapiano seine internationale Präsenz durch acht Neueröffnungen – primär in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden – auf 186 Restaurants aus. Nach dem
30. Juni 2017 hat Vapiano bereits vier weitere Restaurants eröffnet, womit sich die Gesamtzahl der Restaurants auf aktuell 190 erhöht hat. Weiterhin baute das Unternehmen sein Take-Away
und Home Delivery Angebot konsequent aus und hat bis Ende Juni 2017 bereits 51 Restaurants mit speziellen Take-Away-Countern ausgestattet (entspricht 27 Prozent aller Restaurants).
Diese fortschreitende Expansion sowie die Modernisierung zahlreicher Filialen auf der ganzen Welt verursacht erhebliche Kosten. Allein eine Million Euro an Verschrottungskosten stehen in der Bilanz. Dazu die hohen Umbau-, Personal- und Materialkosten, all dies sorgt für einen erhöhten Verlust im ersten Halbjahr, trotz der steigenden Umsatzzahlen.
„Unsere fokussierte Strategieumsetzung, unser Multichannel-Ansatz sowie unsere zahlreichen Innovationen werden in Vapianos weiterer Entwicklung eine zunehmend wichtige Rolle
spielen“, sagte Jochen Halfmann. „Wir liegen auf Kurs, bis Ende 2020 weltweit rund 330 Restaurants zu betreiben.“ Entwickelt sich der Umsatz weiterhin derart positiv, ist es sehr gut möglich, dass sich dieser enorme Expansionskurs auszahlt. (Handelsblatt/MJ)