Abriss

Strandbar 54° Nord wird abgerissen

Strandbar 54° Nord
Die Abrissarbeiten der Strandbar 54° Nord sind bereits in vollem Gange. (Foto: © TZ-SPO)
Eine Ära geht zu Ende: Die Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording genießen Kultstatus. Nun laufen die Abrissarbeiten eines besonders bekannten Restaurants auf Stelzen.
Donnerstag, 15.05.2025, 14:58 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Es ist ein emotionaler Abschied, aber ein notwendiger Schritt im Sinne des Küstenschutzes und der Zukunftsfähigkeit unserer beliebten Urlaubsregion“, sagt die Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, Katharina Schirmbeck.

Die alte Strandbar 54° Nord am Ordinger Strand wird abgerissen. Der vollständige Rückbau der beliebten Strandgaststätte war eine Vorgabe des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) und des Nationalparks Wattenmeer.

Der Rückbau ist früheren Angaben der Tourismus-Zentrale aber auch aus Sicherheitsgründen erforderlich. Der Pfahlbau steht bei Flut permanent im Wasser und das Gebäude verlor dadurch an Stabilität. Dazu kommen naturschutzrechtliche Auflagen und notwendige Maßnahmen zur Küstensicherung.

Eine Strandbar mit Kultstatus

Die ursprüngliche Geschichte der Strandbar reicht zurück bis ins Jahr 1975, als Doris Brauer das „Doris Strandcafé“ eröffnete. 2008 wurde es modernisiert und als „Strandbar 54° Nord“ neu eröffnet. Nach einem weiteren Umbau im Jahr 2012 erlebte das Kultobjekt 2013 seine letzte große Wiedereröffnung. Nun folgt der endgültige Rückbau des ikonischen Bauwerks. 

Versteigerung der Pfähle geplant 

Bereits seit November 2024 wurde das Gelände der Strandbar für die Abrissarbeiten vorbereitet. Der letzte Öffnungstag war der 3. November 2024. 

Anfang April startete bereits die Entkernung des Gebäudes durch ein Abbruchunternehmen. Der Steg wurde bereits entfernt, nun geht es an das Gebäude selbst. Der Abriss umfasst u. a. über 200 Pfähle.

Frühen Angaben zufolge haben sich die Touristiker für die vielen Fans des Gebäudes, das hohen Kultstatus genießt, eine besondere Aktion ausgedacht: 54 Pfähle vom Steg und von der mächtigen Holzkonstruktion unter dem Gebäude werden gesichert, zwischengelagert und teilweise zu einem späteren Zeitpunkt versteigert. Angeboten werden voraussichtlich Teilstücke in Längen von einem, zwei und fünf Metern sowie kleinere Scheiben.

„Anfragen von Strandbar-Fans, die sich ein Stück ihres geliebten Pfahlbaus sichern wollen, gibt es bereits einige“, erklärt Nils Stauch, Abteilungsleiter Strand, Parken und Digitalisierung bei der Tourismus-Zentrale. 

Strandbar findet neue Heimat landeinwärts

„Dieser Pfahlbau hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Region eingebrannt – als beliebter Treffpunkt, Fotomotiv und Ort voller Erinnerungen“, sagt Schirmbeck. „Umso mehr freuen wir uns, dass der Geist der alten Strandbar an einem neuen Ort weiterlebt.“

Denn auf eine Aussichtsplattform mit gastronomischem Angebot in luftiger Höhe müssen Einheimische und Gäste auch in Zukunft nicht verzichten. Die Strandbar 54° Nord findet eine neue Heimat 250 Meter landeinwärts. Der Spatenstich hierfür erfolgte bereits im April 2023, das Richtfest wurde im Juli 2024 gefeiert.

Der Nachfolgebau entsteht auf rund 50 Pfählen und ist den Angaben zufolge bereits fast fertiggestellt. Die Übergabe an den Pächter soll zeitnah erfolgen. Erste kulinarische Vorboten gibt es bereits: Der Imbiss „Ohana Bar“ hat an sonnigen Tagen bereits geöffnet. 

Pfahlbauten sind Wahrzeichen von St. Peter-Ording

Pfahlbauten gibt es in St. Peter-Ording schon seit mehr als 100 Jahren. Die Holzhäuser auf Stelzen sind nicht nur ein echtes Wahrzeichen des Ortes, sondern auch einzigartig an der deutschen Küste, heißt es bei der Tourismus-Zentrale. An allen Strandabschnitten des Ortes gibt es Pfahlbauten.

(dpa/Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Strandbar 54° Nord in St. Peter-Ording
St. Peter-Ording
St. Peter-Ording

Fördermittel für Barrierefreiheit: Strandbar 54° Nord bekommt Aufzug und Rampe

Barrierefreie Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording sucht man bislang vergeblich. Am Willen der Verantwortlichen fehlte es jedoch nicht. Vielmehr standen die extremen natürlichen Rahmenbedingungen einer praktikablen und vor allem bezahlbaren Lösung stets im Wege – zumindest bis heute.
Erlebnis-Hus von St. Peter-Ording
Erlebnis-Hus in St. Peter-Ording
Erlebnis-Hus in St. Peter-Ording

Steffen Hensslers „Ahoi“ kommt in luftige Höhen

Die Suche nach einem Pächter für den Gastronomiebetrieb im neuen Erlebnis-Hus in St. Peter-Ording (SPO) hat ein Ende: Die Tourismus-Zentrale konnte das Gastronomiekonzept eines bekannten Fernsehkochs für das Restaurant im 20 m hohen Pfahlbau gewinnen. 
Auf dem Foto von links nach rechts: Frank Rudolph von Limbrecht Jensen Rudolph Architekten, Andre Zeiske von Friedrich Peters Bau, Thies Jahn, Abteilungsleiter Sales/Marketing/Services von der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Nils Koch, Technisches Projektmanagement von der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck, Bürgermeister Jürgen Ritter, Tim Schäfer, Jan Duggen und Thorsten Pauls alle drei vom Tourismus-Ausschuss der Gemeinde St. Peter-Ording.
Baubeginn
Baubeginn

Spatenstich für Strandbar 45° Nord am Ordinger Strand

Die Bauarbeiten für die Strandbar 45° Nord haben begonnen. Die ersten Stahlrohrpfeiler sind gesetzt worden. Rund 50 dieser Gründungselemente werden benötigt.  
Ordinger Strand in St. Peter-Ording
Tourismus
Tourismus

Urlaub in St. Peter-Ording wird wieder früher gebucht

Der Pandemie-bedingte Trend, sich erst kurz vor Reiseantritt für eine Urlaubsbuchung zu entscheiden, konnte in dem beliebten Ferienort an der Nordsee umgedreht werden. Laut der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording buchen Gäste jetzt wieder früher und bleiben länger.
Frühstück im "Muse"
Konzept
Konzept

„Muse“ serviert erstmals Frühstück am Wiener Donaukanal

Kulinarische Premiere am Wiener Donaukanal: Ab sofort serviert das „Muse“ nun auch Frühstück. Damit ist es das einzige Lokal am Wiener Donaukanal mit einem Frühstücksangebot. 
Staatsministerin Michaela Kaniber und Dehoga-Präsidentin Angela Inselkammer gemeinsam mit den prämierten Gastronomie- und Festzeltbetreibern
Auszeichnung
Auszeichnung

Qualitätssiegel „Ausgezeichnete GenussKüche“ an Wirte und Festzeltbetriebe verliehen

Mit den Klassifizierungen „Ausgezeichnete GenussKüche“ werden die Besonderheiten der regionalen Küche gewürdigt. Auch in diesem Jahr wurden mit der Auszeichnung Gastronomiebetriebe geehrt, die für gelebte Gastfreundschaft, kulinarische Heimatliebe und höchste Handwerkskunst stehen. 
Symbolbild für das neue Cafe
Restauranteröffnung
Restauranteröffnung

„Coffee, Brownies und Downies“ startet Soft-Openingphase

Für zehn Mitarbeiter mit Schwerbehinderung sowie zahlreiche Kollegen ohne Beeinträchtigung hat eine neue berufliche Zeitrechnung begonnen: Das inklusive Café in Oberursel ist mit ihnen in seine Soft-Opening-Phase gestartet.
Scheckübergabe: v. l. Europa Miniköche, Susanne Droux (Geschäftsführerin der Europa Miniköche), Imke Höke (Leitung Werbung bei Jungborn), Angela Inselkammer (Präsidentin des DEHOGA Bayern) und Saskia Vester
Nachwuchsförderung
Nachwuchsförderung

Europa Miniköche kochen mit Schauspielerin Saskia Vester

Am 29. Juli 2025 traf sich in Bayern eine besondere Runde an Kochtalenten. Schauspielerin und Kochbuchautorin Saskia Vester stand mit den Europa Miniköchen am Herd – in einer gemeinsamen Aktion mit dem Versandhändler Jungborn, der das Projekt mit 5.000 Euro unterstütze.
Swing Kitchen
Neuausrichtung
Neuausrichtung

„Swing Kitchen“ richtet sich zukunftsorientiert aus

„Swing Kitchen“ stellt die Weichen für die Zukunft: Mit Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen richtet sich das Gastro-Konzept strategisch neu aus. Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum nach der Neustrukturierung.