Revolution statt Evolution?

4 Tourismustrends in Post-Corona-Zeiten

Frau im Hotel desinfiziert sich die Hände
Wer seine Hygiene-Maßnahmen nicht aktiv kommuniziert, hat in der derzeitigen Situation schon verloren. (© nykola bulavskyi/stock.adobe.com)
Wenn bisher Evolution, nämlich die stetig fortschreitende Entwicklung der touristischen Produkte, der Vater des Erfolgs war, dann braucht es jetzt – Post-Corona – die Revolution der Produkte.
Donnerstag, 13.08.2020, 10:34 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Corona hat die sich vorher abzeichnenden Trends in der Entwicklung und Nutzung der Technik turbohaft beschleunigt. So gibt es zum Beispiel schon revolutionäre, neue Kochmethoden, mit denen man flexibel auf die Nachfragesituation – auch ohne Fachkräfte – reagieren kann. Die österreichische Direktoren Akademie (DiA), die sich mit ihrem Weiterbildungsangebot an Hoteldirektoren und Geschäftsführer wendet, stellte jüngst die ersten Erkenntnisse der Wissenschaftler zur „neuen“ Zukunft vor:

  1. Corona als Trend-Turbo bei den Gästeerwartungen: Die Trends der „wenigen“ sind nun im Mainstream angekommen: Sehnsucht nach Natur, wirklich gelebte Nachhaltigkeit, starke Beachtung der Regionalität und Wiederkehr des Einfachen prägen jetzt noch stärker die Urlaubsentscheidungen. Den Boom der Campingplätze erleben wir ja schon. Tipp: Jetzt den Turbo beim eigenen Wandel anwerfen!
  2. Hygiene-Siegel werden buchungsentscheidend: Beim Gast rückt die Hygiene als Buchungsmotiv extrem stark in den Vordergrund. Das heißt: kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren. Was eignet sich da besser als ein Hygiene-Siegel? Derzeit wachsen sie wie „Schwammerl aus dem Boden“. Tipp: Genau prüfen! Ist Internationalität wichtig, wie z.B. das Hygiene-Siegel von Veritas, das große Ketten wie Accor, Mariott & Co verwenden? Bauen diese Vertrauen stärker auf als nationale? Sind diese bei den OTAs anerkannter? Das wichtigste bleibt: es professionell auf allen Kanälen in Wort, Bild und Video zu kommunizieren.
  3. Chance der Hotellerie für Longstay-Gäste: Die aktuelle Studie von S-Real zeigt: die Tendenz am Wohnungsmarkt ist „raus aus der Stadt“. Und Home Office wird sich langfristig etablieren. Mischt man diese Trends, sind größere Einheiten mit Küche & allen Annehmlichkeiten eines Services Appartements mit maximaler Flexibilität der Clou – idealerweise noch abtrennbar für Einzelvermietung. Schon im heurigen Sommer sind Serviced Appartements & Chalets die Gewinner.
  4. Persönliche Resilienz ist das A&O für die „neue Welt“: Der Sommer ist vielerorts in der Ferienhotellerie besser als erwartet – und manche kämpfen sogar mit Mitarbeitermangel, weil ursprünglich mit weniger Auslastung geplant wurde. Jetzt kommt die nächste Frage: Was planen wir für den Winter? Es bleibt zu befürchten, dass diese Unplanbarkeit und Unsicherheit uns noch lange (oder für immer?) begleiten wird.

Der nächste Lehrgang der Direktoren-Geschäftsführer-Akademie beginnt übrigens am 23. September. Anmelden kann man sich hier: https://www.generatio.at/anmeldung-dia-2020-21/

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