Gästeübernachtungen

Deutschland: Tourismus erholt sich leicht

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Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienhäusern und Co. lag trotz einer leichten Erholung im vergangenen Jahr um 37,4 Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. (Foto: © Chinnapong/stock.adobe.com)
Die Tourismusbranche in Deutschland hat auch im Jahr 2021 erheblich unter der Corona-Krise gelitten, konnte sich jedoch im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 etwas erholen.
Donnerstag, 10.02.2022, 10:44 Uhr, Autor: Martina Kalus

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland im vergangenen Jahr 310,3 Millionen Gästeübernachtungen. Das waren 2,7 Prozent Übernachtungen mehr als im Jahr 2020, aber noch 37,4 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Im Dezember 2021 verbuchten die Beherbergungsbetriebe mehr als zweieinhalb Mal so viele Gästeübernachtungen gegenüber dem Dezember 2020, als ein bundesweites Beherbergungsverbot für private Übernachtungen galt.

Erneutes Minus bei Gästen aus dem Ausland

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 279,3 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland war mit 31 Millionen jedoch 3,1 Prozent geringer als 2020. Der Anteil ausländischer Gäste am gesamten Gästeaufkommen erreichte im vergangenen Jahr lediglich 10,0 Prozent gegenüber 10,6 Prozent im Jahr 2020 und 18,1 Prozent im Rekordjahr 2019. Die Ergebnisse belegen, dass die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den internationalen Tourismus auch in Deutschland deutlich zu spüren sind.

Starker Rückgang der Übernachtungszahlen

Der Blick auf die verschiedenen Betriebsarten zeigt, dass im Vergleich zum Jahr 2019 in den vergangenen zwei Jahren vor allem Betriebe der Hotellerie – also Hotels, Gasthöfe und Pensionen – unter den coronabedingten Einschränkungen gelitten haben. Im Jahr 2021 verzeichneten sie 45,2 Prozent weniger Übernachtungen als im Jahr 2019, während der Rückgang der Übernachtungszahlen auf Campingplätzen im gleichen Zeitraum lediglich 7,8 Prozent betrug.

Dezember 2021 mit deutlichem Plus gegenüber Dezember 2020

Im Dezember 2021 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 17,5 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Dies entspricht einem Plus von 162,5 Prozent im Vergleich zum Dezember 2020. Der starke Anstieg lässt sich mit dem bundesweiten Beherbergungsverbot für private Übernachtungen im Vorjahresmonat erklären. Im Vergleich mit dem Dezember des Vorkrisenjahres 2019 lagen die Übernachtungszahlen um 43,3 Prozent niedriger.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 149,5 Prozent auf 15,0 Millionen. Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 277,8 Prozent auf 2,5 Millionen. Auch hier ist der Effekt des Lockdowns aus dem Vorjahr deutlich erkennbar. Im Vergleich zum Dezember 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland im Dezember 2021 immer noch um 38,8 Prozent niedriger. Bei den ausländischen Gästen betrug das Minus 60,3 Prozent.

Ausgeprägte Einbrüche im Verlauf der Jahre 2020 und 2021

Wie die Entwicklung der monatlichen Übernachtungszahlen seit Januar 2019 zeigt, waren die Auswirkungen der Corona-Krise teilweise dramatisch. Dennoch ist der typische Saisonverlauf mit einem Hoch bei den Übernachtungszahlen in der Jahresmitte 2020 und 2021 erkennbar, da hier kaum coronabedingte-Einschränkungen auftraten. In den Wintermonaten wurden dagegen praktisch keine Aufenthalte privatreisender Gäste registriert. Diese Entwicklungen spiegeln die Auswirkungen der zeitweisen Beherbergungsverbote und -einschränkungen seit März 2020 mit Schwerpunkten außerhalb der Sommermonate wider.

(dpa,ots/Destatis/MK)

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