Hotel Reichshof Hamburg öffnet über 100 Jahre alten Tresor
Am Ende war der Inhalt eines alten Tresors im Hamburger Hotel Reichshof doch wenig spektakulär: Alte Dienstpläne, Quittungen und Gutscheine für den Transfer zum Flughafen befanden sich in dem mehr als 100 Jahre alten Tresor, der anlässlich des 115. Jubiläums des Hotels geöffnet wurde.
Die Verantwortlichen waren davon ausgegangen, dass der Tresor seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschlossen gewesen ist. Der historischen Überlieferung nach hätten sich darin auch persönliche Gegenstände jüdischer Gäste befinden können, die diese vor ihrer Flucht oder Deportation aus Nazi-Deutschland im Hotel zurückgelassen haben.
Gleichzeitig „erleichtert und enttäuscht“
„Die Erwartungshaltungen waren von bis, aber am Ende des Tages haben wir Unterlagen aus Ende der 1980er Jahre, Anfang der 1990er Jahre gefunden, also knapp 35 Jahre alt“, sagte Hotelmanagerin Kathrin Wirth-Ueberschär. Sie sei gleichzeitig „erleichtert und enttäuscht“.
„Auf der anderen Seite bin ich froh, dass nicht noch eine Hypothek aus der Nazizeit auf uns gewartet hat“, sagte die Hotelmanagerin nach der Öffnung des Tresors.
Ein Hotel mit einer über 100-jährigen Geschichte
Das Hamburger Hotel Reichshof wurde 1910 von Anton-Emil Langer und seiner Frau Martha gegründet. Bereits damals galt es als eines der modernsten Hotels Deutschlands und war zeitweise sogar das größte des Landes. Zudem war es das erste Hotel seiner Zeit, das einen Einheitspreis für Übernachtungen einführte.
Zentral im Herzen der Hamburger Innenstadt gelegen, bietet das Hotel heute 278 Zimmer im Art-déco-Stil, darunter neun Suiten. Zusätzlich befinden sich zwei Restaurants und Bars, neun Tagungsräume sowie ein Spa- und Fitnesscenter in dem Haus.
(dpa/Hotel Reichshof Hamburg/Dr. Daniela Uhrich/SAKL)