Hoteliers demonstrieren für Öffnungen
Das Verständnis für das Vorgehen der Politiker bei den Corona-Lockerungen nimmt weiter ab. Jetzt haben Hoteliers aus der Mecklenburger Seenplatte vor der Staatskanzlei in Schwerin für ein baldiges Ende der Zwangsschließung gastronomischer Einrichtungen demonstriert. Demnach forderten mehrere Sprecher eine Gleichbehandlung mit dem Einzelhandel, der bereits seit Montag unter strengen Hygieneauflagen und Zugangsbeschränkungen wieder öffnen darf. Denn regelmäßiges Desinfizieren und die Einhaltung von Sicherheitsabständen seien auch in der Gastronomie gut machbar, so der Tenor der Demonstranten. „Wir brauchen keine Hysterie sondern Pragmatismus“, sagte Birgit Bauer vom Waldrestaurant Johannesruh bei Wesenberg.
„Wir brauchen keine neuen Kredite. Wir brauchen Gäste.“
Katja Jedwillat vom Hotel „Goldene Kugel“ in Waren/Müritz betonte die wachsende finanzielle Not der Unternehmen und forderte einen Neustart für Hotellerie und Gastronomie zum 4. Mai. Gleichzeitig hieß es, dass die vom Staat angebotenen Kredite die Probleme bestenfalls in die Zukunft verschieben würden. „Wir verdienen unser Geld lieber selber, statt Bittsteller zu sein“, sagte Jedwillat. Ähnlich äußerte sich Kati Strasen, Inhaberin des Hotels „Kleines Meer“ in Waren: „Wir brauchen keine neuen Kredite. Wir brauchen Gäste.“
Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Waren/Müritz Hotelgemeinschaft e.V. Die Demonstration war mit der Auflage von maximal 49 Teilnehmern genehmigt worden. Für den frühen Nachmittag war ein Spitzengespräch zwischen Tourismus- und Hotellerieverbänden sowie Landesregierung geplant. Dabei sollten Möglichkeiten für eine schrittweise Öffnung gastronomischer Einrichtungen erörtert werden. Die Verbände hatten dazu ein detailliertes Konzept vorgelegt.
(dpa/mv/KP)