Hyperlokale Elemente für das Hoteldesign der Zukunft
In einer Zeit, die von Individualität und maßgeschneiderten Erlebnissen geprägt ist, spielt Design in der Hotellerie eine immer entscheidendere Rolle. Weg von standardisierten Konzepten, hin zu einzigarten Designs, die die Bedürfnisse anspruchsvoller Reisender widerspiegeln.
München als Vorbild
Ein Beispiel dafür ist das München Marriott Hotel City West. Seit seiner Eröffnung im September 2023 zeigt sich das Hotel mit einem neuen Designkonzept.Unter der Leitung von Jörn Siebke, Gründer und Geschäftsführer von Studio Lux Berlin, wurde das Konzept für das Hotel entwickelt, um das Wesen Münchens zeitgemäß und unverwechselbar einzufangen.
Die Integration lokaler Einflüsse und charakteristischer Merkmale des Stadtteils Westend sowie der bayerischen Alpenregion und des königlichen Erbes Münchens spielen dabei eine tragende Rolle.
„Unser Ziel war es, mit dem Design des München Marriott Hotel City West neue Standards zu setzen, die zukünftige Generationen inspirieren“, erklärt Jörn Siebke. „Durch die Verwendung von lokal verwurzelten Materialien und die Schaffung von klar strukturierten Räumen mit individuellem Charakter ist es uns gelungen, eine Geschichte für das Hotel zu flechten.“
Studio Lux Berlin für Design verantwortlich
Studio Lux Berlin hat das Interior Design des München Marriott Hotel City West auf drei Säulen aufgebaut: dem industriellen Erbe des Stadtteils, der Eleganz des königlichen Erbes der Stadt München und dem bayerischen Voralpenland. Diese Inspirationen sind harmonisch miteinander verbunden und im ganzen Hotel zu entdecken.
Mit Studio Lux Berlin wurde ein Design-Studio beauftragt, das mit seiner Philosophie den Zeitgeist trifft: „Unser Design ist eine aktive Auseinandersetzung mit dem Ort, ohne sich aufzudrängen. Man braucht dem Gast nicht in Form einer Skyline an der Wand zu erklären, wo er ist. Wir holen unsere Gäste mit hyperlokalen Designelementen ab, die zu einem harmonischen Gesamtbild beitragen und auf den zweiten Blick Spielraum für verschiedene Interpretationsansätze geben.“
Ehemaliger Lokschuppen als Designquelle
Der Name der Trambahn-Haltestelle direkt vor dem Hotel lautet „Am Lokschuppen“. Er beruht auf der einstigen Nutzung des Grundstücks, auf dem sich heute das Hotel befindet.
Ab dem 19. Jahrhundert stand hier eine Remise für Lokomotiven. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Schuppen zerstört, doch nicht vergessen. Heute verweisen im Assoluto Ristorante & Vineria, dem italienischen Restaurant des Hotels, die Materialpalette aus Ziegel und warmen Metallen, wie Bronze und Messing, auf die Historie des Grundstücks. Durchbrochen wird der industrielle Designaspekt mit Böden, Tischen und Stühlen aus Holz, blauen Steinfliesenwänden.
Backstein und Metall ziehen sich auch durch den Empfangsbereich an der Rezeption, die Greatroom-Lobby und die westhub bar & lounge. Sie nehmen Bezug auf die traditionelle industrielle Architektur der Brauereigebäude der Stadt und der nahegelegenen, markanten Hackerbrücke.
General Manager verrät Lieblingsort
Der Greatroom, wie das Lobby-Konzept der Marke Marriott Hotels heißt, verfügt über eine komfortable Einrichtung. Der offene Grundriss mit Verlängerung durch die Bar und ein moderner multifunktionaler Raum mit Kamin machen den Bereich zu einem der Lieblingsorte im Hotel von General Manager René Mooren.
Trotz der Größe des Hotels mit fast vierhundert Zimmern und einem 2.400 Quadratmeter großen Veranstaltungsbereich, der sich genau eine Etage unter dem Greatroom befindet, herrscht ein enormes Maß an Intimität.
Der 904 Quadratmeter große Ballsaal des Hotels ist das Herzstück des Veranstaltungsbereichs. Für die Entwicklung dieses Raumes ohne eine einzige Säule wurden Brückenbauer zu Rate gezogen, und beim Bau wurden Brückenstahlträger eingesetzt.
Das Ergebnis ist einer der größten Ballsäle der Stadt: freitragend, tageslichtdurchflutet und mit innovativster AV-Technik ausgestattet. Auch hier hat Studio Lux Berlin ein individuelles Designdetail erdacht: die Decke des Saals fungiert als abstraktes Bild der Stadt und ist mit 580 mundgeblasenen Glasdeckenleuchten ausgestattet.
Bezug zum Voralpenland
Der Einsatz von Holzoberflächen und grünen Akzenten im Hotel würdigt die natürliche Schönheit des Voralpenlandes. Einen abstrakten Bezug zur Landschaft stellen auch die handgewebten Bilder der serbischen Künstlerin Marija Kovacevic her. Ihre traditionelle Stoff-Handarbeit schmückt die Wände der Zimmer und Suiten. Die Webkultur und Muster sind im Alpenraum tief in den textilen Traditionen verankert und ein weiteres Beispiel für ein hyperlokales Designelement.
Mitarbeiter-Kleidung wurde neuem Stil angepasst
Das Gestaltungskonzept von Studio Lux Berlin hat auch das Design der Mitarbeiteruniformen inspiriert. Ihr bayerischer Schnitt und die Fertigung aus einem hochwertigen Anzugstoff fügen sich in das Design ein und nicht zuletzt findet sich das Grün des Rezeptions-Tresens in einem Knopfloch an den Damenjacken und in dem Einstecktecktuch der Herren-Uniformen wieder.
Kleine Details für das große Ganze
Die dritte Design-Säule offenbart sich in Form von durchdachten Details, die sich durch die Zimmer und Suiten des Hotels ziehen. Die Aufteilung der Wände in den Hotelzimmern erinnern an dekorative Stuckleisten royaler Residenzen.
Kleine Löwenköpfe, inspiriert von den Bronzelöwen der Münchner Residenz, sowie Holzpaneele schaffen den Bezug zu dem royalen Erbe der bayerischen Landeshauptstadt.
Studio Lux Berlin hat das Gebäude zusammen mit den BoH Planern von K3 und Architekten von innen nach außen entwickelt. Aus diesem Grund wirkt das München Marriott Hotel City West wie aus einem Guss. Dazu trägt auch bei, dass ein Großteil der Möbel von Studio Lux Berlin selbst entworfen wurde.
Durchdachte Beleuchtung
Abgerundet wird das Konzept durch das Lichtdesign, das laut Jörn Siebke genauso wichtig ist wie die Einrichtung: Dekorative Leuchten werden vom Gast als zierende Elemente wahrgenommen und Architekturleuchten bleiben als Objekt weitestgehend unsichtbar.
Die Positionierung und Auswahl Letzterer ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches Lichtkonzept. Im Haus sind eine Vielzahl der Leuchten Eigenentwürfe von Studio Lux Berlin und somit bis ins letzte Detail auf das hyperlokale Design abgestimmt.
Die Wandleuchten in den Gängen sind beispielsweise angelehnt an den Lokschuppen, der einst auf dem Grundstück stand. Elemente wie dieses machen das Hotel zu einem wegweisenden Beispiel dafür, wie Design auch in der klassischen Markenhotellerie zu einem wesentlichen Bestandteil wird, der nicht nur die Bedürfnisse der Gäste anspricht, sondern auch eine Geschichte erzählt und bleibende Werte schafft.
Design ist Differenzierungsmerkmal
In einer Welt, in der Reisende zunehmend nach authentischen und einzigartigen Erlebnissen suchen, wird Design zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal für Hotels.
Indem sie die lokale Kultur und Geschichte in ihr Design integrieren, schaffen sie Räume, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine emotionale Verbindung zu ihren Gästen herstellen.
„Unsere Gäste schätzen die Liebe zum Detail und die individuellen Akzente, die unser Hotel auszeichnen“, sagt René Mooren, General Manager des München Marriott Hotel City West.
(Marriott/CHHI)