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Scharfe Kritik an Kooperation von Airbnb und IOC

Eine Karte mit dem Airbnb- und dem IOC-Symbol
Die neue Kooperation zwischen Airbnb und dem IOC ruft bereits die ersten Kritiker auf den Plan. (© Maksymiv Iurii/stock.adobe.com/airbnb)
Airbnb hat bekanntgegeben, dem Partnerprogramm des Internationalen Olympischen Komitee beizutreten. Nun werden bis 2028 hunderttausende neue Gastgeber auf Airbnb Unterkünfte anbieten. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten.
Dienstag, 19.11.2019, 10:39 Uhr, Autor: Thomas Hack

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Wohnplattform Airbnb haben dieser Tage eine Vereinbarung zur Unterstützung der Olympischen Bewegung bis zum Jahr 2028 angekündigt. Die Partnerschaft läuft neun Jahre lang und umfasst fünf Ausgaben der Olympischen Spiele. Das gemeinsame Ziel soll angeblich sein, einen „neuen Standard für Gastfreundschaft“ zu schaffen. Die gemeinsamen Bemühungen würden dabei im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung sehen und sollen Reisen ermöglichen, die wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig und verträglich sind. Doch die Vereinbarung sieht vor allem die Bereitstellung von Unterkünften durch Gastgeber auf Airbnb vor, um die Kosten für Veranstalter und Partner der Olympischen Spiele zu senken.

Hunderttausende neue Unterkünfte

Durch die Partnerschaft werden hunderttausende neue Gastgeber innerhalb der nächsten neun Jahre auf die Plattform kommen. So werden Einheimische dabei verdienen, indem sie Besuchern, Sportlern und anderen Mitgliedern der Olympischen Bewegung ihre Unterkünfte anbieten. Besucher sollen sich auf diese Weise „wie Einheimische fühlen und authentische Erfahrungen in den austragenden Städten machen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung wörtlich. Für die Städte selbst will die Airbnb-Community eigenen Angaben zufolge eine ökologisch nachhaltigere Möglichkeit bieten, auf den Anstieg der Besucherzahlen zu reagieren.

Airbnb-Kritik aus der Olympiastadt 2024

Doch die ersten Vorwürfe ließen nicht lange auf sich warten, wobei diese ausgerechnet aus der Olympia-Gastgeber-Stadt 2024 kamen, wie unter anderem der Tagesspiegel schreibt. So habe die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo unverzüglich IOC-Chef Thomas Bach kontaktiert, um ihn auf die „Risiken und Konsequenzen“ eines Deals mit dem Wohnungsvermittler hinzuweisen, wie es im Bericht weiter heißt. Bereits zu Beginn des Jahres 2019 haben französische Vertreter gegen Airbnb geklagt und von Wohnungsvermietern eine Geldstrafe von 12,5 Millionen Euro gefordert, die ihre Apartments nicht gesetzeskonform registriert hätten. Ob die jetzige Warnung aus Paris irgendetwas beim Olympischen Komitee auslösen wird, bleibt vorerst abzuwarten. (ots/tagesspiegel.de)

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