Starker Aufschwung im Hotelinvestmentmarkt
„Es zeigt sich ein erkennbarer Aufwärtstrend am Hotelinvestmentmarkt, der spürbar an Fahrt gewinnt“, sagt Helena Rickmers, Head of Hotel Investment Germany.
Tatsächlich hat der deutsche Hotelinvestmentmarkt im ersten Halbjahr 2025 ein Transaktionsvolumen von 906 Millionen Euro erreicht – das entspricht einem Plus von 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Gesundheitsimmobilien wies der Hotelinvestmentmarkt damit das zweitstärkste Wachstum aller Assetklassen im ersten Halbjahr auf.
Das Martgeschehen war dabei vor allem von zwei großen Deals geprägt – einer wurde im ersten und einer im zweiten Quartal abgeschlossen. Insgesamt gab es sieben Abschlüsse jenseits der 50-Millionen-Euro-Marke – nach lediglich zwei entsprechenden Deals im ersten Halbjahr 2024. Dies sind die aktuellen Ergebnisse einer Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Damit bestätigt sich das Ergebnis der zwei von CBRE unter Investoren und Kreditgebern durchgeführten Umfragen „CBRE Investor Intentions Survey“ und „CBRE Lender Intentions Survey“. Diese zeigten zuvor bereits, dass Hotels sowohl bei Eigen- als auch Fremdkapitalquellen wieder stärker in den Fokus rücken.
„Ein deutliches Signal für den Beginn des neuen Zyklus“
Das größere Investoreninteresse zogen weiterhin Value-Add-Deals in Vermarktungsprozessen auf sich (mit Neupositionierungen, Renovierungen und betrieblichen Optimierungen als wesentliche Werttreiber). Dennoch häufen sich laut CBRE seit Ende 2024 die Benchmarks für Core- und Core-Plus-Transaktionen. Auf diese entfielen zusammen 67 Prozent des Investitionsvolumens.
„Trotz anhaltender Risikoaversion mancher Marktteilnehmer, die sich in höheren Preisabschlägen für Objekte mit geringerer Lage-, Gebäude- und Betreiberqualität niederschlägt, ist dies ein deutliches Signal für den Beginn des neuen Zyklus, sodass eine weitere Belebung des Marktgeschehens zu erwarten ist“, sagt Rickmers. Derweil habe sich die Spitzenrendite für Hotelimmobilien bei 5,25 Prozent (brutto) stabilisiert – ein Niveau, auf dem sie bereits seit Jahresende 2023 verharre.
Offene Immobilienfonds sowie Versicherungen und Pensionskassen waren laut CBRE auf Käuferseite weiterhin nur sehr selektiv aktiv – Privatinvestoren, eigenkapitalstarke Hotelbetreiber und internationale Immobiliengesellschaften und Fondsmanager schlossen diese Lücke jedoch. Ausländische Investoren zeigen sich, wie auch schon im Vorjahr, engagierter als deutsches Kapital – sie investierten 62 Prozent des Gesamtvolumens. Das galt vor allem für größere Abschlüsse: sechs der sieben Transaktionen jenseits der 50-Millionen-Euro-Marke wurden von ausländischem Kapital getätigt.
Zudem konzentrierten sich die Investoren auf die Top-7-Städte, auf die insgesamt 73 Prozent des Gesamtvolumens entfiel. München und Berlin verzeichneten dabei mit 29 beziehungsweise 28 Prozent den höchsten Anteil.
Hotelmarkt zeigt sich weiterhin robust
In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 konnten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 125,6 Millionen Übernachtungen verbuchen und damit etwa so viele wie im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2024. Zudem konnten die drei wichtigsten Kennzahlen – Auslastung, durchschnittliche Zimmerrate und Umsatz pro verfügbarem Zimmer – weiteres, wenn auch moderates, Wachstum verzeichnen.
„Auch wenn die Rahmenbedingungen in manchen wichtigen Quellmärkten, insbesondere in den USA, aktuell durchaus volatil sind, scheint sich die Übernachtungsnachfrage momentan auf einem hohen Niveau zu stabilisieren, und perspektivisch eine steigende Tendenz aufzuweisen“, sagt Sabine Lüftenegger, Head of Hotel Advisory and Development Services Germany.
Wirtschaftliche Erholung als Booster für den Hotelinvestmentmarkt
„Die positiven Aussichten auf ein Ende der Rezession im laufenden Jahr und ein Wachstum in den Folgejahren bereiten ein gutes Fundament für die Aussichten am deutschen Immobilieninvestmentmarkt“, erklärt Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany.
Anfang Juni senkte die Europäische Zentralbank (EZB) sowohl ihren Hauptrefinanzierungssatz als auch den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,15 Prozent beziehungsweise zwei Prozent. Dabei handelte es sich um die achte Zinssenkung seit Juni 2024 und die dritte in Folge im Jahr 2025.
CBRE erwartet eine weitere Zinssenkung im Laufe des Jahres. Jedoch liegen die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihe und des Euro-Swap-Satzes (zehn Jahre) bei 2,6 Prozent – und damit jeweils gut 0,2 Prozentpunkte höher als zu Jahresbeginn.
Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf
Auf das Gesamtjahr blickt CBRE optimistisch – die anhaltend starken Hotelmarktdaten würden zu einer ungebrochenen Investitionsbereitschaft in Hotelimmobilien führen.
„Für das zweite Halbjahr 2025 erwarten wir, dass sich die gestiegene Transaktionsdynamik verfestigt – hinsichtlich der potenziellen Deals ist die Pipeline jedenfalls gut gefüllt“, sagt Rickmers.
(CBRE/SAKL)