Nach Ankündigung von Lockerungen

Anfragen für Urlaub steigen

Urlauberin in Rom
Pfingsturlaub in Bayern und der EU-Corona-Pass führen zu einer deutlichen gestiegenen Nachfrage. (Foto: © Vasily Makarov/stock.adobe.com)
Mit dem EU-Corona-Pass haben die G20-Länder ein positives Signal gesendet. Das zeigt sich auch an den Buchungszahlen der Reiseveranstalter: Sie steigen kontinuierlich.
Mittwoch, 05.05.2021, 09:33 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Italiens Regierungschef Mario Draghi versprach als G20-Vorsitzender den Start des digitalen EU-Corona-Passes ab Mitte Juni. Die Buchungszahlen deutscher Reiseveranstalter gehen jetzt schon hoch. „Die Impfkampagne hat in Deutschland enorm an Tempo gewonnen, und auch die Buchungen legen kontinuierlich zu“, berichtete ein Tui-Sprecher. Der Branchenprimus geht davon aus, dass der Urlaub dieses Jahr sogar günstiger wird als in den Vorjahren. Dabei scheint das Geld bei vielen Reisehungrigen locker zu sitzen. Vor allem höherpreisige Hotels liegen Veranstaltern zufolge im Trend. „Viele buchen längere Reisen, weil sie sehr lange auf den Urlaub warten mussten. Außerdem liegen Hotels in höheren Kategorien sowie größere Zimmer in besseren Lagen im Trend“, so der Tui-Sprecher.

Reiseboom erwartet

Auch der Geschäftsführer der FTI Group, Ralph Schiller, berichtete, dass sich Urlauber bislang vor allem für höherwertige Hotels entscheiden. Er erwartet insgesamt „eine recht stabile“ Preisentwicklung. „Sollte der erwartete Buchungsboom für die Hauptferienzeit im Sommer eintreten, könnten die Kapazitäten aber schon knapp werden, so dass dann punktuell mit steigenden Preisen gerechnet werden muss.“ Schiller rechnet mit einem Reiseboom, sobald Lockerungen in Kraft treten. „Wie groß der Wunsch zu verreisen ist, sehen wir auch daran, dass die Nachfrage für Mallorca und die Dominikanische Republik – also Destinationen, für die aktuell keine Reisewarnungen gelten – für die Reisemonate Mai und Juni 2021 kräftig angezogen hat.“

Reisen bleibt günstig

DER Touristik sieht ebenfalls „einen deutlichen Anstieg“ der Buchungskurve. „Die Menschen wollen reisen und das möglichst sicher und früh“, erklärte Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester. Reisen bleibe aber insgesamt günstig. „Teilweise sind durch die zu Beginn des Jahres so zögerliche Nachfrage sehr attraktiven Angebotspreise gerade für frühe Reisezeiträume ab Juli noch buchbar.“ Gefragt sind den Veranstaltern zufolge in diesem Sommer unter anderem klassische Ziele wie Spanien, Griechenland und Italien.

„Deutliche mehr Anrufe und Anfragen“

Nach der Ankündigung der Staatsregierung, Pfingsturlaub in Bayern zu ermöglichen, sind auch in Bayern die Anfragen bei vielen Tourismusbetrieben gestiegen. So wurden nach Angaben der Allgäu GmbH in beliebten Ferienorten wie Füssen und Oberstdorf „deutlich mehr Anrufe und Anfragen registriert“. Auch der Tourismusverband Ostbayern berichtete von gestiegenem Interesse.

Simone Zehnpfennig, Sprecherin der Allgäu GmbH, sprach von einer „richtig gelösten Stimmung“ bei touristischen Betrieben in der Region. Der Ferienort Bad Hindelang (Landkreis Oberallgäu) sei am Dienstag von Nachfragen „überrannt“ worden. In Regionen wie dem Bayerischen Wald sei die Zahl der Anrufe ebenfalls gestiegen, sagte ein Sprecher am Dienstag. „Unser Gästeservice hat heute Nachmittag viel telefoniert.“

Kampagne: „Unter 100 geht es nur gemeinsam“

Ein Kernpunkt ist aber auch: Sollten die Corona-Zahlen regional steigen, müssten die Öffnungen wieder zurückgenommen werden. Um eine stabile Inzidenz von unter 100 zu erreichen, kündigte die Allgäu GmbH daher noch am gleichen Tag eine Kampagne unter dem Titel „Unter 100 geht es nur gemeinsam“ an. Dafür wolle man Kommunen, Betriebe und Zulieferer mit ins Boot holen, sagte Zehnpfennig.

(dpa/NZ)

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