Museum statt Disco

Berlin will keine Partytouristen

Eine Gruppe junger Menschen sitzt an der Bar, trinkt und sie strecken lachen ihre Zungen heraus
Berlin setzt auf „Qualitätstourismus“, um die Übernachtungszahlen wieder zu verbessern. (Foto: Alessandro Biascioli/fotolia)
Museum statt Kneipentouren, Altstadt Spandau statt Kudamm oder Brandenburger Tor? Berlin will beim Tourismus neue Wege gehen und setzt künftig eher auf umfassend interessierte Besucher mit gut gefüllter Brieftasche als auf dauergrölende Partytouristen.
Mittwoch, 31.01.2018, 10:30 Uhr, Autor: Markus Jergler

Die Hauptstadt wolle stärker auf „Qualitätstourismus“ setzen, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Dienstag nach einer Beratung zum neuen Tourismuskonzept 2018+ im Senat. Geplant sind unter anderem neue Vermarktungskonzepte, ein neues, einheitliches Wegeleitsystem und neue Besucherrouten.

Übernachtungszahlen schwächeln
Hintergrund der Pläne sind zum einen ökonomische Erwägungen. Zuletzt hatte sich das Wachstum bei den Übernachtungszahlen verlangsamt, 2017 könnte es nach vorläufigen Einschätzungen sogar erstmals seit 2003 stagnieren. Zudem haben die Tourismusverantwortlichen festgestellt, dass Kongress- oder Kulturbesucher länger bleiben und mehr Geld in der Stadt lassen.

Das neue Konzept soll aber auch dazu beitragen, dass Einheimische die Besuchermassen weiterhin akzeptieren: In etlichen Stadtteilen sind Anwohner schwer genervt von betrunkenen Partycracks, die für Lärm sorgen und auf die Straßen urinieren. 2016 verbuchten Berliner Hotels und andere Unterkünfte mehr als 31 Millionen Übernachtungen. Der Tourismus gilt mit einem Jahresumsatz von zuletzt rund 11,5 Milliarden Euro als eine der wichtigsten Branchen in der Hauptstadt. Laut Wirtschaftsverwaltung hängen 235.000 Arbeitsplätze daran. (dpa/MJ)

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