Camping am See: Deutschlands schönste Plätze
Nicht jeder hat ein Haus am See, aber Ferien am See – das kann jeder. Hunderte Campingplätze liegen direkt an deutschen Gewässern. Ob mit Zelt, Caravan am Auto oder Wohnmobil: Campen in Deutschland liegt ohnehin im Trend. Laut dem Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) stiegen die Übernachtungen auf den rund 2900 deutschen Plätzen im Jahr 2016 erstmals auf mehr als 30 Millionen an. Fast die Hälfte der Nächte entfiel auf die drei Bundesländer Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Und besonders beliebt ist das Campen am Wasser. Ein Drittel der BVCD-Mitgliedsplätze liegt direkt an einem See. „Hier gibt es in unmittelbarer Nähe Bademöglichkeiten in natürlichen Gewässern ohne störende Chlorzusätze“, so Verbandspräsident Gunter Riechey.
An jeder touristisch relevanten Ecke Deutschlands mit Wasser in der Nähe dürften mehrere Campingplätze zu finden sein, sagt Viktoria Groß vom Deutschen Camping-Club (DCC). Die Suche nach dem Traumplatz beginnt im Internet. Die Verbände geben jedes Jahr Platzverzeichnisse heraus und bieten inzwischen auch Online-Campingführer an. Auch beim BVCD (www.campingplatz-deutschland.de) können Interessierte nach Bade- und Wassersportmöglichkeiten der Campingplätze forschen.
Deutschlands schönste Plätze am See
An welchen Seen ist Camping besonders schön? „Das hängt sicherlich von den Erwartungen des Einzelnen ab“, sagt Viktoria Groß. Ein passionierter Angler dürfte sich sicher nicht am gleichen Ort wohlfühlen wie jemand, der Motorboot fahren möchte. Gunter Riechey weist auf die Besonderheit der Mecklenburgischen Seenplatte hin. Im selbsternannten «Land der tausend Seen» gibt es überdurchschnittlich viele Campingplätze. Beinahe alle liegen direkt am Wasser, sind durch Flüsse oder Kanäle miteinander verbunden und können auch mit Kanus oder Flößen erkundet werden. An die 100 Campingplätze existieren an der Mecklenburgischen Seenplatte. Am nördlichen Zipfel der Müritz, mitten im Nationalpark, wartet beispielsweise der Campingplatz Ecktannen mit 400 Stellplätzen auf Touristen. Das malerische Waren ist nicht weit, sollte man der Natur und den vielen Wassersportangeboten wie Kanu, Angeln oder Segeln einmal überdrüssig werden.
Die Campingplätze gehen mit der Zeit. Sie werden Allrounder im Stil einer Ferienanlage. Attraktionen in unmittelbarer Nähe, speziell für Kinder, gehören zum Standard. Auch Geschirrspüler, Kabel-TV-Anschluss und WLAN sind keine Seltenheit mehr.
Fünf DCC-Sterne bekommt beispielsweise das Eifel-Camp am Freilinger See. Touristen, die nicht mit Wohnwagen, Wohnmobil oder dem Zelt unterwegs sind, können – wie in Skandinavien – Hütten mieten. „So kann Campingurlaub geschnuppert werden“, sagt Gunter Riechey. Als Premium-Platz sieht sich auch der Röders Park bei Soltau in der Lüneburger Heide. Er verspricht mit seiner parkähnlichen Anlage am Rand des Ebsmoors vor allem Erholung. Ein Zierteich durchzieht das Gelände mit seinen 120 Standplätzen. Die Soltau-Therme ist kaum mehr als einen Kilometer entfernt. Und dass in der Gegend keine Langeweile aufkommen kann, zeigt die 70-seitige Infomappe zu jedem Standplatz.
Campingplatz am See ist nicht gleich Campingplatz am See. Da gibt es Spielparadiese für Familien mit Kindern wie das Freizeitcenter Oberrhein in Rheinmünster bei Baden-Baden genauso wie exklusive Plätze mit kulturellen und aktivsportlichen Angeboten wie Via Claudia Camping in Lechbruck am See im Allgäu, wo Wieskirche und Schloss Neuschwanstein nicht weit sind. An vielen See-Plätzen kann das Lager direkt am Ufer aufgeschlagen werden, auch beim Naturcamping Weiherhof am südwestlichen Ende des Titisees im Dreiländereck des Süd-Schwarzwalds.
Egal wo die individuellen Vorlieben versteckt sind, die riese Vielfalt deutscher Campingplätze dürfte jeden Urlauber ansprechen. (dpa/MJ)