Tourismus

Deutschland ist Europas Geschäftsreiseziel Nummer eins

Ein KI-generiertes Bild von einem Mann in Anzug, der auf seinem Platz im Flugzeug sitzt und in seinen aufgeklappten Laptop schaut.
ein Hoteldirektor auf seinem Weg zu einem Auslandstermin. (Foto: © Ladanifer / stock.adobe.com)
Für die europäischen Geschäftsreisenden war Deutschland im ersten Halbjahr das beliebteste Reiseziel – jede fünfte Reise steuerte einen deutschen Flughafen an. In welche Länder verschlägt es die deutschen Geschäftsreisenden?
Mittwoch, 23.08.2023, 16:20 Uhr, Autor:Thiemo Welf-Hagen Wacker

„Deutsche Geschäftsreisende sind im ersten Halbjahr wieder häufiger ins Flugzeug gestiegen, um persönliche Termine wahrzunehmen. Dabei waren die Unternehmen durchaus bereit, höhere Kosten für Tickets zu tragen", sagt Oliver Wagner, CEO von AirPlus die jüngsten Ergebnisse des AirPlus Business Travel Index.

Weiter erläutert er: „Zudem zeigt unsere Auswertung, dass die Reisenden ihre Gewohnheiten gegenüber 2019 nachhaltig verändert haben und diese Entwicklung kein Strohfeuer ist. So richten Unternehmen sich nachhaltiger aus und sensibilisieren ihre Mitarbeiter unter anderem dafür, mehrere Termine innerhalb einer längeren Reise wahrzunehmen.“

"Die Mitarbeiter wiederum genießen ihre neue Flexibilität, von verschiedenen Orten arbeiten zu können, und kombinieren häufiger private und dienstliche Reisen“, kommentiert Oliver Wagner.

Business Travel Trends: Längere Reisen, mehr Business Class, Workation

Die Gewohnheiten der Geschäftsreisenden haben sich seit der Pandemie nachhaltig verändert, wie die Auswertung des ersten Halbjahrs im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 wieder einmal belegt:

  • Im Verhältnis flogen die Mitarbeiter deutscher Unternehmen häufiger in der Business Class (13,7 Prozent vs. 9,2 Prozent) und weniger Economy (84,9 Prozent vs. 90 Prozent)

  • Es fanden weniger Inlandsflüge statt (35,1 Prozent vs. 49 Prozent), dafür mehr Reisen innerhalb Europas (50,2 Prozent vs. 38,6 Prozent)

  • Unternehmen buchten Tickets früher (26,6 vs. 24 Tage)

  • Immer mehr Reisen starteten an einem Wochenende (15,4 Prozent vs. 12,5 Prozent) – ein Indiz für den Trend „Bleisure“/„Workation“, die Kombination einer privaten und einer geschäftlichen Reise.

  • Reisen waren im Durchschnitt länger (5,8 vs. 5 Tage), der Anteil von eintägigen Trips nahm dagegen ab (7,1 Prozent vs. 16,5 Prozent)

China überholt Indien bei den Top-Zielen der Deutschen

Wenige Monate nach der Grenzöffnung Chinas hat das Land als Reiseziel deutscher Geschäftsreisenden im Ranking seine alte Position zurückerobert: Im ersten Halbjahr belegte China unter den Fernzielen nach den USA Platz 2 und verwies damit Indien auf den dritten Rang.

Das zeigt der AirPlus Business Travel Index, eine Auswertung der über AirPlus abgewickelten Transaktionen für Flugtickets. Vergangenes Jahr war China im Fernziel-Ranking auf Platz 30 abgerutscht, nachdem das Land vor der Coronapandemie klassisch Rang zwei hinter den USA belegt hatte.

Diese Position hatte zwischenzeitlich Indien übernommen. Dennoch: Die Gesamtanzahl der verkauften China-Tickets liegt noch deutlich unter dem Niveau von 2019 (-72 Prozent). Indien dagegen ist bereits fast wieder genauso gefragt wie vor der Pandemie (-9 Prozent).  

Deutsche Unternehmen zahlen mehr Geld für Flugtickets

Insgesamt erhöhten sich die Ausgaben deutscher Unternehmen für Flugtickets zwischen Januar und Juni gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 56 Prozent

Dabei legten die Ticketpreise zuletzt wieder zu: Business-Class-Tickets kosteten im Juni durchschnittlich 3.635 Euro und damit rund vier Prozent mehr als noch im Januar.

Bei Tickets für die Economy Class lag das Plus bei fünfzehn Prozent und der Durchschnittpreis im Juni bei 540 Euro.

(AirPlus International/THWA)

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