ÖPNV

DTV begrüßt Sicherung des Deutschlandtickets

Frau im Zug hält ihr Deutschlandticket in die Kamera
Das Deutschlandticket soll nächstes Jahr teurer werden. (Foto: © nikkimeel/stock.adobe.com)
Der Deutsche Tourismusverband begrüßt die Fortführung des Deutschlandtickets für das Jahr 2026. Präsident Reinhard Meyer betont, dass die touristische Nachfrage die Grundlage für den Ausbau des ÖPNV liefere.
Freitag, 19.09.2025, 09:09 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

„Es ist gut, dass die viel zu lang andauernde Unsicherheit für das nächste Jahr ein Ende gefunden hat“, sagt DTV-Präsident Meyer. Allerdings fehle weiterhin die langfristige Planungssicherheit. „Die Bundesregierung hatte einen stabilen Preis bis 2029 zugesagt, was nun durch die erneute Preiserhöhung bereits Geschichte ist.“

Preisgestaltung

Mit Blick auf die Preisgestaltung dürfe es bei der mittel- bis langfristigen Planung über das kommende Jahr hinaus keine Unsicherheiten geben. „Viele Menschen müssen sehr genau auf ihre Ausgaben achten, das darf nicht zulasten der Mobilität gehen.“ Ein weiterer Preisanstieg könne Akzeptanz und Nachfrage für das Deutschlandticket und damit seine Zukunft ernsthaft gefährden.
 
Die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben sich Medienberichten zufolge darauf geeinigt, den Preis für das Deutschlandticket zum Jahreswechsel 25/26 von aktuell 58 auf dann 63 Euro zu erhöhen. Dadurch sollen Mehrkosten aufgefangen werden. Bund und Länder bezuschussen das Ticket derzeit mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Für die Zeit nach 2026 soll der Preis an einen Index gebunden sein, der noch erarbeitet werden muss.

Wertschöpfung ÖPNV

Der DTV verweist auf die Ergebnisse der im Mai veröffentlichten Studie „Wertschöpfung ÖPNV“ des Mobilitätsclusters MCube im Auftrag der Initiative Zukunft Nahverkehr. Sie legt dar, dass jeder in den öffentlichen Nahverkehr investierte Euro der Volkswirtschaft einen Nutzen von drei Euro bringt.

„Das belegt noch einmal: Wenn Gäste unkompliziert und flexibel anreisen können, profitieren direkt Gastronomie, Hotellerie und Kultur“, sagt Reinhard Meyer. Zusätzliche Übernachtungen, Restaurantbesuche und längere Aufenthalte seien direkte Folgen des Deutschlandtickets.
 
Neben einer höheren regionalen Wertschöpfung sorge das Deutschlandticket für ein klimafreundliches Reisen und mehr Teilhabe. „Die touristische Nachfrage liefert eine wunderbare Grundlage für den Ausbau des ÖPNV“, sagt Reinhard Meyer. Viele Gäste seien das beste Argument für neue Linien, dichtere Takte und bessere Anschlüsse. „Ohne ein zuverlässiges Angebot büßt sonst auch das Deutschlandticket an Attraktivität ein.“

(DTV/SAHO)

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