Europa-Park öffnet als Modellprojekt
Das grüne Licht kam schneller als erwartet: Am 21. Mai darf der Europapark samt Hotellerie und Gastronomie wieder öffnen. In einer Pressekonferenz sprach die Inhaberfamilie Mack über die Organisation und die bevorstehenden Herausforderungen. Auch Ralf Stumpf, Hygiene-Koordinator des Parks, Dr. med. Daniel Steinemann, leitender Betriebsart der Uniklinik Freiburg sowie Dr. Maximilian Weiß, Geschäftsführer der Firma Palas (Aerosoltechnologie) waren zu Gast.
Liquidität vor Rentabilität
Als der Europa-Park am 2. November 2020 erneut schließen musste, lag der Fokus zuerst darauf, die Liquidität zu sichern und den Mitarbeitern Mut auszusprechen, dass ihre Arbeitsplätze sicher sind. Nach und nach wurden weitere Möglichkeiten wie Kurzarbeit und Energiesparmaßnahmen überprüft. „Es war ein Prozess, der jeden Tag neue Ersparnisse hervorbrachte. Doch es waren immer noch hohe Kosten“, erklärte Roland Mack. „Diese lagen bei 200.000 bis 300.000 Euro täglich, schließlich hatten wir noch 250 Leute an Bord.“ Als weitere Gründe nannte er die technischen Systeme, Heizung von Wasserpark und Hotels sowie die Pflege des Parks. „Das war eine anspruchsvolle Herausforderung“, betonte der Inhaber.
Und trotzdem wurde in dieser Zeit ein langersehnter Wunsch der Gäste erfüllt: Der Bahnhof wurde ausgebaut. So wird künftig eine staufreie Anreise ermöglicht – Verkehr und Parkplätze dadurch entlastet.
Öffnung wird begleitet und überprüft
Lediglich 14 Tage blieben, um alles „niet- und nagelfest“ zu machen. Damit alle Hygienevorschriften eingehalten werden und um maximale Sicherheit gewährleisten zu können, holte Roland Mack den leitenden Betriebsarzt der Uniklinik Freiburg, Dr. med. Daniel Steinemann, mit ins Boot. Er wird die Öffnung begleiten und steht der Inhaberfamilie für Datenabgleiche sowie aufkommende Fragen zur Verfügung. Zudem wurde die Firma Palas mit Experten für Aerosoltechnologie beauftragt, regelmäßig Messungen an stärker frequentierten Plätzen durchzuführen. In dem Park und den Hotels gelten die üblichen AHA-Regeln, die Maske ist in geschlossenen Räumen, Attraktionen oder wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, zu tragen. Zudem müssen Besucher einen negativen Corona-Test vorweisen.
100 Verträge durch Bewerberkampagne
Der Europa-Park startete kürzlich eine Bewerberkampagne. Durch die jetzige Öffnung konnte diese nicht so lange wie geplant stattfinden. Dennoch wurden in der vergangenen Woche 100 Verträge abgeschlossen, ließ Jürgen Mack verlauten. „Wir gehen davon aus, durch diese Aktion etwa die Hälfte von 400 offenen Stellen besetzen zu können“, fügte er hinzu. Darüber hinaus läuft das Recruiting weiter: „Wir suchen Fachkräfte in allen Bereichen und bilden trotz der Pandemie aus – auch grenzüberschreitend.“
Mitarbeiter-Campus bald fertig
Gesellschafterin Ann-Kathrin Mack konzipierte im Rahmen ihrer Masterarbeit ein Mitarbeiterhaus und setzte es in die Tat um. „Ich hatte die Idee, einen Campus zu entwickeln, damit vor allem Mitarbeiter aus dem Ausland eine bessere Chance bekommen direkt Anschluss zu finden“. Drei Häuser stehen bereits, der Bau des vierten soll im Herbst starten: nochmal 33 Wohnungen mit einem zusätzlichem Kindergarten machen den Campus dann komplett.
„Ich freue mich auf das Wiedersehen“
Abschließend zeigte sich Roland Mack optimistisch und zuversichtlich: „Ich freue mich auf das Wiedersehen. In den letzten Monaten habe ich anhand der vielen Briefe, die mich erreicht haben, bemerkt, wie sehr die Menschen den Europapark brauchen.“ Seitdem die Öffnung des Parks und der Erlebnishotels bekannt ist, werden täglich bis zu 50.000 Buchungsanfragen gstellt.
(MK)