Tourismus

Folgen der Corona-Pandemie immer noch spürbar

Eine Reisende auf dem Flughafen
Die Pandemie hat den Tourismus laut Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch am härtesten getroffen. Auch nach dem Wegfall der Zugangsbeschränkungen erhole sich die Branche nicht. (©DimaBerlin/stock.adobe.com)
Laut Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat sich die Tourismusbranche noch nicht von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Sie fordert daher weitere politische Unterstützung.
Donnerstag, 05.05.2022, 18:34 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) sieht die Branche durch die Corona-Pandemie erheblich geschwächt. Die Folgen seien noch längere Zeit spürbar, die Eigenkapitalquote der Betriebe sei geschrumpft, sagte Barbara Klepsch am Donnerstag im Landtag. Die Pandemie habe den Tourismus mit am härtesten getroffen. Auch nachdem die Zugangsbeschränkungen weggefallen sind, erhole sich das Geschäft nicht sofort. Die Branche brauche weiter politische Unterstützung, auch wenn man bereits viel Hilfe auf den Weg gebracht habe.

Barbara Klepsch erinnerte daran, dass Mittel für dringende Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen mittelfristig oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Der geschätzte Umsatzverlust der gesamten Branche betrage 40 Prozent, für die Jahre 2020 und 2021 insgesamt sieben Milliarden Euro. Die Übernachtungen von Urlaubern in Sachsen seien 2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 37 Prozent eingebrochen, die Besucherzahlen hätten um 47 Prozent unter dem Niveau von 2019 gelegen.

Ansprüche haben sich verändert

Der AfD-Politiker Ivo Teichmann warf der Regierung vor, mit den Lockdowns dem Tourismus geschadet zu haben. Fachkräfte seien abgewandert und würden inzwischen in anderen Branchen arbeiten. „Die Aufgabe der Politik sollte vorrangig nicht allein darin bestehen, Schäden zu beseitigen, sondern vor allem darin, sie von vornherein zu vermeiden.“

Antje Feiks (Linke) sagte, dass sich durch die Pandemie Ansprüche an das Reisen und den Tourismus verändert hätten. Das werde auch so bleiben. Deshalb sei es sinnvoll, Geld in die Neuausrichtung zu stecken. Es gehe nicht nur um die Bewältigung der Krise, sondern auch um die Zeit danach. Geld allein werde die Wunden nicht heilen können. Auch die Fachkräftefrage müssten strategisch gelöst werden.

(dpa/SAKL)

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