Global Consumer Survey

ITB Berlin und Statista Q präsentieren die Reisetrends 2022

ITB Berlin, letters on stage
Die internationale Tourismus Börse (ITB) Berlin ist die weltgrößte Reisemesse (Foto © ITB Berlin)
Die Pandemie hat das Reiseverhalten der Deutschen in den vergangenen zwei Jahre maßgeblich beeinflusst und wird das auch weiterhin tun. Die ITB Berlin und Statista Q stellen auf dem ITB Berlin Kongress die Entwicklungen und Trends des Reisejahres 2022 vor.
Donnerstag, 10.03.2022, 07:26 Uhr, Autor: Christian Schmitz-Linnartz

Die wohl beste Nachricht zuerst: Die Branche erholt sich. Bereits 2021 war eine deutliche Entspannung spürbar – 36 Prozent Umsatzwachstum im Vergleich zu 2020. Die Branche setzte im vergangenen Jahr laut Mobility Market Outlook (MMO) von Statista global rund 260 Mrd. Euro um. In diesem Jahr werden es voraussichtlich mehr als 353 Mrd. Euro sein: mit 46 Prozent das stärkste jährliche Wachstum der letzten Jahre. Bis zur vollständigen Erholung dauert es den Experten des MMO zufolge jedoch bis 2024. Außerdem hat die Studie eine Reihe von Trends identifiziert, die in den kommenden Jahren das Reiseverhalten beeinflussen werden.

Reisende fordern mehr Flexibilität

Flexibilität ist seit Pandemiebeginn eine Grundbedingung für den Tourismus. Während die Mehrheit der Reisenden in Deutschland für den Antritt internationaler Reisen 2019 noch mehr als drei Monate im Voraus buchte, entscheiden sich mittlerweile 28 Prozent der Touristen innerhalb von 1 bis 3 Monaten. Knapp ein Viertel sogar weniger als vier Wochen vor Reiseantritt. Der Kundenwunsch nach Flexibilität drückt sich auch darin aus, dass die Nutzung von Online-Buchungs-Apps um über 40 Prozent im Vergleich zu 2019 zugenommen hat.

Besonders Jüngere finden Urlaub in Deutschland aufregend

Durch Covid befindet sich der Binnentourismus im Höhenflug: Der Global Consumer Survey zeigt: Deutschlandreisen sind beliebter denn je. Auch im nächsten Jahr wollen über 38 Prozent der Reisenden unter 30 Jahren eine Inlandsreise tätigen, eine Steigerung von fast 25 Prozent. Insgesamt planen 72 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten einen Inlandsurlaub. 2019 lag dieser Anteil noch bei 39 Prozent. Während 12 Prozent als Grund für den Inlandsurlaub Nachhaltigkeit angeben, sind 37 Prozent der Meinung, dass Deutschland-Urlaub ebenso aufregend wie eine Auslandsreise sein kann.

„Workation“, ein Wort und ein neues Prinzip

Vor allem für Teile der urbanen Bevölkerung entwickelt sich neben dem klassischen Urlaub, Familienbesuch oder Sightseeing ein neuer Reisegrund: das Arbeiten. „Working from anywhere“, auch „Workation“ genannt. Das weltweite Online-Suchvolumen hat sich seitdem mehr als verdoppelt. Dadurch könnte sich eine neue Kundengruppe entwickeln, die mit völlig neuen Bedürfnissen und einem für Geschäftsreisen untypischen Verhalten neue Potenziale entstehen lassen können.

Smart Accommodation und Künstliche Intelligenz

Über die Hälfte aller Reisenden ist eigenen Angaben zufolge für zukünftige Reisen an neuer Technologie interessiert. Smart-Home-Geräte sind für 21 Prozent der Touristen aus Deutschland, den USA und Großbritannien interessant, etwas weniger beschäftigen sich mit Erkennungstechnologie, virtueller Realität und individualisierten Reiseempfehlungen durch Künstliche Intelligenz.

(ITB Berlin/CSL)

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