„Sion 2026“

Olympia wieder in der Schweiz?

St. Moritz am späten Abend
St. Moritz war der letzte Schweizer Austragungsort für Olympische Winterspiele – kurz nach dem 2. Weltkrieg… (© Alps/Wikimedia)
Die großen Schweizer Gastronomie- und Tourismus-Verbände machen sich für eine Olympia-Bewerbung für die Winterspiele 2026 stark und sehen darin eine große wirtschaftliche Chance.
Donnerstag, 15.03.2018, 11:30 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Es ist lange her. Für ein traditionsreiches Wintersportland wie die Schweiz eigentlich zu lange.1948 in St. Moritz waren die Olympischen Winterspiele das letzte Mal bei den Eidgenossen zu Gast. Das soll sich in acht Jahren ändern, wenn es nach namhaften Vertretern von Gastronomie und Tourismus in der Schweiz geht.

Die Verbände hotelleriesuisse, GastroSuisse und der Schweizer Tourismus-Verband unterstützen daher die Entscheidung des Bundesrates für eine Schweizer Kandidatur für die Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026. Dadurch können neue Impulse für die Entwicklung des Schweizer Tourismus gesetzt werden, so der Tenor einer Aussendung dieser Verbände.

1 Mrd. CHF Investition
Bis zu rund einer Milliarde Franken will der Bundesrat in das Projekt „Sion 2026“ bei einer erfolgreichen Kandidatur investieren. Dieser finanzielle Rahmen sei vernünftig und das gut fundierte Durchführungskonzept überzeuge mit seinem Fokus auf Nachhaltigkeit und Dezentralität. Der Bundesrat setze damit das wichtige Handlungsfeld der neuen Tourismusstrategie, Großanlässe als Impulsgeber für den Tourismus zu nutzen, in die Tat um. Die Verbände sehen eine einmalige Möglichkeit, mit den Winterspielen die Schönheit und Leistungsfähigkeit der Schweiz einem weltweiten Milliardenpublikum näherzubringen.

Das Konzept setzt demnach auf nachhaltige, dezentrale Spiele, die die hervorragend ausgebaute Infrastruktur in der Schweiz nutzen und sieht ein klar begrenztes Budget vor. Milliarden für neue Infrastrukturen, die danach wie anderswo zu Geisterstädten verkommen, seien nicht vorgesehen.

Projekt ohne Volksabstimmung?
Die Durchführung einer nationalen Volksabstimmung zu dem Thema lehnen die Verbände allerdings ab. Das Argument: Der Bund kenne keine Finanzreferenden. Somit würde die Abstimmung einen Präzedenzfall darstellen. Zudem sei die Mitsprache der Bevölkerung durch die kommende Abstimmung im Standortkanton Wallis, wo die größte Aufgabenlast anfällt, gesichert. Doch dieser Plan könnte scheitern. Denn inzwischen hat der Nationalrat einen Antrag der Graubündner SP-Nationalrätin Silva Semadeni angenommen. Diese beauftragt den Bundesrat, dem Parlament eine referendumsfähige Gesetzesgrundlage vorzulegen für die finanzielle Unterstützung von Sion 2026. (htr/CK)

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