Deutscher Reiseverband

Prognose für Urlaubsreisemarkt 2025

Porträt von Norbert Fiebig, Präsident des DRV
Norbert Fiebig, Präsident des DRV, erwartet für kommendes Jahr eine überdurchschnittliche Nachfrage an Fernreisen. (Foto: © DRV / Wyrwa)
Der Deutsche Reiseverband (DRV) zieht eine erste Zwischenbilanz der diesjährigen Sommerreisesaison: Die Urlaubsnachfrage bleibt auch in diesem Jahr hoch, gefragt sind vor allem die östlichen Mittelmeerländer, Kreuzfahrten und Fernreisen.
Dienstag, 05.08.2025, 09:07 Uhr, Autor: Sarah Hoffmann

„Die Lust auf Reisen lassen sich die Deutschen trotz aller Krisen und ökonomischen Herausforderungen nicht nehmen“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig: „Die gut abgesicherte Pauschalreise bleibt dabei sehr gefragt.“

Der DRV erwartet für über Reiseveranstalter organisierte Urlaube für die Sommersaison 2025 (April bis Oktober) ein Umsatzwachstum von drei Prozent. Die meist individuell selbstorganisierten Reisen per Auto, Bahn oder Bus entwickeln sich mit einem Umsatzminus von zwei Prozent rückläufig. Damit ergibt sich für den Gesamtreisemarkt – Veranstalter und Individualreisemarkt zusammengerechnet – ein prognostizierter Umsatzanstieg von einem Prozent für den Sommer.

Die Anzahl der Reisenden wird laut Prognose um zwei Prozent zurückgehen, da besonders bei den Urlauben mit Auto, Bus oder Bahn mit weniger Reisenden gerechnet wird. Diese Prognose hat der DRV in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner und Unterstützung der Marktanalysten von Travel Data + Analytics TDA sowie Branchenexperten ermittelt.

Sommerurlaub im Ausland

„Die Deutschen wollen auf ihren Sommerurlaub im Ausland nicht verzichten. Aber sie entscheiden sich in diesem Jahr auch vermehrt für traditionell preisgünstigere Zielgebiete – etwa für Bulgarien, Tunesien, Ägypten oder auch Albanien“, erklärt DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Die Top 3 der beliebtesten Flugpauschalreiseziele sind auch in diesem Sommer Spanien, die Türkei und Griechenland.“

Die höchsten Umsatzzuwächse in der Sommersaison werden für Kreuzfahrten (plus sechs Prozent), Fernreisen (plus sechs Prozent) und Reisen in östlich gelegene Mittelmeerländer (plus fünf Prozent) erwartet: Nachdem in diesem Jahr bereits sehr früh gebucht worden war, zog in den vergangenen Wochen das Last-Minute-Geschäft spürbar an. Bei den kurzfristigen Buchungen konzentriert sich die Nachfrage auf viele der beliebten Mittelstreckenziele wie Türkei, Ägypten, die Balearen und Griechenland.

Touristikjahr 2024/2025: Hohe Zuwächse für östliche Mittelmeerländer

Für das gesamte Touristikjahr 2024/25 (und damit einschließlich der abgeschlossenen Wintersaison 1. November 2024 bis 30. April 2025) zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie im Sommer: Die Umsätze für den Veranstaltermarkt werden laut Prognose um vier Prozent steigen. Dabei weisen Flugpauschalreisen in östlich gelegene Mittelstreckenziele wie Griechenland und Türkei ein Umsatzwachstum von neun Prozent auf und Kreuzfahrten ein Plus von acht Prozent.

Für die sogenannten erdgebundenen Reisen mit Auto, Bus oder Bahn – die traditionell überwiegend individuell selbstorganisiert werden – zeigt sich auch für das Gesamtjahr mit einem prognostizierten Umsatzminus von zwei Prozent ein Rückgang. Insgesamt entwickelt sich der Markt der über Reiseveranstalter organisierten Urlaube damit auch im gesamten Touristikjahr nach wie vor besser als der individuell organisierte Markt.

Ausblick auf den Winter 2025/26: Fernreisen und Kreuzfahrten legen nochmals zu

Für das kommende Reisejahr mit der im November beginnenden Wintersaison 2025/26 (1. November 2025 bis 30. April 2026) rechnet der DRV ebenfalls mit leicht steigenden Umsätzen. Schon jetzt zeigt sich bei den Vorausbuchungen von Veranstalterreisen (derzeit drei Prozent Umsatzplus) für die Wintersaison eine starke Nachfrage nach Fernreisen sowie Kreuzfahrten. „Fernreisen ebenso wie der Urlaub auf dem Wasser treiben derzeit das Wintergeschäft an. Die nachfragestärksten Destinationen auf der Fernstrecke für organisierte Reisen sind aktuell Thailand, die Dominikanische Republik, die Malediven und die Vereinigten Arabischen Emirate“, so DRV-Präsident Norbert Fiebig.

Zur Methode der DRV-Marktprognose:

Der Deutsche Reiseverband hat in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner und Unterstützung der Marktanalysten von Travel Data + Analytics ein neues Prognoseverfahren entwickelt, um die wahrscheinlichen Entwicklungen im deutschen Markt der Urlaubs- und Freizeitreisen ab einer Übernachtung valide vorherzusagen. Die quantitative Marktprognose fußt auf einem konsistenten, mathematischen Verfahren, das historische und aktuelle Buchungsdaten zum Veranstalter- und Individualreisemarkt heranzieht sowie wirtschaftliche Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Prognoseergebnisse werden auf Basis der Einschätzung ausgewiesener Branchenexperten nachjustiert.

(DRV/SAHO)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Florian Panholzer auf dem Jochberg
Sommer
Sommer

Hotel Zugspitze: Urlaub für Mitarbeiter trotz Hochsaison

Jetzt, wo der Sommer so richtig loslegt, können sich Mitarbeiter im Hotel Zugspitze Garmisch-Partenkirchen auf etwa freuen, dass vielen Kollegen in anderen Häusern verwehrt bleibt: Sommerurlaub. Wie das ermöglicht wird.
Handtuch, Flip-Flops und Sonnenhut am Sandstrand
Arbeitsrecht
Arbeitsrecht

Worauf Arbeitgeber beim Thema Urlaub achten sollten

Sommerzeit ist Urlaubszeit: Ein guter Anlass für Arbeitgeber, sich mit dem Thema Urlaub zu befassen und ihre Vorgehensweise zu überprüfen – auch, um finanzielle Risiken für ihr Unternehmen zu vermeiden. Zwei Fachanwälte für Arbeitsrecht erläutern, worauf geachtet werden muss.
Zwei Urlauber schauen auf Stadtkarte
Prognose
Prognose

Reisewirtschaft erwartet höheres Wachstum für das Reisejahr 2024

Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten bleibt die Lust der Deutschen zu verreisen ungebrochen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) erwartet für das Reisejahr 2024 sogar ein bemerkenswertes Wachstum im Gesamtreisemarkt. 
Porträt von Norbert Fiebig, Präsident Deutscher Reiseverband (DRV)
Deutscher Reiseverband
Deutscher Reiseverband

Revision der Pauschalreiserichtlinie – DRV mahnt

Das Europäische Parlament hat seine Position auf dem Weg zur Revision der Pauschalreiserichtlinie verabschiedet – die Einwände der Reisewirtschaft wurden dabei nur bedingt berücksichtigt. 
Porträt von Norbert Fiebig, Präsident des DRV
Neuwahlen
Neuwahlen

Kandidaturen für die DRV-Wahlen 2025

Die Bewerbungsphase ist abgeschlossen, die finale Kandidatenliste steht: 22 Touristiker treten zur diesjährigen, turnusmäßigen Präsidiums- und Vorstandswahl des Deutschen Reiseverbandes am 10. Oktober in Berlin auf dem Hauptstadtkongress an.
Florian Panholzer, stellvertretender Direktor im Hotel Zugspitze auf dem Jochberg
Benefit
Benefit

Hotel Zugspitze ermöglicht Mitarbeitern Urlaub trotz Hochsaison

Jetzt wo der Sommer so richtig loslegt, heißt es in vielen Hotelbetrieben Hochsaison. Für die Urlaubswünsche der Hotelangestellten bleibt da in den meisten Häusern wenig Spielraum – aber nicht im Hotel Zugspitze in Garmisch-Partenkirchen.
Zwei Stempel mit Aufdrucken "Insolvenz" und "Antrag"
Ratgeber
Ratgeber

Urlaubsgeld & Co in der Insolvenz: Worauf Arbeitgeber und Arbeitnehmer achten sollten

In vielen Bundesländern steht der Beginn der Sommerferien bevor, in einigen haben sie bereits begonnen. Sicherlich laufen die Urlaubsplanungen bei den meisten bereits auf Hochtouren. Doch was passiert eigentlich mit Urlaubsansprüchen, Urlaubsentgelt und Urlaubsgeld, wenn der Arbeitgeber einen Insolvenzantrag stellen muss? 
Brückentage
Urlaubsplanung
Urlaubsplanung

Brückentage: Wer bekommt Urlaub?

Für Beschäftigte ist der Frühsommer eine schöne Zeit – dank vieler Feiertage sind die Arbeitswochen oft kurz. Um die Brückentage aber wird regelmäßig gestritten. Wer bekommt frei, wenn alle wollen?
Norbert Fiebig
Personalie
Personalie

DRV-Präsident strebt keine weitere Amtszeit an

Seit Juni 2014 bekleidet Norbert Fiebig das Präsidenten-Amt im Deutschen Reiseverband (DRV). Bei den Neuwahlen zu Präsidium und Vorstand im Oktober will er nun jedoch nicht mehr antreten.