Thomas Cook-Pleite

Reiseveranstalter stellen sich neu auf

Eine Badetasche am Strand
Öger Tours, Bucher Reisen und die deutsche Anex sind überzeugt, das Ziel von einer Million Urlauber innerhalb von drei Jahren zu erreichen. (© Romolo Tavani/stock.adobe.com)
Thomas Cooks frühere Tochterunternehmen Öger Tours und Bucher Reisen starten neu. Wie Neckermann Reisen wieder auf dem deutschen Markt eingeführt werden kann, wird hingegen noch diskutiert.
Donnerstag, 16.01.2020, 11:04 Uhr, Autor: Thomas Hack

Einige Wochen nach dem Ende der deutschen Thomas Cook sind die beiden früheren Tochterunternehmen Öger Tours und Bucher Reisen neu gestartet. Urlaube mit dem Türkeispezialisten Öger Tours und dem Last-Minute-Anbieter Bucher seien im Reisebüro wieder buchbar, teilten die Veranstalter dieser Tage mit. Die Unternehmen mit insgesamt 84 Mitarbeitern sind nach der Übernahme durch die türkische Anex Group Teil der deutschen Anex Tour. „Bucher Reisen und Öger Tours haben weiterhin ein gutes Image“, ließ Murat Kizilsaç, Geschäftsführer der Anex Tour, dazu verlauten. Hoteliers und Reisebüros hätten Interesse an einer Kooperation mit den Veranstaltern unter dem Dach von Anex Tour.

Zukunft von Neckermann Reisen ungewiss

„Langjährige Hotelpartner haben bereits signalisiert, wieder mit uns zusammen arbeiten zu wollen“, sagte der Manager. Wie es mit der ebenfalls von der türkischen Gruppe erworbenen Traditionsmarke Neckermann Reisen weitergeht, steht dagegen noch nicht im Detail fest. „Wir denken derzeit darüber nach, wie wir Neckermann wieder auf dem deutschen Markt einführen“, sagte Kizilsaç. Ein Neustart sollte nach seiner Einschätzung möglichst bald erfolgen.

Eine Millionen Urlauber anvisiert

Der Manager ist zuversichtlich, dass Öger Tours, Bucher Reisen und die deutsche Anex das von Konzernchef Neset Koçkar ausgegebene Ziel von insgesamt einer Million Urlauber innerhalb von drei Jahren erreichen werden. Er geht zudem davon aus, dass die deutsche Anex im laufenden Reisejahr 2019/2020 die Gewinnschwelle erreichen wird. Im Geschäftsjahr 2017/18 hatte das Unternehmen, das seit 2017 auf dem deutschen Markt tätig ist, einen Verlust von rund 34 Millionen Euro ausgewiesen bei einem Umsatz von 98 Millionen Euro, wie aus dem jüngst veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Die deutsche Thomas Cook war in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten und hatte Ende November den Geschäftsbetrieb eingestellt. Teile des Unternehmens wurden verkauft.

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