Steuerzahler müssen 263 Mio. Euro für Thomas Cook-Opfer aufwenden
Die zugesicherten Hilfen für die Opfer des insolventen Unternehmens Thomas Cook werden den Bund nach Einschätzung des Justizministeriums mehr als 263 Millionen Euro kosten. Das geht aus Unterlagen für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor. In dieser Summe inbegriffen sind neben 225 Millionen Euro Erstattungsleistungen auch die Beträge für juristische Beratung und Zahlungensabwicklungen. Die Bundesregierung hatte im Vorfeld beschlossen, für diejenigen Schäden der Pauschaltouristen einzuspringen, die von der zuständigen Zurich Versicherung nicht übernommen werden. Da die Versicherungssumme bei weitem nicht für den Gesamtschaden ausreicht, wird Zurich lediglich 17,5 Prozent übernehmen.
„Klagen und Prozesse verhindern“
Nur durch schnelle Zahlungen könnten Klagen und Prozesse verhindert werden, ließ die parlamentarische Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn an den Ausschuss übermitteln. Eine Klage sei dem Justizministerium bereits zugestellt worden. Auf welche Weise die Geschädigten an das Geld vom Staat kommen sollen, ist bis heute noch nicht geklärt. Den Unterlagen zufolge sollen die Kunden ihre Buchungsdaten, Zahlungsnachweise und Sicherungsscheine auf einer Internetseite hochladen können. Entschädigt werden vor allem Reisende, die ihren Urlaub nicht antreten konnten, aber schon ganz oder teilweise bezahlt hatten. (dpa/TH)