Corona-Lockerung

Stimmung in Tourismusbranche bessert sich

Timmendorfer Strand, Mecklenburg-Vorpommern
Für den Sommer werden rund vier Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erwartet, einige davon auch am Timmendorfer Strand. (Foto: ©Andreas Rose/stock.adobe.com)
Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusbranche kann zum Start der Sommerferien ein wenig aufatmen. Trotzdem bleiben existenzielle Sorgen.
Freitag, 19.06.2020, 10:13 Uhr, Autor: Kristina Presser

Mit dem Beginn der Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern am 22. Juni 2020 hat sich auch die wirtschaftliche Stimmung in der Tourismusbranche leicht gebessert. Grund dafür sei der Wegfall der 60-Prozent-Obergrenze bei der Hotelauslastung, sagte jetzt der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf und bezieht sich auf die Auswertung einer verbandsinternen Umfrage unter 600 Betrieben. Das sei vor einigen Wochen so nicht erwartet worden.

Insgesamt rechne er damit, dass rund vier Millionen Menschen im Sommer in den Nordosten kommen. Die Branche sei aber noch weit davon entfernt, mit der Lage zufrieden sein zu können. Mit Blick auf Herbst und Winter sagte Woitendorf, es sei nicht klar, ob die Erlöse ausreichten, um nach den drei Monaten Totalausfall im Frühjahr das nächste Jahr zu erreichen. Die Unsicherheit zeigt sich auch in Zahlen: Rund 25 Prozent der befragten Betriebe sehen sich weiter als gefährdet oder akut gefährdet an.

Bedingungen müssen sich bessern

Dies liege auch daran, dass wegen der Corona-Abstandsregeln für viele Häuser eine maximale Kapazität von nur 80 Prozent möglich ist. 90 Prozent der Betreiber sagten, dass der Aufwand nun deutlich größer sei und drei Viertel rechneten mit wesentlich höheren Kosten, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Gleichzeitig erwarteten die Unternehmen eine Bettenauslastung, die im Juli und August an die Grenze des Möglichen gehen werde. Die Gäste müssten mit einer Preissteigerung von unter zehn Prozent im Vergleich
zu 2019 rechnen, sagte Woitendorf. Damit sich das Blatt zum Guten wende, müssten die Bedingungen weiter verbessert werden. Zum Erfolg gehöre auch das touristische Umfeld mit Kultur, Freizeit- und Erlebnisparks, Museen und Sportveranstaltungen.
(dpa/mv/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Altstadt von Gütersloh bei Nacht
Corona-Lockerung
Corona-Lockerung

Gütersloh-Touristen wieder in MV willkommen

Der regionale Lockdown im Kreis Gütersloh ist aufgehoben. Damit genießen die Bewohner wieder Reisefreiheit und dürfen damit auch wieder nach Mecklenburg-Vorpommern fahren.
Strand in Mecklenburg-Vorpommern
Statistik
Statistik

Positive Zwischenbilanz für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Das Sommerwetter war für Urlaub an der Ostsee in diesem Jahr nicht immer optimal. Doch zeigt sich die Branche mit dem bisherigen Saisonverlauf weitgehend zufrieden. Sorgen gibt es dennoch.
Peter Kranz
Personalie
Personalie

Peter Kranz wird Chef der neuen MV-Tourismus GmbH

Erst im September wird die landeseigene MV-Tourismus GmbH als Nachfolgerin des Landestourismusverbandes gegründet. Aber bereits jetzt wurde ihr Chef präsentiert.
Porträt von Franziska Giffey
Bundesländerübergreifende Allianz
Bundesländerübergreifende Allianz

Neuer Schwung für die Marke „Deutschlands Seenland“

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wollen die Initiative für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Wassertourismus vorantreiben. „Deutschlands Seenland“ ist nun auch als Marke eingetragen.
Husum, Touristenort in Schleswig-Holstein
Personallücke
Personallücke

Weil Personal fehlt: Einige Restaurants kürzer offen

Der Personalmangel macht sich bemerkbar: Weil Mitarbeiter fehlen, können Restaurants und Bäcker in einigen Urlaubsorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nur begrenzt öffnen. Mit Folgen für Betreiber und Urlauber.
Strand am Kurhaus von Binz
Bilanz
Bilanz

MV-Tourismusbarometer 2024: „Wir müssen Tourismus anders denken“

Verhalten optimistisch ist die Stimmung in der MV-Tourismusbranche. Bei den Gastronomen sieht die Lage dagegen angespannter aus. Vor allem hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und Bürokratie machen Probleme.
Touristen an der Ostsee
Zwischenbilanz
Zwischenbilanz

Durchwachsene Saisonbilanz für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern zieht eine kritische Zwischenbilanz der aktuellen Urlaubssaison. Die Übernachtungszahlen sind zwar gestiegen, dennoch sind viele Gastgeber unzufrieden.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes auf der ITB Berlin 2024. (Foto: © Messe Berlin GmbH)
Tourismus
Tourismus

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs

Der Optimismus in der Reisebranche wächst. Die Buchungen steigen und die Auswirkungen der harten Corona-Jahre sind offensichtlich vorbei. Zudem werden die Menschen wieder investitionsfreudiger, wenn es um die schönste Zeit des Jahrs geht.
Ostseebäder sind immens beliebt bei Touristen. (Foto: © picture alliance/dpa | Stefan Sauer)
Verbesserungsbedarf
Verbesserungsbedarf

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismus benötigt dringend Auffrischung

Der Landestourismusbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern warnt vor einem Stillstand und einem möglichen Abschwung. Trotz stabiler Übernachtungszahlen fehlen qualitative Verbesserungen. Während Mitbewerber voranschreiten, verliert MV an Boden.