Stinkefinger gegen Touristen
Vom gezeigten Mittelfinger bis zu Radfahrern, die schimpfend und klingelnd durch Touristengruppen rasen, sei alles dabei, beklagt Inez Reichl-de Hoogh, die Sprecherin der Salzburger Fremdenführer, aktuell laut einem Online-Artikel des ORF. Das Klima sei mehr als angespannt. Denn jetzt im Sommer sind sie in der Altstadt quasi omnipräsent: Touristengruppen vor dem Dom, im Mirabellgarten, auf der Festung. Immer mehr Einheimische würden gereizt auf die Anwesenheit der Gäste reagieren und sie als massiven Störfaktor empfinden.
Wüste Beschimpfungen sowohl der Touristen als auch der Reiseführer seien mittlerweile an der Tagesordnung, sagt Reichl-de Hoogh: „Im Moment ist es so, dass man dieses Gruppenbashing macht. Jeder ist böse, der als Tourist unterwegs ist. Das tut weh.“
Zu starke Konzentration auf asiatische Gäste
Dass der Zustrom der Touristen in den vergangen Jahren stark zugenommen habe, sei kein Geheimnis. Dazu komme das geänderte Verhalten vieler Gäste, ergänzt Reichl laut ORF: „Alles muss schnell gehen, Selfie-Sightseeing, Salzburg in vier Stunden. Das erhöht den Stressfaktor – sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen.“
Bei der Gästewerbung konzentriere man sich zurzeit zu extrem auf bestimmte Märkte, kritisiert Reichl: „Im Moment geht alles Richtung Asien. Wir verstehen es nicht, weil aus diesen Ländern schon sehr viele Gäste kommen. Es gibt andere Länder, etwa die Schweiz, wo man mehr werben könnte.“ Reichl fordert daher die Einführung eines Seviceteams: Menschen, die in der Stadt unterwegs sind, die weiterhelfen und in Konfliktsituationen vermitteln können. (ORF/CK)