Kurort

„Tourismusagenda 2024“: Studentenprojekt liefert innovative Impulse für Bad Nauheim

Kuranlage Sprudelhof in Bad Nauheim
Die Kuranlage Sprudelhof in Bad Nauheim ist das größte geschlossene Jugendstilensemble in Europa. (Foto: © BNST GmbH)
Wie kann sich ein Kurort wie Bad Nauheim zukunftsfähig aufstellen und neue Zielgruppen gewinnen? Dieser Frage widmete sich eine Gruppe Studenten des Fachbereichs Touristik/Verkehrswesen der Hochschule Worms im Rahmen des Projekts „Tourismusagenda 2024“.
Donnerstag, 30.01.2025, 13:43 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Unter der Leitung von Prof. Dr. Knut Scherhag und Prof. Dr. Tobias Ehlen erarbeiteten die Studenten in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren innovative Konzepte für die Tourismusentwicklung in Bad Nauheim. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der strategischen Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus, der Digitalisierung sowie der Bürgerbeteiligung.

Einbindung von Praxispartnern und wissenschaftlicher Expertise

Das Projekt wurde durch eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Nauheim und weiteren lokalen Akteuren unterstützt. In mehreren Workshops, Vor-Ort-Recherchen und Fachgesprächen erhielten die Studenten Einblicke in die bestehenden Strukturen und Herausforderungen der Tourismusentwicklung.

Die Ergebnisse dieses langfristigen Projekts wurden am 20. November 2024 im Aufsichtsrat der Stadt Bad Nauheim vorgestellt – mit interessanten Erkenntnissen. Die Resonanz auf die vorgestellten Konzepte war durchweg positiv und unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxis.

Fünf zentrale Erkenntnisse für die Zukunft von Bad Nauheim

Aus der intensiven Arbeit der vergangenen Monate sind fünf zentrale Empfehlungen hervorgegangen, die das Potenzial haben, Bad Nauheim nachhaltig zu stärken:

  1. Gesundheitstourismus im Fokus: Bad Nauheim kann sich als führendes Zentrum für Gesundheitstourismus etablieren, insbesondere im Bereich der Prävention. Die steigende Nachfrage nach innerdeutschen Gesundheitsangeboten bietet ideale Rahmenbedingungen.
  2. Jüngere Zielgruppen gewinnen: Eine Verbesserung der digitalen Präsenz, insbesondere durch eine benutzerfreundliche Webseite, ist notwendig, um auch die jüngere Generation anzusprechen.
  3. Stärkung der touristischen Leistungsträger: Qualität und Service der touristischen Angebote sollten durch gezielte Schulungen und die Einführung von Online-Buchungssystemen optimiert werden.
  4. Kooperation mit Kliniken: Die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und touristischen Akteuren ist essenziell, um innovative Angebote im Bereich Prävention zu schaffen, die sowohl Kassenpatienten als auch Selbstzahler ansprechen.
  5. Bürgerbeteiligung fördern: Die aktive Einbindung der Bürger ist zentral, um innovative und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Wissenschaftliche Impulse für die Praxis

Die „Tourismusagenda 2024“ zeigt eindrucksvoll, wie wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Lösung praxisnaher Herausforderungen beitragen können. „Die Ergebnisse verdeutlichen, welches Potenzial in der Zusammenarbeit von Hochschule, Stadtverwaltung und lokalen Akteuren liegt“, erklärte Prof. Dr. Knut Scherhag.

Die Hochschule Worms freut sich, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Tourismusdestination Bad Nauheim geleistet zu haben. Die vorgestellten Konzepte und Empfehlungen könnten auch für andere Kurorte in Deutschland als Vorbild dienen.

(Hochschule Worms/SAKL)

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