Urlaub 2020

Tourismusbranche: „Nicht die Rückkehrer sind schuld!“

Eine Frau mit Mundschutz am Flughafen
Laut den Tourismusverbänden sind es nicht die Reiserückkehrer, von denen Gefahren ausgehen. Dennoch mahnt die Branche zu mehr Vorsicht bei den Gastgebern. (©edojob/stock.adobe.com)
Die Verbände der Organisation „Tourismusvielfalt.de“ ermahnen Gastgeber und Reisende zur Einhaltung der Corona-Regeln und kritisieren geichzeitig die Pauschalisierungen seitens der Politik.
Freitag, 14.08.2020, 08:29 Uhr, Autor: Thomas Hack

Die 24 Verbände der Initiative „Tourismusvielfalt.de“ haben eine höhere Achtsamkeit bei Urlaubsreisen angemahnt, um die Zahl der Covid-19-Infektionen zu begrenzen. „Sowohl die Reisenden selbst, als auch alle an einer Urlaubsreise beteiligten Unternehmen stehen in der Verantwortung, sich selbst und ihre Mitmenschen bestmöglich zu schützen“, fordert der Präsident des touristischen Mittelstandsverbandes asr, Jochen Szech.

„Langsam und kontrolliert anlaufen lassen“

Tourismusvielfalt.de sieht dabei nicht nur die Reisenden selbst in der Pflicht. Die Initiative fordert alle touristischen Anbieter auf – Reisebüros und Veranstalter, Hotels und Fluggesellschaften, Bars und Restaurants, Ausflugsanbieter und regionale touristische Organisationen – die jeweils geltenden Regelungen zur Eindämmung der Pandemie selbst zu befolgen und deren Einhaltung bei Mitarbeitern und Gästen gleichermaßen konsequent durchzusetzen. Die angeschlossenen touristischen Verbände fordern auch ihre Mitgliedbetriebe auf, beim Kampf gegen die erneute Ausbreitung des Virus noch mehr Verantwortung zu übernehmen. „Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Tourismus langsam und kontrolliert wieder anlaufen zu lassen“, mahnt Szech; das sei im Interesse der Kunden, der Unternehmen und der Zielgebiete.

„Nicht die Rückkehrer sind verantwortlich!“

Gleichzeitig kritisiert der Zusammenschluss aus allen Bereichen der Touristik scharf die teils unreflektierte Pauschalierung seitens der Politik und der Medien: „Es sind eben nicht ‚die Rückkehrer‘, die für den erneuten Anstieg der Infektionszahlen verantwortlich sind, ebenso wenig wie ‚die Erntehelfer‘ oder ‚die Schlachthof-Mitarbeiter‘ – wir machen es uns zu leicht, wenn wir einzelne Gruppen stigmatisieren und zu Sündenböcken machen“, fordert Szech zu einem Umdenken auf: „Es sind letztlich immer Menschen – und nicht alle verhalten sich angemessen in diesem schwierigen Sommer. Aber wie wir gesehen haben, gibt es auf einer einzelnen Familienfeier oft mehr Ansteckungen als über Wochen in den Haupturlaubsgebieten der Deutschen.“

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