Appell

Tourismuswirtschaft fordert zielführenden Bürokratieabbau

Sven Liebert
Sven Liebert, Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) (Foto: © Svea Pietschmann/BTW)
Die Tourismuswirtschaft appelliert: Echter Bürokratieabbau ist ein Konjunktur-Booster zum Nulltarif. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) fordert pragmatische Maßnahmen, um bürokratische Regelungen schneller und umfassender zu streichen.
Dienstag, 20.02.2024, 15:01 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Im Rahmen des Entwurfs zum vierten Bürokratieentlastungsgesetz erneuert der BTW noch einmal seine Forderung nach zielführendem Bürokratieabbau für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft.

„Echter Bürokratieabbau muss im Alltag der Unternehmen spürbar sein. Diese Forderung eint alle Unternehmen der touristischen Wertschöpfungskette, ganz egal ob groß oder klein, Incoming oder Outgoing, Mobilitätsdienstleister, Vertrieb oder Gastgeber,“ sagt der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Sven Liebert.

Er ergänzt: „Dabei ist eine noch weitgehendere Umsetzung von Bürokratieentlastung ein echter Konjunktur-Booster zum Nulltarif. Bürokratie kostet Zeit, Personal, Geld und Energie, die allesamt viel besser für unsere Gäste, Kunden und Passagiere einsetzbar wären.“

Grundsätzlich gehe der Gesetzesentwurf in die richtige Richtung

Am gestrigen Montag tauschten sich Vertreter der Tourismusbranche im Rahmen der „Let’s talk about Tourism“-Reihe des BTW zu diesem Thema mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesjustizministerium Benjamin Strasser aus. Der BTW begrüßt diesen Dialog und auch, dass die Bundesregierung den Abbau von Bürokratie mit dem Entwurf zum vierten Bürokratieentlastungsgesetz aktiv angeht und sich zudem mit Praxischecks und Digitalchecks um Bürokratieabbau bemüht.
 
Grundsätzlich gehe der Gesetzesentwurf in die richtige Richtung und einige Aspekte der Tourismuswirtschaft werden von dem Vorhaben aufgegriffen wie bspw. die Reduzierung der Aufbewahrungsfrist von Buchungsbelegen, das Entfallen der Meldepflicht für Inländer in Beherbergungsbetrieben oder die digitale Form einiger Nachweise zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
 
In Sachen Bürokratie bleibt aber laut BTW weiterhin viel zu tun. „Deswegen haben wir auch eine Stellungnahme zum Entwurf eingereicht“, sagt Liebert. „Nahezu jedes neue Gesetz bringt auch weitere Bürokratie mit sich. Generell muss es um die Frage gehen: Machen neue Regelungen im Alltag wirklich Sinn? Es bringt beispielsweise nichts, wenn das Bundesmeldegesetz abgeändert wird, kommunale Verwaltungen dann aber eigenständige, unabgestimmte Informationserfordernisse für die Hotellerie einführen. Wir bieten gern an, weiterhin zu unterstützen, indem sowohl Verbände als auch Unternehmer unserer Branche an den Praxischecks des Bundeswirtschaftsministeriums zum Bürokratieabbau teilnehmen.“

(BTW/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Blick auf Chemnitzer Kirche vor dem Sonnenuntergang
Bürokratie
Bürokratie

Sachsens Tourismus-Branche fordert Entlastungen

Trotz ungebrochener Reiselust kamen im ersten Halbjahr weniger Gäste nach Sachsen. Das hat einen Grund. Die Branche fordert nun steuerliche Entlastungen und weniger Bürokratie.
Sören Hartmann
Appell
Appell

26. Tourismusgipfel: „Die neue Bundesregierung muss ein Erfolgsmodell werden“

Mehr als 350 Teilnehmer treffen sich im Hotel Adlon unter dem Motto „Tourismus 2025 – Politischer Aufbruch, globale Krisen und neue Wege.“ 99 Tage nach der Bundestagswahl und rund einen Monat nach der Regierungsbildung geht es im Rahmen des Tourismusgipfels unter anderem um die Frage, was die Tourismuswirtschaft von der neuen Bundesregierung und vom neuen Parlament erwartet.
Stintmarkt in Lüneburg bei Abendlicht mit Boot
Umfrage
Umfrage

Tourismuswirtschaft leidet unter hohen Kosten

Die Hospitality-Branche in Niedersachsen steht derzeit unter Druck. Das hat eine Umfrage der dortigen IHK ergeben. Hohe Ausgaben und ein Übermaß an Bürokratie schwächen die Betriebe. Es werden Maßnahmen seitens der Unternehmen gefordert. 
Einchecken an der Rezeption
Branchenüberblick
Branchenüberblick

Aktuelle und zukünftige Chancen im Tourismusbereich

Zu viel Bürokratie, zu wenig Personal: In einer öffentlichen Anhörung hat sich der Tourismusausschuss mit der Lage kleiner und mittlerer Unternehmen im Tourismus nach der Corona-Pandemie beschäftigt. Sechs geladene Sachverständige gaben den Abgeordneten einen Einblick in die momentane Situation in der Branche.
Zwei Urlauber sitzen in Liegen am Strand
Sommerurlaub
Sommerurlaub

Reisekonzerne appellieren an Urlauber

Reisen ist endlich wieder möglich. Damit das auch so bleibt, haben sich die Reisekonzerne mit einem Appell an die Urlauber gerichtet. Nur durch umsichtiges Handeln ließen sich die Freiheiten auch bewahren.
Thüringer Landtag
Debatte
Debatte

Idee für den Tourismus: Barrierefreier Rennsteig

Während einer Debatte über die Zukunft des Tourismus hat sich die Landesregierung gegen Versuche gewehrt, die Branche schlechtzureden – während aus der Regierungskoalition neue Vorschläge kommen.
Bahnstrecke der Marschbahn auf der Nordseeinsel Sylt am Bahnübergang BÜ 155 Raitkoog nahe dem Ort Achsum, Zug auf dem Abschnitt zwischen den Orten Westerland und Niebüll kurz vor dem Hindenburgdamm
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein

Tourismusverband drängt auf Ausbau der Marschbahn

Die Marschbahn verbindet Hamburg mit Sylt. Doch zwischen Niebüll und der Nordseeinsel rollt der Zug nur auf einem Gleis. Der Tourismusverband Schleswig-Holsteins drängt auf eine Verbesserung.
Zwei Menschen laufen mit Regenschirm über den Strand
Sommerflaute
Sommerflaute

Weniger Übernachtungen im Juli

Trotz eines leichten Rückgangs bei den Übernachtungszahlen im Juli 2025 bleibt die Jahresbilanz der deutschen Tourismusbranche nahezu auf Rekordniveau.
Strand in Mecklenburg-Vorpommern
Statistik
Statistik

Positive Zwischenbilanz für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Das Sommerwetter war für Urlaub an der Ostsee in diesem Jahr nicht immer optimal. Doch zeigt sich die Branche mit dem bisherigen Saisonverlauf weitgehend zufrieden. Sorgen gibt es dennoch.