Urlaubsplanung

Urlaub im Ausland fällt für viele aus

Küste von Karpathos
Auch griechische Inseln werden in den Sommermonaten im Vergleich zu den Vorjahren wohl unter deutlichem Besucherschwund aus Österreich leiden. (© Kriegelstein)
Trotz Grenzöffnung wollen 60 Prozent der Österreicher im Sommer zu Hause bleiben, nur 28 Prozent wollen ins Ausland. Jugend und Familien entdecken die Liebe zur Heimat neu.
Montag, 22.06.2020, 10:27 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Trotz der mittlerweile erfolgten Grenzöffnung zu den Nachbarländern planen 60 Prozent jener Österreicher, die einen Urlaub vorhaben, ihren Sommerurlaub heuer in der Heimat zu verbringen. Lediglich 28 Prozent wollen ins Ausland fahren, obwohl für fast doppelt so viele der Urlaub in einem anderen Land – meist am Meer – das Ideal darstellt. Das ist das Ergebnis der jüngsten Gallup Umfrage zu den Urlaubsplänen der Österreicher. Sie fand zwischen 10. und 15. Juni 2020 statt.

„Die Grenzöffnung hat an den Mitte Mai geäußerten Urlaubspräferenzen der Österreicher so gut wie nichts verändert. Sechs von zehn Personen, die einen Urlaub planen, wollen diesen im eigenen Land verbringen. Die Hotellerie und Gastronomie kann aber auch mit zusätzlichen Gästen rechnen, die aus praktischen Überlegungen heuer ausnahmsweise nicht im Ausland Urlaub machen wollen. Die Vorteile Österreichs, insbesondere leichte Erreichbarkeit, geringes gesundheitliches Risiko und begrenzte Anreisekosten, überwiegen bei vielen den Wunsch, im Urlaub im Meer zu baden oder ferne Länder zu erkunden. Jugend und Familien entdecken die Schönheiten des eigenen Landes neu. Überraschend viele jüngere Menschen wollen Österreich auch einfach besser kennenlernen. Die rückläufige Angst vor einer Ansteckung läßt auch das Interesse an Wellness – und Städteurlauben wieder steigen“ sagt Gallup–Geschäftsführerin Dr. Mag. Andrea Fronaschütz.

Schnelle Heimreise im Notfall als wichtiges Argument

Welche Rolle spielt dabei der Coronavirus für jene, die heuer auf den Auslandsurlaub verzichten? Fronaschütz: „Angst vor einer Infektion spielt eine untergeordnete Rolle, denn die ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich zurückgegangen. Man befürchtet eher, im Fall einer neuerlichen Grenzsperre zum Beispiel von einer griechischen Insel oder einem italienischen Badeort womöglich nicht zurückkehren zu können.“

Wer heuer trotz allem jenseits der österreichischen Grenzen Urlaub macht, bleibt in der Nachbarschaft: Ein Drittel dieser „Nachbarschafts-Urlauber“ fährt nach Kroatien (32 Prozent). Nummer zwei der Ziele ist Italien (15 Prozent), gefolgt von Griechenland (8 Prozent), den Nachbarländern Ungarn, Tschechien oder Slowakei (7 Prozent), Deutschland (7 Prozent) sowie Spanien und den Kanarischen Inseln (7 Prozent) und der Türkei (4 Prozent). Unter „ferner liefen “ rangieren mit je zwei Prozent Zypern, Großbritannien/Schottland, Frankreich und Zypern.

Corona-Schock reduziert Budgets

Was die verfügbaren Mittel betrifft, hinterlässt der Corona- Schock tiefe Spuren in den Budgets der erwerbstätigen Generation und der Familien. Fronaschütz: „Der Hauptgrund, heuer ganz auf den Urlaub zu verzichten, ist ein finanzieller, ausgelöst von Kurzarbeit und Kündigungen.“

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