Tourismus

Venedig soll bald 10 Euro Eintritt kosten

Ein Mann im venezianischen Karnevalskostüm mit Eintrittstickets in der Hand
Besucher sollen bald je nach Saison zwischen 2,50 Euro und maximal 10 Euro für die Besichtigung der Lagunenstadt bezahlen. (© photokrates/cheremuha/Fotolia/Montage:TH)
Der überarbeitete Haushaltsplan der italienischen Regierung sieht vor, dass die Lagunenstadt „Eintrittsgelder“ von Touristen verlangen darf. Damit sollen diejenigen geschützt werden, die dort wohnen, arbeiten oder studieren. 
Mittwoch, 02.01.2019, 13:56 Uhr, Autor: Thomas Hack

Seit langem versucht Venedig seine Touristenmassen in den Griff zu bekommen. Doch nun naht eine „Lösung“ des großen Problems der Dogenmetropole, denn zukünftig soll ein Eintrittsgeld in die historische Stadt Abhilfe schaffen. Dies zumindest sieht der überarbeitete Haushaltsplan der italienischen Regierung vor, der unlängst vom Parlament in Rom verabschiedet wurde. Besucher könnten dann je nach Saison zwischen 2,50 Euro und 10 Euro für die Besichtigung der Lagunenstadt bezahlen, wobei die Maßnahme nur Tagestouristen betreffen soll. Hotelgäste zahlen bislang eine Ortstaxe. Der neue Betrag könnte möglicherweise über die Verkehrsmittel wie Busse oder Kreuzfahrtschiffe beglichen werden, die die Reisenden in die Stadt bringen.

Es würden jetzt ausgewogene Regeln geprüft, die „diejenigen schützen, die in unserer Gegend wohnen, studieren oder arbeiten“, twitterte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro dieser Tage. Das Geld soll ihm zufolge vor allem für die Reinigung der Stadt genutzt werden. Der Hotelverband Federalberghi erklärte, es sei gerecht, wenn nicht nur Hotelgäste die Rechnung zahlen. „Unsere Städte sind Museen: Und wie in Museen ist es richtig, eine Eintrittskarte zu kaufen“, sagte Verbandspräsident Bernabò Bocca der Nachrichtenagentur Ansa. Venedig besuchen nach verschiedenen Schätzungen pro Jahr zwischen 20 und 30 Millionen Menschen. Vor allem die Tagestouristen mit eigener Verpflegung werden kritisch gesehen, weil sie weder in der Stadt essen noch sonstige Beiträge bezahlen. Auch in anderen italienischen Touristenstädten wurde der Ruf nach einer Lösung nach venezianischem Vorbild laut. Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, sagte der Zeitung La Repubblica, er unterstütze solch eine Initiative. „Man braucht ein nationales Gesetz, das für jede Kunststadt gilt.“ (dpa/TH)

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