Beliebte Urlaubsziele

Welche Trends bringt der Reisesommer 2018

Griechenland dürfte der neue Reisetrend für den Sommerurlaub 2018 werden. (Foto: olly/fotolia)
Griechenland dürfte der neue Reisetrend für den Sommerurlaub 2018 werden. (Foto: olly/fotolia)
Wohin soll es im Sommer 2018 in den Urlaub gehen? Besonders viele Deutsche dürften sich für Spanien und Griechenland entscheiden. Die Reiseveranstalter haben ihr Hotelangebot in vielen Trendzielen noch einmal aufgestockt. Doch wird es auch ein Comeback der Türkei geben?
Donnerstag, 16.11.2017, 09:11 Uhr, Autor: Markus Jergler

Kreta, Kroatien, Mallorca – oder doch Antalya? Viele Menschen planen bereits ihren Sommerurlaub 2018. Und die großen Reiseveranstalter haben passend dazu ihre Kataloge für die nächste Saison an die Reisebüros geliefert und ihre Hotels in den Datenbanken zur Buchung freigegeben. Wohin geht die Reise? Und was sind die großen Trends bei Pauschalreisen? Ein Überblick:

Griechenland wird das Trendziel des Sommers
Dass Spanien mit dem Allzeit-Klassiker Mallorca unangefochten auf Platz eins der beliebtesten Sonnenziele steht, daran wird sich auch 2018 nichts ändern. Doch auf Rang zwei ist durchaus eine Überraschung möglich: Griechenland könnte die schwächelnde Türkei überholen. Rund 3,5 Millionen deutsche Gäste dürfte Hellas in diesem Jahr zählen, schätzen Experten aus der Reisebranche. Im kommenden Jahr machen dann womöglich noch einmal mehr Deutsche dort Urlaub. In die Türkei reisten 2016 knapp 4 Millionen deutsche Besucher, in diesem Jahr waren die Zahlen weiter rückläufig. Was 2018 folgt, ist offen.

Bei Alltours zum Beispiel stieg Griechenland mit einem Buchungsplus von 30 Prozent bereits 2017 zum zweitgrößten Ziel nach Spanien auf. Die Hotelauswahl hat der Veranstalter jetzt noch einmal erweitert, 40 weitere Häuser sind allein auf Kreta über das Unternehmen buchbar. Auch die anderen Veranstalter bieten den Gästen in Griechenland mehr Auswahl, teils mit exklusiven Häusern. Thomas Cook und Neckermann haben 22 neue Hotels auf Kreta im Programm. Ein neuer wöchentlicher Condor-Flug wird nun auch Sitia im Osten der Insel ansteuern. Bei ITS zum Beispiel finden sich jetzt auch die Inseln Thassos und Zakynthos im Angebot. „Griechenland wird wohl wieder ein Rekordjahr hinlegen“, schätzt René Herzog, CEO für Zentraleuropa bei DER Touristik.

Die Türkei bleibt ein Wackelkandidat
Das politisch aufgeheizte Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei hat viele Bundesbürger von einem Urlaub in Antalya und den anderen Badeorten abgehalten. Mancher Veranstalter übt sich in Zweckoptimismus: Tui erwartet „Wachstum“ in der Türkei, also zumindest eine kleine Erholung von der bestehenden Flaute. Andere Anbieter sind zurückhaltender: „Seit drei Jahren machen die Reiseveranstalter Prognosen zur Türkei, die sich stets als falsch herausgestellt haben“, sagt Herzog. „Ich wage keine Prognose mehr. Aber ich hoffe, dass die Nachfrage sich erholt.“ Alltours erklärte lediglich, das Angebot im Land trotz weiter rückläufiger Gästezahlen stabil halten zu wollen. Ob das zu einem Comeback des Tourismus führen wird, ist jedoch völlig offen.

Ägypten kommt zurück – Tunesien ein bisschen
FTI-Chef Ralph Schiller spricht mit Blick auf Ägypten von einem «beispiellosen Comeback» im kommenden Winter. Dieser Trend werde sich im Sommer 2018 wohl fortsetzen. Im Land am Roten Meer locken gute Preise und eine oft hochwertige All-inclusive-Infrastruktur, was besonders für Familien wichtig ist. Ägypten könnte für manche Urlauber im Sommer eine Alternative zur Türkei werden. Und wie steht es um Tunesien? Auch in dem nordafrikanischen Land erwarten die Veranstalter wieder mehr deutsche Gäste. Eine wachsende Zahl an Flügen in die Badeorte macht die Anreise wieder bequemer.

Preiserhöhungen in Trendzielen fallen moderat aus
Die Sonnenziele Spanien, Griechenland und Italien boomen – da bleiben Preiserhöhungen nicht aus. Doch sie fallen eher sanft aus. Von im Schnitt 3,2 Prozent über alle Ziele spricht Alltours. Thomas Cook und Neckermann nehmen für Pauschalreisen nach Spanien und Griechenland jeweils 4 Prozent mehr, nach Italien und Österreich 3 Prozent, nach Deutschland und Kroatien 2 Prozent. (dpa-tmn/MJ)

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