Corona-Lockerungen

Zurück zur Reisefreiheit

Fahrt über die Grenze in die Bundesrepublik Deutschland
Ab Mitte Juni soll wieder freier Reiseverkehr ohne Grenzkontrollen gelten. (Foto: ©Daniel/stock.adobe.com)
Die seit Mitte März geltenden Reisewarnungen und Grenzkontrollen soll schrittweise aufgehoben werden. Bereits ab Mitte Juni könnten damit Urlaubsreisen wieder möglich sein.
Mittwoch, 13.05.2020, 16:29 Uhr, Autor: Kristina Presser

Außenminister Heiko Maas will die Reisewarnung für Europa schrittweise aufheben. „Für Europa wird es sicher früher möglich sein, die Reisewarnung aufzuheben als für andere Reiseziele – vorausgesetzt, dass sich der jetzige positive Trend in vielen Ländern verstetigt“, zitierte ihn an diesem Mittwoch das Auswärtige Amt . Einen konkreten Termin nannte Maas aber nicht.

Gleichzeitig ließ das Innenministerium heute verkünden, dass die Binnengrenzkontrollen sukzessive heruntergefahren werden. Noch in der Nacht zu Samstag sollen demnach die Grenzkontrollen nach Luxemburg enden. Auch an der Grenze zu Dänemark sei Deutschland bereits, diese zu öffnen, „sobald die dänische Regierung ihre laufenden Konsultationen mit ihren jeweiligen Nachbarstaaten vollzogen hat“, teilte das Innenministerium mit. Die Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, der Schweiz und Österreich werden in Absprache mit diesen Ländern zwar erst einmal bis zum 15. Juni verlängert. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte jedoch: „Wir verbinden dies mit der klaren Zielsetzung, dass wir dann ab Mitte Juni den freien Reiseverkehr wieder wollen.“ Die Erleichterungen sind laut Innenministerium eine Folge der positiven Entwicklung des Infektionsgeschehens. Sollte die Zahl der Neuinfektionen in Nachbarregionen stark steigen, werde man wieder intensiver kontrollieren.

EU-Kommission fordert mehr Reisefreiheit

Und auch die EU-Kommission plädierte für mehr Reisefreiheit. Gleichzeitig sollen Hotels und Ferienparks neue strenge Hygiene- und Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen – etwa durch eine Begrenzung der Gästezahl, damit Abstandsregeln eingehalten werden können. Urlaube sollten zudem in Regionen möglich sein, die ausreichende medizinische Versorgung garantieren könnten. Für die EU-Außengrenzen hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, die Beschränkungen für Einreisen aus Drittstaaten bis zum 15. Juni 2020 zu verlängern. Dieser Empfehlung wird Deutschland entsprechen.

In Deutschland könnten auch die Quarantäne-Regeln für Einreisen aus anderen EU-Ländern fallen. Seehofer empfahl den Bundesländern, die 14-tägige Quarantäne nur noch bei Menschen anzuordnen, die sich zuvor in Drittstaaten aufgehalten haben. Also beispielsweise nicht mehr für Deutsche, die aus Frankreich oder aus den Niederlanden einreisen.

Am 17. März 2020 hatte das Auswärtige Amt erstmals in seiner Geschichte eine weltweite Reisewarnung für alle nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland ausgesprochen.
(bmi/Auswärtiges Amt/dpa/KP)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Eine Reisende auf dem Flughafen
Tourismus
Tourismus

Bund plant neue Einreiseregelungen

Die Bundesregierung will die Corona-Maßnahmen noch weiter verschärfen und plant neue Einreiseregeln. Zur Quarantäne sollen nun auch Pflichttests bereits im Ausland kommen.
Granzbalken mit Schild "Republik Österreich"
Fast ganz Österreich auf der Roten Liste
Fast ganz Österreich auf der Roten Liste

Deutschland weitet Reisewarnung aus

Deutschland hat soeben seine Liste mit Risikogebieten aktualisiert. Betroffen sind mit Ausnahme von Kärnten auch alle österreichischen Bundesländer.
Tafel - wegen CORONAVIRUS geschlossen
Diskussion
Diskussion

Lockdown zur Rettung der Wintersaison?

Ein Tiroler Hotelier schlug für November einen landesweiten „Lockdown light“ vor, um die Wintersaison zu retten, wobei die Idee auch in den eigenen Reihen nicht unumstritten ist.
Kitzloch in Ischgl
„Fehler und Fehleinschätzungen“
„Fehler und Fehleinschätzungen“

Kein Einfluss der Tourismuswirtschaft in Ischgl

Licht und Schatten – das ist die Bilanz der Expertenkommission zum Fall Ischgl. Wichtig aber auch: Es dürfte keinen Druck seitens Politik oder Tourismus gegeben haben.
Leeres Kaffeehaus in Wien
Wien auf der roten Liste
Wien auf der roten Liste

Wegfall des Reisemarktes Deutschland trifft Wien schwer

Alleine im Juni 2020 entstanden 28,7 Prozent des gesamten Nächtigungsumsatzes in den Beherbergungsbetrieben durch Gäste aus Deutschland. Der Gemeinderat will jetzt Wiener Hotels finanziell unterstützen.
reisewarnung
reisewarnung

Deutschland erklärt Wien zum Corona-Risikogebiet

Schwerer Rückschlag für den Wiener Tourismus: Zahlreiche Stornos sind die Folge. Der Wegfall deutscher Gäste sei laut Expertenmeinung existenzbedrohend für viele Betriebe.
Dachpool im Hilton Vienna Danube Waterfront
Kritik an EU
Kritik an EU

Fixkostenzuschuss muss kommen!

In der EU bremst man bei staatlichen Hilfen für coronabedingt in Not geratene Wirtschaftszweige wie Tourismus oder Gastronomie. Bei Branchenvertretern sorgt das für Kopfschütteln.