Tony Zahra Präsident Malta Hotels und  Restaurants Association
Foto: Hotel- und Restaurant-
vereinigung Malta

Interview mit Tony Zahra, Präsident Malta Hotels & Restaurants Association

Wie wichtig ist Valletta für den Tourismus?
Der Tourismus begann auf Malta in den 1960er-Jahren. Seitdem hat er sich immer wieder neu erfunden und regeneriert. Wenn Sie Valletta selbst vor zehn Jahren gesehen hätten, würden Sie es wohl kaum wiedererkannt haben. In den letzten Jahren wurde sehr viel in Valletta investiert und flossen viele Gelder in die Umnutzung von Stadthäusern zu touristischen Unterkünften. Aber Valletta wurde ja bereits sehr detailreich erbaut, selbst Statuen waren eingeplant. Der Stein für die Häuser wurde bei der Errichtung der Stadt vor Ort geschnitten und eingepasst. So kamen übrigens auch die Keller nach Malta!

Was hat sich noch verändert?
Vor zehn Jahren gab es in Valletta kein Nachtleben – das kann man sich jetzt natürlich gar nicht mehr vorstellen. Klar, in den Swinging Sixties war hier viel los, aber irgendwann war Valletta nachts wirklich eine Ghost Town geworden. Damit sich Nachtleben in einer Hauptstadt ansiedelt, ist es natürlich auch wichtig, dass viele Einheimische dort leben und nicht nur pendeln. Der Tourismus ist Teil dieser Regeneration, beispielsweise in der Gastronomie. Aber die soll ja nicht nur von Touristen frequentiert werden, sondern auch von Einheimischen, das genau möchten ja unsere Touristen: erleben, wie die Malteser leben. Open-Air-Dining, Nachtleben, Boutiquehotels, viele Einheimische in der Stadt – das ist das Valletta von heute, das wollen wir unbedingt weiter fördern. Und kein zweites Barcelona werden. 

Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
Wir wollen keine Verbote aussprechen. Es ist ein freies Land. Unsere Herangehensweise ist die des Nicht-Ermutigens. 

Sie erwähnten Valletta als Party Town. Sind junge Menschen denn Ihre Zielgruppe?
Tatsächlich ist gerade Valletta eine Destination, die ein älteres Publikum anspricht. Sie können das, was Valletta ausmacht, die Kultur, Kunst, Architektur und natürlich die Restaurantszene, viel mehr schätzen. 

Wie wichtig ist in Ihren touristischen Denkmodellen das Thema Nachhaltigkeit?
Tourismus muss sich den neuen Realitäten anpassen. Wir haben einen ­Klimawandel, wir müssen auf Nachhaltigkeit achten. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auch in 60 Jahren noch eine interessante Destination sind. 

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