Jurist Matthias Kutzer
Der Jurist Matthias Kutzer stellte sich in seiner Eröffnungsrede dem Publikum als neuer BdS-Präsident näher vor. Foto: BdS, privat

Ehrenpreis geht an Charta der Vielfalt e.V.

Erneut hat sich die Jury auch in diesem Jahr entschlossen, einen Ehrenpreis zu verleihen, und zwar für eine 2006 ins Leben gerufene Initiative, die sich dafür starkmacht, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen: der Verein Charta der Vielfalt e. V. Herz-stück der Non-Profit-Organisation ­bildet eine Urkunde, deren Unter­zeichner sich verpflichten, diese Ziele zu fördern. 

„Ohne Diversität gibt es keine Zukunft! Weder für die Gastronomie noch für andere Branchen in Deutschland“, betonte Daniela Müller in ihrer Laudatio und weiter: „Die Marken der Systemgastronomie sowie der Verband demonstrieren mit der heutigen Verleihung des Ehrenpreises der Deutschen Systemgastronomie ihre Integrationskraft und ihren unbedingten Integrationswillen.“

Stellvertretend für die größte Arbeit­gebendeninitiative Deutschlands zur Förderung von Diversität in Unternehmen und Institutionen Deutschlands nahm Franzi von Kempis, Geschäftsführerin der Charta der Vielfalt e.V., den Ehrenpreis entgegen.

Ingo Gugisch
Foto: BdS, privat

Nachgefragt:  Ingo Gugisch, Personalvorstand L’Osteria

Seit August 2022 ist Ingo Gugisch Personal- vorstand (CPO) bei L’Osteria und setzt als solcher gemeinsam im Zusammenspiel mit den Mitarbeitenden auf einen Dreiklang aus People, Operations und Finanzen. Im Interview spricht der Gewinner über die Werte und Kompetenzen der „La Famiglia“.

Herr Gugisch, Gratulation zum Gewinn! Hätten Sie damit gerechnet, dass das L’Osteria-Kompetenzmodell das Rennen macht?
Vielen Dank, wir als L’Osteria Famiglia und auch ich persönlich sind sehr stolz, den Preis der Deutschen Systemgastronomie erhalten zu haben. Ich hatte zwar Hoffnung, dass unser eingereichter Beitrag Chancen hat, da ich natürlich von unserem Modell überzeugt bin und es unserer Meinung nach im Branchenumfeld in seiner Ganzheitlichkeit tatsächlich beispielgebend ist, dennoch war die Auszeichnung am Ende natürlich eine sehr schöne Überraschung. 

HR-Themen sind seit Ihrem Eintritt bei L’Osteria Chefsache – warum?
Kurz und knapp: Restaurant-Business ist People-Business! Wir sind eine Service-Branche, deren Mitarbeitende tagtäglich mit viel Leidenschaft und Engagement ihr Bestes geben, damit unsere Gäste ein schönes Erlebnis in unseren Restaurants genießen können. Da muss der Mensch in der Unternehmensstrategie aus meiner Sicht im Mittelpunkt stehen. Mit unserer ganzheitlichen Unternehmenskultur „La Famiglia – Vorsprung durch Zusammenhalt“ leben wir genau das in der L’Osteria.

In Ihrem Modell spielen vor allem die Mitarbeiter eine tragende Rolle, 
inwiefern?
Ich möchte sicherstellen, dass der Mensch stets im Mittelpunkt steht und unsere Unternehmenswerte sowie -kultur für alle Beteiligten klar nachvollziehbar, transparent und vor allem auch messbar sind, um so Erwartungshaltungen zu managen. Mit klaren Kompetenzen und Verhaltensweisen, die auf die Unternehmenskultur einzahlen, und daraus abgeleiteten individuellen Entwicklungsplänen, Trainings und Nachfolgemanagement möchte ich Mitarbeiter an unsere Marke binden und beispielsweise auch europaweite Entwicklungs-Optionen als Prozessstandard aufzeigen. 

Und wie werden diese in Ihren Betrieben gefördert?
Die klassischen Ansätze der Personalentwicklung durch beispielsweise 
unsere L’Osteria Accademia und Multiplikatoren-Systeme, gekoppelt mit 
unserer La Famiglia Mitarbeiter-App als Learning-Management-System, sind meines Erachtens Standard in vielen Unternehmen. Mir ist jedoch wichtig, dass ein ganzheitlicher, langfristiger Ansatz von der Unternehmensstrategie bis zum operativen Training verfolgt wird. 

Welche Ergebnisse konnten Sie damit bisher erzielen?
Unser Ziel ist es, die Mitarbeitenden-Fluktuation durch Steigerung der 
Zufriedenheit zu senken. Unsere Mitarbeitendenbefragung 2023 hat als 
Employee Engagement Index einen aus meiner Sicht sehr guten Wert von 
78 Prozent ergeben und die monatliche Fluktuationsquote von 5,4 Prozent 
ist für das Gastromie-Umfeld sehr niedrig – und ich erhoffe mir mit der Zeit, 
in der das Modell noch implementierter ist, durchaus noch eine weitere 
Absenkung.

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