Automatisierung statt Unterbesetzung

„In Anbetracht der angespannten Personallage auf dem Markt wird es zunehmend notwendig, effiziente und zuverlässige Prozesse in Unternehmen zu etablieren“, so Erben weiter.  Die Integration innovativer Technologien spiele eine entscheidende Rolle dabei, diese Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig das Gästeerlebnis sowie die betriebliche Effizienz auf ein noch höheres Niveau zu heben. „Unsere Branche durchläuft einen Strukturwandel, in dem die Automatisierung, jenseits veralteter MS-DOS-Systeme, neue Maßstäbe setzen kann und muss.“

Zudem betont Andreas Erben: „Franchise-Häuser mit einer großen Zimmeranzahl, deren Konzepte sich an verschiedene Metropolen anpassen lassen, erfreuen sich einer größeren Nachfrage als jemals zuvor.“ Auf der anderen Seite gebe es großes Interesse an kleinen, feinen Boutique-Hotels mit maximal 100 Zimmern. „Ich glaube jedoch, dass diese in Zukunft kaum mehr unter Betreiberfamilien geführt werden, dafür gibt es leider zu wenig Personal“, ist sich Erben sicher.

Seit Kurzem firmiert daher z. B. das ursprüngliche „Stadthotel Reutlingen“ in Baden-Württemberg unter dem neuen Namen „Aspire Castillo“. Als Teil des Umbrandings wurde das Hotel bereits vollautomatisiert und aufgewertet. Die Rezeption kommt ganz ohne Personal aus, soll aber beim Check-in keinerlei Herausforderung gerade für die ältere Gästeklientel darstellen. „Im Bedarfsfall steht noch immer ein Ansprechpartner im Hotel zur Verfügung“, erklärt Erben. Die Belegschaft der neuen Aspire Boutique Hotels soll künftig aus drei bis maximal vier Mitarbeitern bestehen.

Wie geht es in den nächsten Monaten weiter?

Viele Betriebe kämpfen noch immer damit, ihre Vorkrisenumsätze zu er­reichen. Die Mehrwertsteuerermäßigung hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, die Belastung zu mildern und die Wett­bewerbsfähigkeit zu er­halten. „Um die Krise zu bewältigen, sind langfristige Maßnahmen nötig. Die Branche braucht Unterstützung durch die Beibehaltung der reduzier­ten Mehrwertsteuer, individuell an­gepasste finanzielle Hilfe und verstärkte Zusammenarbeit“, beteuert Erben. „Gleichzeitig sollten Gastronomie und Hotels auf Innovationen setzen, Prozesse optimieren und Kosten senken. Die Sicherung eines attraktiven Gästeerlebnisses, durch Anpassungen und Nachhaltigkeit, ist unerlässlich. Mit gezielter Unterstützung, Innovation und Anpassungsfähigkeit kann die Branche gestärkt aus der Krise hervorgehen.“

Max Schlereth und Moritz Haake
Für Spareribs als Delikatesse ist gerade jetzt die richtige Zeit. Spareribs sind Soulfood für jedermann. Max Schlereth (li.) und Moritz Haake. Foto: St.Ribs by Living Hotels

Mit Leidenschaft spezialisieren

Was glauben Sie, wer im Münchner Restaurant St.Ribs wohl der Star auf dem Teller ist? Spareribs, genau! Wie der Name unschwer erkennen lässt, wird auf der Karte des neuen Lokals von Max Schlereth und Moritz Haake das pikant gewürzte Fleisch in seiner Darreichungsform hoch und runter zelebriert. Mutig, in Zeiten wie diesen ein solch spezielles Konzept zu fahren, könnte man meinen. Gar nicht, hält Moritz Haake dagegen: „In Zeiten der zunehmend bewussten Ernährung 
ist uns wichtig, dass gerade bei der Materie Fleisch das Bewusstsein steigt und eine neue Aufmerksamkeit bei den Gästen entsteht – für die verschiedenen Fleischarten und nicht nur das Rinderfilet, das in der Zubereitung eher einfach ist.“ 

Für Spareribs habe man sich entschieden, weil man es „from nose to tail“ verarbeiten könne. „Wir leben in München, wir lieben Biergärten, aber hierzulande findet man einfach (fast) keine gut gemachten Spareribs. Bislang wurden sie hierzulande eher sehr stiefmütterlich behandelt und kaum mit hoher Wertigkeit verbunden, gerade auch deshalb, weil sie wesentlich aufwendiger im Doing und eine echte Herausforderung sind. Spareribs brauchen viel Liebe und bei uns bekommen sie die“, so Haake.

St. Ribs Living Hotels
Foto: St.Ribs by Living Hotels

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