Nicht jedermanns Sache
Doch nicht alle Mitarbeiter tragen die neue Arbeitsweise mit: „Es gibt Mitarbeiter, die sind sofort Feuer und Flamme, aber wir haben auch Kollegen verloren“, gibt Swoboda zu. „Ich war da auch blauäugig. Ich dachte, wenn man den Mitarbeitern Entscheidungsfreiheit und Verantwortung übergibt und das Ganze mit einer guten Fehlerkultur unterlegt, dann laufen sie uns die Türen ein. Dem ist nicht so. Es gibt eine gewisse Menge an Mitarbeitern, die Standards und Procederes lieben und nichts anderes haben wollen, weil ihnen die Sicherheit wichtig ist.“ Auch bei dem ein oder anderen General Managern stößt New Work auf Gegenwehr: „Die GM haben sehr hart gearbeitet, um diese Position zu erreichen und wir fordern, dass sie ein Teil ihrer Macht an die Mitarbeiter abgeben sollen“, erklärt Swoboda und fügt hinzu: „Doch der GM muss nicht selbst scheinen. Wenn er es schafft, dass seine Mitarbeiter es tun, dann fällt so viel Licht auf ihn zurück. Aber dieses Vertrauen in die Mitarbeiter, das System und die Abläufe, muss bei den GM wachsen.“
Mitarbeiter, die für ihre Arbeit brennen
New Work beeinflusst jedoch nicht nur die aktuellen Mitarbeiter, sondern wirkt sich auch auf auf das Recruiting aus: „Wir erhalten viel mehr Bewerbungen von Quereinsteigern, die schon immer in die Hotellerie wollten“, erklärt Swoboda. „Dadurch bekommen wir einerseits neue Denkmuster ins Unternehmen und erschließen uns andererseits ein größeres Mitarbeiter-Feld.“ Bewerber erhalten daher auch keine klassische Jobbeschreibung, sondern „einen Strauß an Tätigkeiten“, aus dem sie sich die Projekte aussuchen können, auf die sie brennen. „Und wenn wir es schaffen Menschen mit Aufgaben zu versehen, die ihnen wirklich Spaß machen, dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, weil die intrinsische Motivation höher ist. Das Unternehmen bekommt zudem eine bessere Leistung vom Mitarbeiter, weil er die Aufgaben nicht nur abarbeitet, sondern wirklich mit Sorgfalt und Freude an der Arbeit erledigt – und dadurch meistens #noch tiefer einsteigt als gefordert wurde. Ich habe also oftmals am Ende noch bessere Ergebnisse als ich das vorher erwartet hätte.“