Im Jahr 2019 kamen 6,3 Millionen Besucher auf das Oktoberfest, der Rekord liegt bei 7 Millionen. Mit welchen Zahlen rechnen die Wiesnwirte 2022?

Wir rechnen tatsächlich mit ähnlichen Zahlen wie 2019. Seit wir wissen, dass die Wiesn stattfindet, hat sich die Nachfragesituation noch einmal verstärkt. Das Interesse ist tatsächlich sehr groß!

Denken Sie, es wird eine geografische Verschiebung in der Gästestruktur geben? Also etwa mehr lokale und weniger internationale Gäste?

Die Münchner Gäste und die aus dem Großraum München waren schon immer der Haupttreiber der Wiesn. Sie werden es in meinen Augen auch zukünftig bleiben und das ist gut so. Wir gehen davon aus, dass das internationale Publikum dieses Jahr noch nicht so stark zurückkommt. Das kann dazu führen, dass vermehrt Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Wiesn besuchen – und insbesondere natürlich die Münchner. Wie aktuell auf dem Frühlingsfest zu sehen, ist der Nachholbedarf am gemeinsamen Feiern sehr groß.

Was machen Ihre Stamm-Mitarbeiter nach der Pandemie-Zeit? Sind alle wieder mit dabei oder müssen Sie das Personal neu aufbauen?

Wir haben unsere Stammmitarbeiter frühzeitig angefragt und viele werden mit großer Begeisterung wieder dabei sein. Leider ist es natürlich auch bei uns so, dass einige der Gastronomie den Rücken gekehrt haben und daher auch nicht mehr auf der Wiesn arbeiten. Doch es zieht jedes Jahr immer wieder viele neue Arbeitskräfte zur Wiesn, die wir herzlich willkommen heißen. Was man hierbei natürlich nicht vergessen darf: Wir sind auf der Wiesn nichts anderes als ein Arbeitgeber. Und die Attraktivität als Arbeitgeber muss selbstverständlich auch hier gegeben sein! Auch wenn man nur 2,5 Wochen im Jahr zusammenarbeitet, entsteht doch eine Verbundenheit zum Unternehmen und den Kollegen. Daher ist es für uns wichtig, die Leistung unserer Mitarbeiter auch persönlich wertzuschätzen. So haben wir Ende April dieses Jahres noch ein Fest für unsere Mitarbeiter aus 2019 veranstaltet. Wir haben sofort gespürt, dass hier wieder ein ganz großes Gemeinschaftsgefühl aufgekommen ist.

Gibt es ein persönliches Wiesn-Highlight für Sie, von dem Sie sagen, allein deswegen lohnt sich der Besuch?

Ich persönlich habe mehrere Highlights. Einerseits der Einzug der Wiesnwirte am ersten Tag. Das ist Vorfreude pur! Alle freuen sich darauf, zu sehen, wie die viele Arbeit, die sie zuvor geleistet haben, die Besucher glücklich macht. Und dann natürlich der Anstich des ersten Fasses – ich mache das schon einige Jahre, doch es ist immer wieder etwas ganz Besonderes für mich. Was mir persönlich auch sehr gefällt, ist das Platzkonzert der Wiesn-Kapellen vor der Bavaria – immer mit weiß-blauem Himmel. Ich kann mich nicht erinnern, dass es hier schon einmal schlechtes Wetter gab. Am Ende singen wir gemeinsam die Bayernhymne – ein echter Gänsehautmoment. Faszinierend finde ich zudem den Trachtenumzug, dessen Besuch ich unseren Gästen sehr ans Herz lege. Wer dann auch mal eine ganz besondere „Münchnerische Stimmung“ erleben will, der sollte Sonntagmittag auf die Wiesn gehen. Das ist eine ganz andere, viel getragenere Atmosphäre als die am pulsierenden Samstagabend. Danach ein paar Runden mit dem Teufelsrad und der Tag ist perfekt. Die Wiesn hat so viel zu bieten. Man muss das Zusammenspiel aus all den faszinierenden Dingen einfach immer wieder selbst und vor allem hautnah erleben!

(Platzl Hotels München/max.pr/SAKL)

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