War der Umsatzrückgang Corona-bedingt oder nicht?

Erhaltene finanzielle Hilfen müssen die Unternehmen auch dann zurückzahlen, wenn der Umsatzrückgang nicht durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie begründet war. Zu belegen, dass der Umsatzrückgang Corona-bedingt war, ist jedoch alles andere als einfach.

Eindeutig Corona-bedingt ist der Rückgang lediglich, wenn das Unternehmen in der Pandemie schließen musste – Stichwort Lockdown. Musste es das nicht, wird der Nachweis eines Corona-bedingten Umsatzrückgangs mitunter zu einer großen Herausforderung.

Materialengpässe, der Mangel an Fachkräften oder wenn Aufträge nicht bearbeitet werden konnten, zählen nicht per se als Gründe für einen Corona-bedingten Umsatzrückgang. Zahlreiche Abgrenzungsfragen führen dazu, dass sich Unternehmer, Geschäftsleiter, aber auch Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei der Frage „War der Umsatzrückgang Corona-bedingt?“ in den Schlussabrechnungen in einem rechtlichen Bereich bewegen, zu dem es bis dato noch keine Rechtsprechung gibt.

Sonderfall Unternehmensverbünde

Einen Sonderfall bei der Schlussabrechnung stellen Unternehmensverbünde dar, für die grundsätzlich alle genannten Punkte relevant sind – sowie ein wichtiger weiterer: „Die zusätzliche Besonderheit ist, dass – unabhängig von der Zahl der Unternehmen im Verbund – nur ein Unternehmen für den gesamten Verbund eine Schlussabrechnung einreichen darf“, sagt Fehl-Weileder. „Einen solchen Verbund stellt bereits eine GmbH & Co. KG dar, die rein rechtlich gesehen aus zwei miteinander verbunden Gesellschaften besteht.“

Wenn – aus welchen Gründen auch immer – in einem Unternehmensverbund mehrere Unternehmen eines Verbundes gesondert Hilfen beantragt und erhalten haben, muss dies in der Verbunds-Schlussabrechnung zwingend korrigiert und zusammengefasst werden, was mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist. Auch hier gilt: Abgerechnet wird zum Schluss!

(Schultze & Braun/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Gastronomin bei der Abrechnung
Ratgeber
Ratgeber

Wichtige Hinweise zur Schlussabrechnung von Corona-Hilfen

Letzte Chance zur Abgabe: Unternehmen, die Corona-Hilfen erhalten haben, müssen bis zum 30. September 2024 ihre Schlussabrechnung einreichen, andernfalls müssen sie die erhaltenen Hilfen komplett zurückzahlen. Was gibt es zu beachten? 
Gastronom bearbeitet etwas vor einem Computer
Fristverlängerung
Fristverlängerung

Corona-Hilfen: Frist zur Einreichung der Schlussabrechnung verlängert

Lange Zeit war es so, dass der 30. Juni 2023 für Unternehmen bei der Prüfung und möglichen Rückzahlung der Corona-Überbrückungshilfen eine große Rolle spielte. Nun wurde die Frist für die Einreichung der sogenannten Schlussabrechnung kurzfristig verlängert. 
Alfons Schuhbeck im Gerichtssaal
Ratgeber
Ratgeber

Alfons Schuhbecks Verurteilung: Was Geschäftsleiter aus dem Fall lernen können

Alfons Schuhbeck ist unter anderem wegen Insolvenzverschleppung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil zeigt, welche Folgen eine verspätete Insolvenzanmeldung haben kann. Doch was genau bedeutet Insolvenzverschleppung? Und wie können Geschäftsleiter das Risiko hierfür vermeiden? 
Frau vervollständigt ihre Bewerbungsunterlagen
Ratgeber
Ratgeber

Bewerbung schreiben lassen: Professionelle Unterstützung für den Karrieresprung in der Hotellerie

Der Einstieg in eine erfolgreiche Karriere in Hotellerie und Gastronomie beginnt mit einer überzeugenden Bewerbung. Gut formulierte Unterlagen können dabei den entscheidenden Unterschied machen. Lohnt es sich daher, eine Bewerbung professionell anfertigen zu lassen?
Kurzarbeit wird im Arbeitsvertrag markiert
FAQ
FAQ

Kurzarbeit: Was Beschäftigte wissen müssen

In wirtschaftlich schlechten Zeiten können Arbeitgeber Kurzarbeit anordnen. Was bedeutet das für Arbeitnehmer? Ein Überblick über die wichtigsten Rechte und die finanziellen Folgen.
Zwei Stempel mit Aufdrucken "Insolvenz" und "Antrag"
Ratgeber
Ratgeber

Urlaubsgeld & Co in der Insolvenz: Worauf Arbeitgeber und Arbeitnehmer achten sollten

In vielen Bundesländern steht der Beginn der Sommerferien bevor, in einigen haben sie bereits begonnen. Sicherlich laufen die Urlaubsplanungen bei den meisten bereits auf Hochtouren. Doch was passiert eigentlich mit Urlaubsansprüchen, Urlaubsentgelt und Urlaubsgeld, wenn der Arbeitgeber einen Insolvenzantrag stellen muss? 
Frau arbeitet mit Chat gpt
Ratgeber
Ratgeber

KI im Job: Was Beschäftigte beachten müssen

Auch wenn es erlaubt ist, KI-Tools im Unternehmen zu nutzen – Mitarbeiter sollten aufpassen. Wer sich blind auf Tools verlässt, riskiert arbeitsrechtliche Konsequenzen.
Gabriele Henkel im Portrait
Ankommensprozess
Ankommensprozess

Besseres Onboarding in der Hotellerie

Eine strukturierte Einarbeitungsphase reduziert die Fluktuation und steigert die Produktivität erheblich. Die Expertin Gabriele Henkel zeigt fünf Strategien, wie neue Mitarbeiter in der Hotellerie schnell ankommen und bleiben.
Junge Frau hält ihr Handy in der Hand und freut sich offentsichtlich
Betrug
Betrug

Achtung Falle: Job-Scamming

Es ist erstaunlich, was Kriminelle sich alles einfallen lassen, um ihren Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Derzeit hoch im Kurs sind sogenannte Job-Scamming Angebote. Für die perfide Masche werden Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram genutzt. Wer auf die vermeintlichen Jobangebote reinfällt, kann viel Geld verlieren.