Kulinarik zur WM

In Katar kocht die Welt

Nationalmuseum von Katar
Das Restaurant „Jiwan“ befindet sich im vierten Stock des Nationalmuseums von Katar. (Foto: © picture alliance / Xinhua News Agency | -)
Hang zum Luxus beweist Katar auch auf dem Teller: Feine Lokale übertrumpfen sich nicht nur zur WM dabei, neue Drehs für kulinarische Klassiker zu finden. Ein Blick auf die Geheimnisse hinter den delikaten Gerichten.
Montag, 07.11.2022, 13:00 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Wer sein Restaurant „Jiwan“ nennt (katarisch für „Die perfekte Perle“), verspricht Perfektion. Dabei können die Gäste laut dpa-Mitarbeiterin Claudia Wittke-Gaida schon vom Eingang aus erst mal vor allem eins genießen: den perfekten Ausblick. Denn das Restaurant befindet sich im vierten Stock des Nationalmuseums von Katar und durch die breite Glasfront zur riesigen Terrasse sind der Persische Golf und die imposante Skyline von Doha zu sehen. Wird da das Essen zur Nebensache?

Nicht wirklich, findet Claudia Wittke-Gaida. Dafür sorgt ein französischer Chefkoch aus dem Gourmet-Imperium von Koch-Ikone Alain Ducasse, der eine moderne Interpretation der traditionellen katarischen Küche auf die Teller bringt. Im sandfarbenen Ambiente versunken, kann der Gast dessen Speisekarte, die sich per QR-Code auf dem Handy öffnen lässt, studieren.

Das „Jiwan Menu“ besteht aus mehr als einer Handvoll Gängen, zwei alkoholfreien Cocktails und einem Heißgetränk. Dafür wird dem Gast laut der dpa-Mitarbeiterin eine ergiebige Reise durch die Landesküche geboten.

Tradition – aber bitte mit Überraschungstwist

Bevor die Appetizer kommen, gibt es eine kleine Einstimmung zum Dippen: eine Zucchini-Minze-Paste sowie eine Paprika-Granatapfel-Petersilien-Paste.

Nach dem Gruß aus der Küche machen Hackbällchen aus indischen Kichererbsen mit saurem Joghurt-Koriander-Dip sowie dreieckige Teigtaschen mit Halloumi-Füllung Lust auf mehr – genau richtig für das Highlight unter den Vorspeisen: Ein eher unscheinbar aussehendes Auberginen-Törtchen überrascht laut Claudia Wittke-Gaida als Geschmacksknaller.

„Das Geheimnis sind getrocknete Früchte und Arganöl“, verrät Chefkoch Morgan Perrigaud. Er erklärt weiter: „Auberginen werden zunächst geschält, in dicke Scheiben geschnitten und im Ofen weichgegart. Die Scheiben kommen dann auf ein Joghurt-Bett. Darüber wird eine Marinade aus Arganöl, getrockneten Aprikosen, Walnüssen, gelben Rosinen und Granatapfelkernen gekleckst und mit frischen Kräutern garniert.“

Das Spiel mit verschiedenen Texturen und Aromen ist genau sein Ding. Auch seine Kreation von Rote Bete auf Gelbe-Bete-Mus hat wieder einen extravaganten Dreh: Sie ist mit Frischkäsebällchen garniert. Zu deren Zusammensetzung verrät Perrigaud diesmal nur so viel: „Die Käsecreme wird im Ofen mit Rosmarin geräuchert.“

Sein folgendes „Cumin Madruba“ entpuppt sich als ein pikantes Lamm-Gericht, bei dem das Fleisch so lange geklopft und gekocht wird, bis es sich mit eingeweichtem Bulgur, Schwarzkümmel, Kardamom, Gewürznelken, Tomaten und Ghee zu einem Brei vermischt. Es ist das Soulfood der Kataris, nur dass Perrigaud Bulgur statt Reis verwendet.

Weiterlesen

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

DFB-Koch Anton Schmaus
Fußball-WM
Fußball-WM

DFB-Koch Anton Schmaus über das Kochen zur Fußball-WM in Katar

Anton Schmaus kümmert sich seit 2017 um die Ernährung von Manuel Neuer und Co. Die Verpflegung bei der Fußball-WM in Katar sieht der DFB-Koch jedoch als eine besondere Herausforderung an.
Zulal Wellness Resort in Katar
Fußball-Weltmeisterschaft
Fußball-Weltmeisterschaft

Hier wohnt der DFB während der Weltmeisterschaft

Der Deutsche Fußball-Bund e.V. hat bekannt gegeben, dass die deutsche Nationalmannschaft während der Fußball Weltmeisterschaft im Zulal Wellness Resort in Katar wohnt. Eineinhalb Autostunden nördlich von Doha direkt am Persischen Golf schlagen Hansi Flick und seine National Elf ihr Quartier auf.
Christian Jürgens
Comeback
Comeback

Neustart für Christian Jürgens in der Schweiz

Eine turbulente Zeit liegt hinter ihm. Jetzt startet der Spitzenkoch wieder neu durch. Christian Jürgens übernimmt ab Oktober die kulinarische Leitung im Hotel und Restaurant Villa Florhof beim Kunsthaus in Zürich.
Porträt von Joachim Wissler
Personalie
Personalie

Joachim Wissler verlässt Vendôme

Nach 45 aktiven Jahren am Herd, davon 25 Jahre als Chef und Restaurateur des Gourmetrestaurants im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach, übergibt Joachim Wissler zum 31. Oktober 2025 die kulinarische Leitung des Vendôme.
Zahlen mit Kartenterminal
Studie
Studie

Trinkgeldverhalten in Deutschland im Wandel

Im Vergleich zu Nachbarländern zeigt sich Deutschland am großzügigsten beim Trinkgeld – doch Inflation, technologische Entwicklungen und neue Erwartungshaltungen rütteln am eingespielten System.
Maurizio Oster vom Zeik, Michelangelo Bonerba vom bianc, Matthias Gfrörer von der Gutsküche, Marcel Görke vom Heimatjuwel, Heinz O. Wehmann vom Landhaus Scherrer, Kevin Bürmann vom Haebel, Paul Decker vom Koer, Fokke Mick vom Atlantic Restaurant, Stefan Fäth vom Jellyfish, Thomas Imbusch vom 100/200 Kitchen & Glorie
„Hamburgs Sterne“
„Hamburgs Sterne“

Open Mouth: Sterneküche traf Küchenparty in der HafenCity Hamburg

Das Kulinarik-Event „Hamburgs Sterne by Open Mouth“ brachte zehn der renommiertesten Küchenchefs Hamburgs zusammen, um im foodlab mit 150 Gästen eine Küchenparty der einmaligen Art zu feiern.
Fußball-Skulptur in Zürich
Uefa Women´s Euro 2025
Uefa Women´s Euro 2025

Schweizer Hotellerie zieht positive Bilanz nach Frauen-Fußball-EM

Sieg für das Ferienland: Schweiz Tourismus zieht eine sehr positive Bilanz zum Abschluss der Uefa Women’s Euro 2025. Die EM-Spieltage führten zu einer Auslastung von bis zu 100 Prozent in den Host Cities.
Außenansicht des Eatrenalin
Fine Dining
Fine Dining

Eatrenalin präsentiert neues kulinarisches Konzept

Vier Köche mit acht Michelin-Sternen: Peter Hagen-Wiest, Culinary Director des Europa-Park-Restaurants, hat gemeinsam mit drei befreundeten Chefs ein neues acht gängiges Menü entworfen. Was sie den Gästen bieten möchten.
Daniel Arbenz
HOGAPAGE-Interview
HOGAPAGE-Interview

Fußball-EM der Frauen 2025: Finninnen wohnten im InterContinental Genève

Es war spannend bis zum Schluss: Im entscheidenden Gruppenspiel bei der Frauen-EM drohte die finnische Nationalmannschaft die Gastgeberinnen rauszukicken. Gleich in den ersten Minuten übten die Finninnen Druck auf die Schweiz aus. Die Schweizerinnen übernahmen jedoch zunehmend die Spielkontrolle und schossen sich in den letzten Minuten ins Viertelfinale. Damit war das finnische Team raus und musste sein EM-Quartier im InterContinental Genève aufgeben. Wie die Finninnen hier gewohnt haben, verrät General Manager Daniel Arbenz im Interview mit HOGAPAGE.