Neuausrichtung

Booking.com will Portal für Komplettreisen werden

Booking
Vorstandschef Fogel will das Geschäft über die Vermittlung von Zimmern und Unterkünften hinaus deutlich ausweiten. (Foto: © PixieMe/stock.adobe.com)
Die Internet-Plattform Booking.com will auf dem Weg aus der Corona-Krise ein Rundum-Reiseportal werden und auf klimafreundliche Angebote setzen.
Montag, 08.11.2021, 13:27 Uhr, Autor: Martina Kalus

Vorstandschef Glenn Fogel strebt an, dass Kunden nicht mehr nur vorrangig ihre Unterkunft über Booking.com buchen, sondern den gesamten Weg zum Reiseziel und wieder zurück. „Auf diese Weise werden wir in der Lage sein, unser Geschäft langfristig auszubauen“, sagte Fogel der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt könnten Kunden auch ihren Flug buchen oder die Fahrt vom Flughafen ins Hotel. Geplant sind zudem klimafreundliche Reiseoptionen. Details nannte der US-Manager zunächst nicht.

Auswahlmöglichkeiten für klimafreundlichere Fortbewegung

„Das bedeutet, dass wir unseren Kunden künftig Auswahlmöglichkeiten für klimafreundlichere Fortbewegung bieten könnten, beispielsweise mit dem Angebot elektrischer Mietautos.“ Eine zweite Option: „Wir könnten auch Hotels und Partner beim Umbau zu einem klimafreundlichen Geschäft unterstützen“, sagte Fogel. Dies basiert auch auf der Überlegung, dass kleine und mittlere Hotels oft nicht so kapitalstark sind und nicht das Knowhow für den klimaneutralen Umbau ihrer Gebäude haben. Auch US-Konkurrent Expedia hatte nach starken Quartalszahlen angekündigt, neue Wege einschlagen zu wollen.

Zahl der Übernachtungen auf Tiefstand

2020 hatte die Tourismusbranche einen Einbruch erlebt. Die Zahl der Übernachtungen in Deutschland war laut Statistischem Bundesamt um fast 200 Millionen auf 302 Millionen zurückgegangen. Es war der niedrigste Stand seit der Vorlage gesamtdeutscher Zahlen im Jahr 1992. Booking.com mit Hauptsitz in Amsterdam hat nach Angaben des Bundeskartellamts in Deutschland den größten Marktanteil bei Online-Hotelbuchungen vor den Konkurrenten HRS und Expedia.

Im dritten Quartal erwirtschaftete die Booking Holdings, zu der außer Booking.com weitere Reiseportale wie das US-Unternehmen Kayak gehören, im Vergleich zum sehr schlechten Vorjahresquartal einen Umsatzsprung um 77 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar (4,07 Mrd Euro). Auch Konkurrenten wie AirBnB und Expedia meldeten wieder sehr viel bessere Zahlen als 2020 – teils fast wieder auf Vorkrisenniveau.

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